Über 2000 Nächtigungen
Die Betreiber:innen der elf Schutzhütten des Alpenvereins blicken auf eine durchwegs positive Saison zurück.
Insgesamt konnten 20.186 Nächtigungen verzeichnet werden, es wurde das erste Projekt im Rahmen des Zehnjahresprogramms umgesetzt (Tiefrastenhütte).
2025 soll das Umbau- und Sanierungsprojekt Sesvennahütte angegangen werden, zudem gibt es alpenweit ein neues digitales Hüttenreservierungssystem für die Hütten aller Alpenvereine.
Die Zahlen im Blick
11 Schutzhütten in Südtirol gehören dem AVS und werden von Pächter:innen geführt. „Für die Wirtschaftlichkeit einer Schutzhütte ist die Lage natürlich ausschlaggebend. Allerdings steht das für die Schutzhütten im AVS nicht im Vordergrund. Als Alpinverein unterstreichen wir die Funktion dieser Unterkünfte im alpinen Gelände: Sie sind natürlich als Einkehr für alle Mitglieder und Gäste gedacht, aber vordergründig sollen und müssen sie Bergsteigerinnen und Bergsteigern in Not jederzeit einen trockenen und sicheren Schlafplatz gewähren. Das steht auch in jedem Pachtvertrag“, sagt Martin Knapp, Leiter des AVS-Referats Hütten.
Auf die abgelaufene Sommersaison können die Wirt:innen zufrieden zurückblicken.
Der Start in den Sommer war zwar nass, aber die übrige Saison ist gut verlaufen. Speziell in den höheren Lagen gab es in vielen Gebieten noch lange Restschnee, deshalb waren Hochtouren und Gipfeltouren mancherorts erst im Hochsommer möglich.
„Die Nächtigungszahlen haben sich wieder auf Vor-Corona-Niveau eingependelt und liegen bei 20.186 – im Sommer 2023 waren es 20.144“, sagt Knapp. Die Saison endete dann mit einem Wintereinbruch Mitte September in den hochalpinen Lagen abrupt, vor allem die hochgelegenen Hütten entlang des Alpenhauptkamms (z.B. Hochfeilerhütte).
Im AVS werden sieben Hütten nur während der schneefreien Zeit – von Juni bis spätestens November (traditionell ist es die Tiefrastenhütte, die als letzte schließt) betrieben, von Dezember bis Ende März die Meraner Hütte und die Dreischusterhütte, für die Skitourensaison von Mitte Februar bis Ostern bleiben Sesvennahütte und Marteller Hütte zugänglich. Trotz der ab Mai geplanten Sanierungsarbeiten im Zuge des Zehnjahresprogramms an der Sesvennahütte wird sie auch in der Skitourensaison 2025 ihre Türen öffnen.
Neue Personalräume für die Tiefrastenhütte
Personal für die Gastbetriebe zu finden ist im Tal und am Berg zunehmend ein Problem. Zeitgemäße Unterkünfte sind daher ein Gebot der Stunde, um auf dem Arbeitsmarkt zu punkten. Ein großer Teil der Sanierungsarbeiten an der Tiefrastenhütte (2312m, Terenten) umfasste daher die Errichtung von Personalräumen, die es bis dato nicht gab. Die Terrasse wurde erweitert und der Raum darunter für die Einrichtung von 3 Personalräumen mit Bad und Dusche genutzt.
Die Bauarbeiten wurden bereits im April in Angriff genommen, um den Hüttenbetrieb während der Sommersaison möglichst wenig zu beeinträchtigen. Trotz der widrigen Bedingungen im Frühjahr kamen die Arbeiten zügig voran. Im Zuge des Projektes hat die Tiefrastenhütte auch eine Photovoltaikanlage mitsamt Batteriespeicher erhalten.
Neues Hüttenreservierungssystem in den Alpen online
Das bewährte Online-Reservierungssystem für Hüttenschlafplätze im Alpenraum wird durch eine komplett überarbeitete Version ersetzt. In Südtirol sind über hut-reservation.org alle AVS-Hütten buchbar. Über 500 Hütten im Ostalpenraum nutzen mittlerweile dieses Reservierungssystem, und jährlich werden rund 1,5 Millionen Buchungen über die Plattform abgewickelt. Der Betrieb des Systems erfolgt in Zusammenarbeit der vier Alpenvereine: Deutscher Alpenverein (DAV), Österreichischer Alpenverein (ÖAV), Schweizer Alpen-Club (SAC) und Alpenverein Südtirol (AVS).
Wer bereits eine Buchung für 2025 vorgenommen hat, braucht nichts zu tun: Die Daten wurden von der alten auf die neue Plattform übertragen. Die technische Weiterentwicklung bringt nicht nur eine moderne Infrastruktur, sondern auch neue Funktionen, die das Reservierungsmanagement für Gäste und Hüttenteams effizienter gestalten. Sie kann über die Website der jeweiligen Hütte, über das Tourenportal alpenvereinaktiv.com sowie bei den AVS-Schutzhütten direkt über die jeweilige Seite auf der AVS-Website aufgerufen werden.
Weitere Informationen gibt es beim AVS: [email protected].
Nachhaltigkeit
Die Hüttenwirte des Alpenvereins sind dazu angehalten, auch Nachhaltigkeit in der Küche umzusetzen. Im Idealfall sind die Grundlage im Tal produzierte Lebensmittel, also regionale, saisonale Produkte und kurze Transportwege. „Wir versuchen, all unsere Hütten so auszustatten, dass sie mit alternativer Energie funktionieren und dass der Betrieb der Hütten die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt. Deshalb ist es uns und auch den Hüttenwirt:innen ein Anliegen, auch in der Küche regionale Produkte zu benutzen und einfache Speisen, die zur Höhenlage passen, anzubieten“, sagt Knapp.
Kommentare (2)
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