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Friedericke Mayröcker: Scharfe Weltbeobachtung, hellwaches Körperempfinden und poetische Radikalität. (Foto: Isolde Ohlbaum)

Eine musikalische Hommage von Literatur Lana zum 100. Geburtstag von Friederike Mayröcker mit Kompositionen von Beat Furrer, Hannes Hölzl, Hannes Kerschbaumer, Caroline Profanter und Reinhold Schinwald im Museion.

Am 20. Dezember wäre die Wiener Dichterin Friederike Mayröcker (1924 – 2021) 100 Jahre alt geworden. Zum Anlass widmet ihr Literatur Lana mit Unterstützung des Ensembles Chromoson und des Südtiroler Künstlerbundes eine musikalische Hommage mit Kompositionen von Beat Furrer, Hannes Hölzl (UA), Hannes Kerschbaumer (UA), Caroline Profanter (UA) und Reinhold Schinwald (UA).

Über sechs Jahrzehnte lang verfasste Friederike Mayröcker Gedichte, Hörspiele, Prosatexte und Romane, die in ihrer sprachlichen Sprung- und Sprengkraft eine unverwechselbare Intensität erreichten. Eine äußerst gereizte Wahrnehmung ist hier am Werk, eine scharfe Weltbeobachtung und ein hellwaches Körperempfinden, das in poetische Radikalität ausschlägt. Davon bleibt nichts verschont, keine Alltäglichkeit, keine Lektüre, keine Freundschaften, kein Besuch in Lana und keine Träume, die sie heranzieht wie unerhörte Kinder. Friederike Mayröckers Anteilnahme an Welt ist deren poetische Aneignung. „[…] ein ruckweises Ausstoßen der Assoziationen, ein Blitzesdrang, auch heftet fleißig das Auge, das geschieht unseren Körpern, das geschieht mit unseren Körpern, das geschieht wie mit unseren Körpern, wir werden es nicht enträtseln, sage ich […]“

Dass Mayröcker nicht nur die Bilderwelt für sich fruchtbar machte, sondern vielmehr auch aus dem Reichtum der Musik schöpfte, bezeugt sie in zahlreichen Bezügen dazu ebenso wie in der von Rhythmus und Klang durchwirkten Sprache, die an einem Textteppich voller Wiederholungen, Peripetien, Kadenzen, Differenzen und Auflösungen knüpft.

Die Kompositionen zum Geburtstag der großen Dichterin nehmen musikalisch das Gespräch mit ihr auf und ziehen dazu Texte aus dem vielfältigen Œuvre heran. Die Textfassung stammt von Gina Mattiello und Christine Vescoli.

Zum Anlass liegt die Mappe „Vom Herzzerreiszenden der Dinge“ zur Ansicht auf, 23 Radierungen und Kaltnadelarbeiten von Markus Vallazza, hrsg. von der Salzburger Landessammlung Rupertinum, 1992. Sowie Einzelradierungen und Zeichnungen aus dem Zyklus. 1992 wurde dieser mit Friederike Mayröcker und Markus Vallazza in der Sezession Lana vorgestellt. Der Künstler (1936 – 2019), Unterstützer und Begleiter des Vereins Bücherwürmer, hat sich intensiv mit dem Werk von Friederike Mayröcker auseinandergesetzt und pflegte über viele Jahre einen freundschaftlichen Austausch mit der Dichterin.

Termin: 17. Dezember um 19.00 Uhr im Museion Bozen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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