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„Das ändert nichts“

Bürgermeister Dario Dal Medico möchte trotz der Ermittlungen um Heinz Peter Hager am Torggler-Projekt festhalten. Und über Katharina Zellers Rolle im Stadtrat sprechen.

von Markus Rufin

Katharina Zeller gesteht es offen ein. Sie habe eine Spende in Höhe von 5.000 Euro von Heinz Peter Hager erhalten, sieht darin aber nichts Anrüchiges. Sie wäre sogar „ganz schön blöd“, wenn sie sich für 5.000 Euro bestechen lassen habe.

In Anbetracht der schweren Vorwürfe gegen Heinz Peter Hager, Renè Benko und Co. lässt aber selbst eine kleinere Spende aufhorchen. So geht es auch Bürgermeister Dario Dal Medico. Er habe die Akten noch nicht gelesen, habe aber von der Spende erfahren. An der Arbeit im Stadtrat oder am Verhältnis zur SVP ändere sich daran aber vorerst mal nichts. Dal Medico möchte die Rolle Zellers dennoch offen im Stadtrat ansprechen: „Wir werden daraus keinen eigenen Tagesordnungspunkt machen, aber es ist doch wichtig darüber zu sprechen. Genauso werden wir aber über die Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier sprechen.“

Dal medico nennt zwar keine Namen, damit ist wohl aber der SVP-Gemeinderat Christoph Mitterhofer gemeint, der in den sozialen Medien das Plakat zum Gedenken an den 60-jährigen Todestag des Freiheitskämpfers teilte. Das Plakat wurde insbesondere von italienischsprachigen Parteien als „gewaltverherrlichend“ bezeichnet. Auch Dal Medico findet es fragwürdig, dass man sich alleinig an die Täter erinnert: „Natürlich steht es jedem frei, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, was man aber dann in den sozialen Medien dazu sagt, ist etwas anderes.“

Für Dal Medico sind aber beide Episoden lediglich Randnotizen, über die man im Rahmen einer politischen Zusammenarbeit nun Mal spreche.

Was hingegen das Torggler-Areal betrifft, ein Projekt, bei dem Hager als Wirtschaftsberater für das Meraner Unternehmen fungierte, aber noch nicht offiziell eingereicht wurde, so möchte der Bürgermeister dieses weiterhin verfolgen. Es habe mehrere Treffen mit Hager und dem Unternehmen gegeben, Dal Medico betont aber: „Uns interessiert die Entwicklung des Areals. Das Projekt an und für sich ist gut und ich hoffe, dass es weiterverfolgt wird. Das Projekt bleibt schließlich auch ohne Hager bestehen. Natürlich müssen alle Schritte transparent sein.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • criticus

    Herr Dal Medico, sicherlich das Plakat „Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier“ hätte man anders gestalten können. Kerschbaumer hat nicht die Italiener gehasst sondern die Politik Italiens. Schon sonderbar Herr Dal Medico, dass ihnen die faschistischen Denkmäler in Südtirol nicht stören! Italien hat die Mitschuld im 2. Weltkrieg und die Judenverfolgung leider nie aufgearbeitet geschweige denn zugegeben. Man springt fünf vor zwölf einfach zum Gegner über und hat damit eine reine Weste, oder?

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