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Alles auf eine Karte

Paolo Bravo mit Fabrizio Castori

Mit Fabrizio Castori hat der FC Südtirol einen echten Haudegen verpflichtet, der im italienischen Profi-Fußball schon alles gesehen hat. Wie er den FCS retten will.

von Markus Rufin

Die sportliche Situation des FC Südtirol ist schnell erklärt. Gemeinsam mit Cittadella teilen sich die Weiß-Roten den letzten Platz. In den letzten acht Spielen gab es nur einen Punkt. Unter diesen Voraussetzungen war es nur logisch, dass Marco Zaffaroni nach nur vier Spielen an der Seitenlinie entlassen wurde.

Zaffaronis Verpflichtung wurde von Beginn an von vielen Fans und Experten kritisch bewertet, der FCS hätte sich stattdessen nach einem erfahrenen Trainer umsehen sollen, so die Kritiker. Nun ist Sportdirektor Paolo Bravo, der den Fehler offen eingesteht, diesem Weg gefolgt. Mit Fabrizio Castori kommt ein Trainer, den man in der Serie B eigentlich nicht weiter vorstellen müsste. Gestern trat er selbstverständlich dennoch in Eppan vor die Presse.

Castori ist ein Trainer mit vielen Erfolgen. 545 Spiele in der Serie B, 71 Spiele in der Serie A sowie zwei Aufstiege in die Serie A mit Carpi (2014/15) und Salernitana (2019/20) stehen auf der Haben-Seite. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er sowohl mit Ascoli als auch mit Perugia in den letzten beiden Jahren abgestiegen ist.

Die Umstände – Castori kommt mit einem gesamten Staff nach Bozen – zeigen aber, dass der FC Südtirol mit der Verpflichtung Castoris alles auf eine Karte setzt – und das muss der FCS auch. Ein Abstieg würde zwar nicht gleich das Ende für den Club bedeuten, schließlich wirtschaftete der Verein gut und hat ein selten stabiles Umfeld, allerdings ist der Sprung in die Serie B nur schwer zu schaffen. Jahrelang hatte der Verein auf dieses Ziel hingearbeitet. Ein Abstieg ist gleichbedeutend mit einer Umstrukturierung.

Doch genug der Horror-Szenarien, schließlich ist der Mann, der dieses verhindern soll, gerade erst angekommen. Castori attestierte dem FC Südtirol eine „exzellente mentale Struktur“ und eine „professionelle und seriöse“ Arbeitsweise. Mehr noch: der Klub passe hervorragend zu seinen fußballerischen Prinzipien, schließlich sei der Verein bekannt dafür, mit begrenzten finanziellen Mitteln „bemerkenswerte Ergebnisse“ zu erzielen.

Lesen Sie den gesamten Artikel in der Dienstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

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