Die Sevi-Ausstellung
Das Holzspielzeug der Grödner Firma Sevi bekommt Ende 2025 ein neues Zuhause. Im Museum Gherdëina in St. Ulrich wurde am Montag die erste Phase einer Neugestaltung abgeschlossen, an deren Ende eine Ausstellung mit Highlights von nicht weniger als 8000 originalen Mustern der Firma steht, die rund 80 Jahre abdecken.
Derzeit weist nur eine Vitrine mit bunten Pinocchio-Figuren unterschiedlichster Epochen, Macharten und Designs auf die neue Ausstellung hin, die ab Weihnachten 2025 den großen Saal im ersten Stock des Museum Gherdëina einnehmen wird.
„Die Vitrine steht nicht nur symbolisch für die neue Ausstellung, sondern auch für die umfangreiche Vorarbeit, die wir mit der Projektgruppe in den letzten Monaten geleistet haben“, so Paulina Moroder, Direktorin des Museums. So galt es nicht nur, das Potential der Sammlung zu analysieren und deren Inhalt digital zu erfassen, es wurde auch ein Ausstellungskonzept erarbeitet und ein externes Depot für die 700 Kartons gefunden, die die rund 8000 originalen Muster der Firma Sevi von den 1920ern bis zur Schließung 1999 enthalten.
Der Abschluss dieser ersten Phase, die von der Landesabteilung Ladinische Kultur und den Grödner Gemeinden gefördert wurde, wurde am Montag im Beisein von Landesrat Daniel Alfreider, der Bürgermeister von St. Ulrich und St. Christina, Tobia Moroder und Christoph Senoner, sowie Abteilungsdirektor Mathias Stuflesser gefeiert. Dabei unterstrichen alle Beteiligten das enorme Potential der Sammlung als Zeugnis einer einzigartigen Geschichte: „Die Mustersammlung ist ein wichtiger materieller Nachlass der Grödner Spielzeugindustrie“, so Christa Kassslatter, Vizepräsidentin des Museumsvereins. Allein bei Sevi waren bis 1999 etwa 150 Mitarbeiter am Sitz in Pontives und noch einmal so viele Familien in Heimarbeit beschäftigt. Sevi war damit über Jahre einer der wichtigsten Arbeitgeber im Tal.
Georg Senoner, der letzte Eigentümer der Firma, stellte am Montag das Konzept der Ausstellung vor, die rund um seine dem Museum übergebene Sammlung entsteht. Es wird eine Ausstellung mit Werkstattcharakter sein, in der die Besucherinnen und Besucher selbst Hand anlegen und das Erbe der Grödner Kreativität spielerisch aufleben lassen können. Die Ausstellung ist zudem so konzipiert, dass sie in den geplanten Museumsneubau überführt werden und dort eines der Herzstücke des neuen Museum Gherdëina bilden kann.
Dass die Sevi-Mustersammlung im Museum Gherdëina gelandet ist, ist kein Zufall. „Sie findet hier ihren richtigen Kontext“, so Direktorin Moroder, die nicht nur auf die Erfahrung im Museum und die umfassende Forschungsarbeit verweist, sondern auch auf die bereits vorhandene Sammlung historischen Holzspielzeugs.
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