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„Es ist gefährlich“

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Wegen des Schneemangels kommt es in Südtirols Skigebieten immer wieder zu Konflikten zwischen Skitourengehern und Pistenbenutzern.

von Sylvie Debelyak

Die derzeit schneearme Wintersaison in Südtirol sorgt in den alpinen Gebieten immer wieder für Konflikte zwischen Skitourengehern und Pistenbenutzern, zumal es immer wieder vorkommt, dass Tourengeher die offenen Pisten als Aufstiegsmöglichkeiten nutzen. Doch dieses Vorgehen ist nicht nur gesetzeswidrig, sondern vor allem auch gefährlich. Erst kürzlich prallten auf einer Piste am Kronplatz ein Skitourengeher, der bergauf unterwegs war, und ein Skifahrer zusammen. „Grundsätzlich haben wir kein Problem, wenn Skitourengeher am Rande der Piste aufsteigen. Aber auf offenen Pisten ist das einfach gefährlich, besonders wenn von oben ungeübte Skifahrer herunterfahren“, erklärt Thomas Reiter, Direktor des Skirama Kronplatz. Vor allem hinter einer Kuppe, wo die Sicht eingeschränkt ist, kann es so leicht zu einem Zusammenstoß kommen, der fatale Folgen haben könnte, wie Reiter betont.

Laut den geltenden Vorschriften des Landesgesetzes Nr. 14 vom 23. November 2010 ist das Aufsteigen auf Skipisten streng verboten. Da der Skitourengeher gegen dieses Gesetz verstieß, droht ihm nun eine Strafe von bis zu 150 Euro. „Es geht nicht darum, Strafen zu verhängen, sondern ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen“, unterstreicht der Direktor des Skirama Kronplatz. Nach dem Unfall wurden deshalb verstärkt Kontrollen eingeführt – und vereinzelt Strafen ausgeteilt. Die Vorschriften seien daher unbedingt einzuhalten, so die Carabinieri.

Doch besonders in Gebieten, in denen es keine ausgewiesenen Aufstiegswege gibt, nutzen viele Tourengeher unrechtmäßig die Pisten, um aufzusteigen – vor allem dort, wo wenig oder gar kein Schnee liegt und die Pisten daher verlockend erscheinen. In Gebieten wie Sarnthal oder dem Ritten, wo spezielle Aufstiegswege für Tourengeher eingerichtet wurden, sind die Probleme hingegen deutlich weniger ausgeprägt. Deshalb sieht der Alpenverein Südtirol eigene, sicher ausgeschilderte Aufstiegswege für Skitourengeher als potenzielle Lösung, um das Ganze klarer zu regeln und der wachsenden Zahl an Skitourengehern gerecht zu werden. Denn in vielen größeren Skigebieten, etwa am Kronplatz oder in Ratschings, gibt es diese Möglichkeit nach wie vor nicht, wie der AVS beklagt.

Solange bleibt es wichtig, sich an die bestehenden Regeln zu halten, wie auch Reiter betont. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Schneelage in den kommenden Wochen verbessert, damit alle Wintersportliebhaber die verbleibenden Wintermonate in den Bergen genießen können.

 

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