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Untergrabene Würde

Silvia Grinzato und Anita Perkmann (Foto: AGB/CGIL)

Anita Perkmann ist die neue Generalsekretärin der Fachgewerkschaft GLL/FLAI im AGB/CGIL. Sie prangert die Schwarzarbeit in der Landwirtschaft an.

„Die Fachgewerkschaft GLL/FLAI vertritt Beschäftigte, die in eine Reihe sehr unterschiedlicher Arbeitsbedingungen arbeiten: Von der Lebensmittelindustrie, für die kürzlich einer der besten Kollektivverträge unterzeichnet wurde, bis hin zur traditionellen Landwirtschaft, in der ungeregelte und kaum kontrollierbare Arbeitszeiten oder unbezahlte Überstunden Elemente sind, die oft zu Schwarz- oder Grauarbeit führen. Ein Umstand, der dazu führt, dass die Würde, der Schutz und die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern untergraben werden und eine für unser Gebiet schädliche Schattenwirtschaft gefördert wird“.

Dies erklärte Anita Perkmann, die an die Spitze der Fachgewerkschaft für Lebensmittel und Landwirtschaft (GLL/FLAI) gewählt wurde.

An der Versammlung in Bozen hat auch Silvia Spera vom nationalen Sekretariat der FLAI teilgenommen. Perkmann tritt die Nachfolge von Silvia Grinzato an, die für ein Amt auf Bundesebene des AGB/CGIL vorgesehen ist.

Anita Perkmann begann ihre Karriere innerhalb des AGB/CGIL als Gewerkschaftsvertreterin des Unternehmens SAD, bevor sie von 2014 bis 2022 Generalsekretärin der Fachgewerkschaft für den Transportbereich GTV/FILT wurde.

Während der Versammlung sprach Perkmann über die Zunahme von Grauarbeit auf lokaler Ebene, die durch vertragliche und lohnbezogene Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet ist: „Ein Zustand, den die Gewerkschaft seit geraumer Zeit anprangert, gegen den sie mit Verhandlungen und dem Streitfragenbüro vorgeht und für den sie die notwendige Aufmerksamkeit, gezielte Interventionen und umfassendere Kontrollen fordert, um eine Kultur der vollständigen Legalität und Fairness der wirtschaftlichen und rechtlichen Arbeitsbedingungen in einem für Südtirol wichtigen und ständig wachsenden Sektor wiederherzustellen.

Perkmann erinnerte an die Gesamtzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft der Provinz Bozen: rund 30.000 im Jahr 2023, davon rund 26.500 Saisonarbeiter und 3.400 Festangestellte. Auch Südtirol ist nicht vor Fällen des sog. „caporalato“ (illegale Arbeitsvermittlung) gefeit. Ein weiteres kritisches Thema ist der Kaufkraftverlust der Löhne und die Schwierigkeit, die Inflation durch Tarifverhandlungen auszugleichen.

Silvia Grinzato zog eine Bilanz der im Jahr 2024 von der Fachgewerkschaft unterzeichneten Gebietsverträge, darunter der für die Forstarbeiter, der den Arbeitnehmern eine Lohnerhöhung von 8 % einbrachte, und der für die Obstmagazine, der neben der Lohnerhöhung wichtige normative Verbesserungen brachte, wie eine bessere Kranken- und Unfallversicherung und 400 Euro Prämie, die den Arbeitnehmern in Form von Sozialleistungen gewährt wurde. Außerdem wurden der Landesvertrag für die Beschäftigten in der Landwirtschaft und im Gartenbau mit einer Lohnerhöhung von 6,4% und das Betriebsabkommen für die landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft Bozen unterzeichnet.

Der Zusatzvertrag für die Bäcker steht noch aus, für 2025 wird die GLL/FALI zusammen mit den anderen Gewerkschaften Vorschläge für die wirtschaftliche Erneuerung der Verträge des Sektors für den Zeitraum 2026-2027 vorlegen.

 

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