Ohne Nachfolger
Christian Carli bleibt für die nächsten Jahre Chef der Bezirkspolizei Vinschgau. Warum sein Posten trotz öffentlicher Ausschreibung nicht nachbesetzt werden konnte und warum er trotz längst fälliger Pensionierung nun doch weitermacht.
von Karin Gamper
Trotz anderslautender Ankündigung wird es 2025 keinen Wechsel an der Spitze der Bezirkspolizei Vinschgau geben.
Christian Carli bleibt weiterhin Kommandant. Der Grund: Die öffentliche Ausschreibung für die Besetzung des Postens hat kein Ergebnis gebracht. „Am Wettbewerb haben leider nur zwei externe Bewerber teilgenommen und beide haben die Prüfung nicht bestanden“, erklärt Carli.
Carli ist vor dreieinhalb Jahren von Eppan in den Vinschgau gekommen und hat dort die Bezirkspolizei aufgebaut, welcher heute 15 Gemeinden angehören. Der 65-Jährige hat bereits 46,5 Beitragsjahre vorzuweisen und könnte längst in Pension gehen. Weil ihn das Vinschger Projekt gereizt hat, habe er vor dreieinhalb Jahren jedoch dem Wechsel in den Westen zugestimmt, erklärt er. Mittlerweile ist die Bezirkspolizei auf Schiene gebracht. Deshalb wollte Carli eigentlich in der ersten Jahreshälfte 2025 aufhören und einem Nachfolger den Weg frei machen. Dafür hat die Bezirksgemeinschaft in den letzten Monaten einen öffentlichen Wettbewerb ausgeschrieben. Doch dieser ist ergebnislos verlaufen.
Nun wird Christian Carli selbst noch einige weitere Jahre anhängen. „Im Bezirk wurde befunden, dass ich aus Gründen der Kontinuität noch weitermachen soll“, bestätigt Carli. Warum wird kein neuer Wettbewerb ausgeschrieben? „Das hätte nach so kurzer Zeit wenig Sinn“, so der Kommandant.
Die Frage, warum sich so wenige Interessenten gemeldet haben, ist laut Carli gar nicht so leicht zu beantworten. „Einerseits ist die Verantwortung eines Kommandanten sehr groß“, versucht Carli einen Erklärungsversuch. Auch die Entlohnung könnte eine Rolle gespielt haben.
Für wie lange wird Carli noch im Amt bleiben? „Mehrere Jahre, um eine Kontinuität zu gewährleisten“, entgegnet Carli. Wie lange genau, stehe noch nicht fest. Sesselkleber sei er aber keiner. Christian Carli: „Wenn ein Neuer und Jüngerer übernehmen will, dann mache ich gerne Platz“.
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Kommentare (7)
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tirolersepp
Bei 2500 Euro netto mit Samstag und Sonntagsarbeit kein Wunder !
florianegger
also stimmt es doch nicht, wenn man sagt, jeder sei ersetzbar
eiersock
Es gibt gleiche Leute und es gibt eben wichtigere Leute!
Wie sagt man auf italienisch „morto un papa se ne fa un altro“
nobodyistperfect
Die wahren Gründe sind wohl andere, als jene, welche man der Presse auftischt. Deshalb glaube nicht alles was in der Zeitung steht.
eiersock
Wichtigmacher! der nächste Pensionist der nicht weis was er mit seiner Freizeit anfangen kann!
Als doch Sesselkleber! Ihn zum Weitermachen ZWINGEN wird die Bezirksgemeinschaft wohl nicht können!
brutus
…ich glaube die Bezirksgemeinschaft hätte gern gewechselt!
meintag
Die Eppaner waren vor Jahren froh als Carlie sich von Dort verabschiedete. Die hätten mit Sicherheit den Nächsten.