Der Stellenabbau
Die Automobilkrise wirkt sich nun auch auf Arbeitsstellen in Südtirol aus. GKN Driveline plant Stellen zu streichen. Vorerst sollen aber nur wenige Mitarbeiter betroffen sein.
von Markus Rufin
GKN Driveline zählt zu den größten Arbeitgebern im Pustertal. Fast 500 Mitarbeiter arbeiten in der Niederlassung in Bruneck, die meisten davon kommen aus der unmittelbaren Umgebung.
Bereits seit einigen Monaten halten sich hartnäckige Gerüchte, dass das Unternehmen von der Krise der europäischen Automobilindustrie erfasst wurde und aufgrund der veränderten Auftragslage dazu gezwungen ist, Personalmaßnahmen zu ergreifen.
Bereits im Frühsommer sind befristete Arbeitsverträge nicht mehr verlängert worden. Nun steht ein Stellenabbau bevor, wie das Unternehmen selbst bestätigt.
In einem Statement heißt es: „Durch die negative Marktentwicklung der elektrifizierten Fahrzeuge, besonders in Europa, haben auch wir teilweise starke Absatzrückgänge erfahren.“ Genaue Zahlen nennt der Betrieb nicht.
Ebenfalls bestätigt der Betrieb, dass er seit Oktober 2024 in der außerordentlichen Lohnausgleichskasse ist. Bereits zuvor wurde mit den Gewerkschaften und dem Betriebsrat ein Solidaritätsvertrag ausgehandelt.
„Wir haben weiters dieses Jahr durch verschiedene Maßnahmen unseren Personalstand an die Auftragslage angepasst, indem u.a. Zeitverträge nicht verlängert und offene Stellen nicht nachbesetzt wurden“, heißt es weiter im Statement.
Dieser Solidaritätsvertrag sieht eben auch einen Stellenabbau vor. GKN Driveline spricht von „freiwilligen Austritten aus dem Unternehmen über ein gesondertes Verfahren mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften“. Betroffene erhalten neben Arbeitslosengeld eine bezahlte Weiterbildung oder Umschulung. Im Abkommen ist auch eine Höchstzahl von 35 Personen vorgesehen. Allerdings zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich: „Wir gehen derzeit aber nicht davon aus, dass wir diese Anzahl erreichen werden.“
Das liegt auch daran, dass verschiedene Neuprojekte bereits angelaufen sind. Das Unternehmen geht daher im Laufe des nächsten Jahres „von einer Entspannung der derzeitigen Lage bzw. einer Verbesserung der Auslastung gegenüber 2024 aus“.
Man beobachte den Markt kontinuierlich und verfolge die Auftragslage aufmerksam. „Gemeinsam mit der Umsetzung der oben beschriebenen Maßnahmen erlaubt uns dies, trotz aller Schwierigkeiten, zuversichtlich in das neue Jahr zu blicken“, schreibt GKN im Statement.
Ob dieser Zuversicht zeigt dieser Stellenabbau wie schnell die Krise im Automobilsektor Auswirkungen für Südtirol hatte.
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Kommentare (1)
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steve
Weder das Verbrenneraus 2035 und schon gar nicht die deutschen Grünen sind Schuld an dieser Krise.
Es ist die Trägheit der Europäer in neuen Technologien neue Chancen zu erkennen und massiv umzustellen. Die Solarzelle, die Wärmepumpe und das E Auto lässt grüßen!
Wir erleben den Nokia Moment der deutschen Autoindustrie.
Die Chinesen freuts!