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Stärken & Schwächen

Martin Haller (Foto: Wisthaler)

Grundsätzlich positiv bewertet der lvh.apa den kürzlich genehmigten Staatshaushalt 2025. Bei einigen Punkten bestehe jedoch Nachholbedarf.

Mit einer Reihe von Maßnahmen werden die Rahmenbedingungen für das Handwerk und kleine Unternehmen verbessert. Dennoch sieht der lvh.apa in einigen Bereichen Handlungsbedarf, um die Wirkung der geplanten Maßnahmen zu maximieren.

Sanierungsbonus bleibt, steuerliche Entlastungen fördern Investitionen

Ein zentrales Element des Haushalts sei die Beibehaltung des Sanierungsbonus in Höhe von 50 Prozent für Erstwohnungen.

„Diese Regelung schafft nicht nur Anreize für die Renovierung und Modernisierung von Wohnraum, sondern stärkt auch die Bauwirtschaft und bietet privaten Haushalten finanzielle Unterstützung”, erklärt lvh-Präsident Martin Haller.

Kritik übt Haller in diesem Zusammenhang an der pauschalen Streichung der Absetzbarkeit von Gasheizungen. Unsicherheiten gebe es zudem bezüglich der langfristigen Stabilität und Erweiterung von Steueranreizen für energieeffizientes Bauen und Sanierungen. Die mangelnde Klarheit könnte Investitionen in nachhaltige Projekte hemmen und die Erreichung der Klimaziele verzögern.

Positiv bewertet der lvh die Beschäftigungsförderung durch steuerliche Anreize.

Unternehmen, die junge Menschen oder Langzeitarbeitslose einstellen, profitieren von Prämien, die helfen, den Fachkräftemangel zu lindern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Für Arbeitnehmer/innen bedeutet die strukturelle Senkung der Einkommenssteuer (IRPEF) sowie die Entlastung des Steuerkeils bei Einkommen bis 40.000 Euro eine Erhöhung der Kaufkraft. Dies stärkt den Binnenkonsum und fördert gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität im Land.

Kritische Punkte: Bürokratie und unzureichende Digitalisierung

Trotz der positiven Ansätze sieht der lvh.apa in einigen Bereichen Nachholbedarf. So ist die Reduzierung des Körperschaftsteuersatzes (IRES) mit mehreren Auflagen verbunden. „Kleinere Gesellschaften, die ihre Gewinne für andere Kosten verwenden müssen, könnten von dieser Maßnahme ausgeschlossen sein, was zu Wettbewerbsverzerrungen führen kann”, erläutert lvh-Direktor Walter Pöhl.

Auch die geplanten Investitionen in die digitale Transformation sind aus Sicht des Verbandes nicht umfassend genug. Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) könnten langfristig benachteiligt werden, wenn keine breiteren Förderprogramme für Digitalisierung geschaffen werden.

Ein weiterer kritischer Punkt ist für den lvh-Chef die komplexe Bürokratie: Viele Steueranreize und Förderprogramme seien an aufwendige administrative Bedingungen geknüpft, die insbesondere kleinere Unternehmen abschrecken könnten. „Eine Vereinfachung der Verfahren ist dringend notwendig, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen ihre Zielgruppe erreichen”, fordert lvh-Chef Haller.

Fazit und Ausblick

Der lvh.apa sieht in den Maßnahmen des Staatshaushalts 2025 einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Handwerks und der Kleinunternehmen in Südtirol.

Gleichzeitig wird der Verband weiterhin darauf hinwirken – gemeinsam mit dem nationalen Dachverband Confartigianato -, dass die bestehenden Schwächen adressiert und Verbesserungen umgesetzt werden, um eine nachhaltige und ausgewogene Wirtschaftsentwicklung zu fördern.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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