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„Ein schneller Tod“

Celine Frei Matzohl erhielt einen Schlag auf den Kopf, bevor sie mit neun Messerstichen getötet wurde. Der Schwurgerichtsprozess gegen ihren Ex-Freund Omer Cim zeigt auch einen intensiven Telefonverkehr vor dem Mord in Schlanders auf.

von Thomas Vikoler

Zuerst ein Schlag mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf, dann Schläge ins Gesicht und dann, in liegender Position, neun Messerstiche am Hals und am Oberkörper, zwei davon tödlich.

So stellt sich der Veroneser Gerichtsmediziner Dario Raniero die letzten Lebenssekunden von Celine Frei Matzohl, 20, am 13. August 2023 in der Schlanderser Wohnung ihres Ex-Freundes Omer Cim, 31, vor. „Der Tod ist kurz nach den beiden tiefsten Messerstichen eingetreten, es war ein schneller Tod“, berichtet der Zeuge, der am 16. August 2023 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bozen die Obduktion vorgenommen hatte.

Raniero geht davon aus, dass die junge Frau bereits vor den neun Messerstichen in Ohnmacht gefallen bzw. kurz das Bewusstsein verloren hat. Nämlich durch den Schlag mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf, der wahrscheinlich ersten gewalttätigen Handlung. Dafür kommt auch eine Hantel in Frage, die später am Tatort gefunden wurde aber auch der Messergriff.

Gefunden wurde dort auch die Tatwaffe: Ein schwedisches Jagdmesser, das Omer Cim wenige Tage vor dem Mord in einem Geschäft in Schlanders gekauft hatte. Auch deshalb hält die Staatsanwaltschaft dem gebürtigen Türken – gemeinsam mit dem Versuch, sich bei Albanerin in Meran eine Pistole zu verschaffen – die Planung des Mordes vor.

Während der Ausführungen des Pathologen schaut der Angeklagte, der von vier Gerichtspolizisten umstellt und in einem getrennten Bereich des Schwurgerichtssaal sitzt, ständig zu Boden. Auch die Mutter des Mordopfers, die im gegenüberliegenden Teil des Saales A sitzt, will sich den Anblick der bei der Autopsie geschossenen Fotos nicht antun.

Nach den bisherigen Erkenntnissen aus dem Schwurgericht dauerten die Handlungen, die zum Tod der 20-Jährigen führten, gerade vier Minuten. Mutmaßlicher Auslöser der Tat war ein Telefonat von Celine mit ihrer Mutter, in dem nach deren Aussage über das Feiern des 21. Geburtstages der Tochter am Tag darauf gesprochen wurde. Man wollte zunächst in einem Gasthaus gemeinsam frühstücken, für Nachmittag war eine Feier mit der Familie geplant.

Omer Cim hatte andere Pläne, die damit nicht zu tun hatten: Wie aus dem von einem Ermittler im Gerichtssaal präsentierten Chatverkehr zwischen Celine und ihrem Ex-Partner und dessen Internet-Suche hervorgeht, wollte er die 20-Jährige an ihrem Geburtstag groß ausführen. Er informierte sich über die Leihe eines Lamborghini und plante ein romantisches Essen mit der Frau, die ihn im Juni wegen eines gewaltsamen Übergriffs in den Obstwiesen bei Spondinig bei den Carabinieri angezeigt hatte.

Der arbeitslose Kellner wollte seine Ex zurückgewinnen. Ein Aufenthalt in seiner Wohnung am 13. August – und wohl auch das Telefonat mit der Mutter – wurden ihr zum Verhängnis.

Laut dem Pathologen Raniero waren ein Stich in die Arterie der Lunge und einer in die Halsschlagader tödlich. Es folgte ein hämorrhagischer Schock, die eigentliche Todesursache.

Der von den Ermittlern rekonstruierte Datenverkehr zwischen Celine und dem nunmehrigen Angeklagten zeigt, dass die Wiederaufnahme ihrer Beziehung nach der Anzeige sehr intensiv war. Sie tauschten sich in den dreieinhalb Wochen vor dem Mord über 3.000 WhatsApp-Nachtrichten aus, es gab über Tausend Telefonate.

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Kommentare (6)

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  • pingoballino1955

    Was soll das ganze Affentheater,locht ihn lebenslänglich ein und BASTA,schliesslich und Endlich hat eine junge Frau ihr Leben verloren!!!

  • markp.

    @Thomas Vikolar
    Herr Vikolar, schön und gut, dass sie hier jedes Detail beitreten, das passt, das muß ein Journalist wohl so machen…

    Aber bitte schreiben Sie doch nicht „….und WOCHL AUCH DAS TELEFONAT mit der Mutter – wurden ihr zum VERHÄNGNIS.“
    Wollen Sie jetzt zusätzlich auch noch das Telefonat als zusätzlichen Auslöser für die Tat hernehmen?
    Die Verantwortung für diese Tat liegt einzig und allein beim Täter – ohne Punkt und Komma – der das offensichtlich schon geplant hatte.
    Durch so unklug gewählte Worte macht sich vielleicht auch noch die Mutter Vorwürfe, das kann und darf es nicht sein.

    • markp.

      VikolEr, ich entschuldige mich für den Fehler im Namen.

      • nobodyistperfect

        Herr Vikoler einfach nur schrecklich was sie von sich geben und sich zusammenreimen, würde mich schämen, so einen Unsinn von sich zu geben. Von unabhängigen Journalismus wohl noch nichts gehört, wohl in dem Monat gefehlt, ungenügend sitzenbleiben. Die TZ gibt hier einen schäbigen und sensationslüsternen Eindruck des Journalismus, nicht zum ersten Mal.

  • morgenstern

    ….., über 3.000 WhatsApp-Nachtrichten und 1.000 Telefonate in drei Wochen und dann noch einen „Lambo“, für was?? …… ich kann nicht mehr!!!

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