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0-Euro-Abrechner

Vier von elf Landesräten haben heuer zur Gänze auf Fahrtengelder und Außendienst-Zulagen verzichtet. Ein Schritt in Richtung mehr Bescheidenheit – oder nur eine symbolische Geste?

von Matthias Kofler

Der Unterschied ist frappierend: Vor zehn Jahren, als Arno Kompatscher zum ersten Mal auf dem Stuhl des Landeshauptmanns Platz genommen hatte, betrugen die Ausgaben, die sich die Mitglieder der (damals noch achtköpfigen) Landesregierung für Dienstreisen und Außendienst-Zulagen in den ersten zehn Monaten im Amt rückerstatten ließen, noch sage und schreibe 32.841,65 Euro. Heuer – zehn Jahre später – sind es mit knapp 12.000 Euro nur noch ein Bruchteil davon, und das, obwohl die Exekutive mittlerweile drei Mitglieder mehr zählt.

Platz 1 im Spesen-Ranking belegt Daniel Alfreider. Der ladinische Landeshauptmann-Stellvertreter ließ sich heuer bislang Ausgaben im Ausmaß von 5.972,50 Euro rückerstatten. Das Treppchen komplettieren LH Arno Kompatscher mit 3.094,65 Euro und sein italienischer Stellvertreter Marco Galateo mit 1.436,87 Euro. Nur für „Blech“ bei den Fahrtkosten reichte es für Sanitätslandesrat Hubert Messner mit 1.375,90 Euro.

Bescheiden „unterwegs“ im wahrsten Sinne des Wortes waren Bildungslandesrat Philipp Achammer mit 224 Euro, Vize-LH Rosmarie Pamer mit 163 Euro und Bauten-Landesrat Christian Bianchi mit 138 Euro, wobei sie als Regierungsmitglieder auch über Dienstwagen samt Chauffeur verfügen.

Bemerkenswert: Vier der elf Landesräte haben in diesem Jahr zur Gänze auf die Spesenrückvergütung verzichtet. Es sind dies Arbeits-Landesrätin Magdalena Amhof, Urbanistik-Landesrat Peter Brunner, Sicherheits-Landesrätin Ulli Mair und Landwirtschafts-Landesrat Luis Walcher. Ein Zeichen von neuer Bescheidenheit innerhalb der Regierungsmehrheit – oder einfach nur eine symbolische Geste?

Nicht unerwähnt sollte der Aspekt bleiben, dass mit Walcher und Brunner zwei heiß für die LH-Nachfolge 2028 gehandelte Politiker unter den 0-Euro-Abrechnern zu finden sind.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • asd

    Schön abzulesen wen es um Kohle geht….

  • genuaischgenua

    Was heißt hier bescheiden. Dienstwagen + Chauffeur und dann noch abrechnen… zahlt hier der Steuerzahler dann nicht 2mal?

  • morgenstern

    Lehnt euch zurück und genießt was ihr gewählt habt.

  • nemesis

    Ist mehr ein Symbol Charakter wir Sparen.
    In Wirklichkeit bleiben Privilegien mit einen zu hohem Gehalt es wird dann eine Politik gemacht für die Lobby und zu Gunsten der Reichen.
    Alles bleibt wieder beim altem System für viele Pensionisten nur wenige euro mehr Aufbesserung auch Gehälter im allgemeinen zu niedrig.
    Wir werden wieder Teuerungen hinnehmen müssen Energiepreise werden wieder Steigen und somit wird vieles wieder teuerer werden.

  • leser

    kofler
    du vergisst zu erwähnen dass diese selbstlosen volkshelden sich nich techtzeitig eine aufstockung ihrer gehälter gebehmigt haben
    aha
    und LH anwärter von brunner und walcher
    der ist gut
    das unterlegt die dummheit des wählers einmal mehr

  • kirchhoff

    Schön zu lesen, dass die einst vielfach gescholtene LRin Ulli Mair auch hier mit gutem Beispiel voran geht!

  • andreas69

    Des versteht kein Mensch, dass sich diese reichen Politiker noch Geld rückerstatten lassen. Ich würde mir an ihrer Stelle einfach nur dumm vorkommen. Insbesondere, weil sie ganz genau wissen, dass dieses Thema in den Medien und von der arbeitenden Bevölkerung besonders beachtet wird. Und trotzdem können sie es nicht lassen mit dem Finger in das Marmelladeglas zu fahren und wieder einmal zu naschen. Das sind schon arge Typen! Liebe Politiker, denkt daran, dass es viele arme Familien in diesem Land gibt! Verhöhnt sie bitte nicht.

  • saustall_kritiker

    Andreas69, du wunderst dich noch? Leuten wie z.B. dem Lugenbeitl, derzeit leider immer noch „Landeshauptmann“, und seinem Kammerdiener Alfreider ist wirklich nichts zu schlecht. Trotz Fahrer und deutlicher Gehaltserhöhung zocken sie auch hier noch den Steuerzahler ab. Und bringen nichts, aber schon gar nichts auf die Reihe. Dumm nur für jene Steuerzahler, die solchen Zeitgenossen bei der Wahl auch noch das Vertrauen geschenkt haben 🙁 🙁

  • peppe

    Sollen wir jetzt klatschen?
    Der Großteil der Bevölkerung hat diese Entscheidungsfreiheit nicht: Sie müssen nach wie vor jeden Tag zahlen, um zur Arbeit zu kommen.
    Warum haben wir bei uns, einer der wohlhabendsten Regionen Europas, keinen gratis ÖPNV, wie in Luxemburg und ab Jänner in Belgrad? Warum haben wir nicht einmal Freitagabends Nightliner, gehen Südtiroler etwa nur Samstags fort? An solchen Dingen messen wir unsere Politiker:innen. Diesen Parteien sind Normalverdiener, Arme und Jugendkultur egal.

  • kritischerbeobachter

    Die Abzocker machen weiter, aber auch diese werden eines Tages den Sessel räumen müssen.

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