Die Klugen
Der Women in Science Award geht an Neurogenetikerin Irene Pichler. Der Notfallmediziner Hermann Brugger erhält den Reserach Award.
Mit den Südtiroler Wissenschaftspreisen, die an die Preisträgerin und den Preisträger überreicht wurden, zeichnet das Land Südtirol Forscherinnen und Forscher aus, die in unterschiedlichen Bereichen aktiv sind und international, aber auch lokal Forschung betreiben. Südtirol bringe zahlreiche Talente hervor, auch in den Bereichen Innovation und Forschung.
Mit dem Wissenschaftspreis wolle man dies anerkennen und zudem sichtbar machen, welch großes Potential in unserem (kleinen) Land steckt, ist Landesrat Philipp Achammer überzeugt. Wissenschaft sei fundamental wichtig, gerade in Zeiten wie den aktuellen, wo es ein großes Misstrauen in Institutionen und in die Faktenlage gebe: „Wir haben die Aufgabe das Vertrauen der Menschen in Wissenschaft und Forschung wiederherzustellen“, hob Achammer bei seinen Grußworten hervor. Der Wissenschaftslandesrat hat gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher die Preise verliehen. Nachdem im Vorjahr der Junior Research Award an Jungforscherin Barbara Gross vergeben wurde, steht in diesem Jahr die Verleihung „Women in Science Award“ und des „Research Awards“ an.
Preise gehen an Forschende in Bereichen Neurogenetik und Notfallmedizin
Trägerin des Women in Science Award 2024 ist die Neurogenetikerin Irene Pichler. Die Forscherin aus dem Pustertal beschäftigt sich unter anderem mit der Parkinson Krankheit und mit dem Restless Legs Syndrom (Syndrom der ruhelosen Beine), bei dem Betroffene einen unbeherrschbaren Bewegungsdrang in den Beinen, vorwiegend in den Waden und vor allem in Ruhephasen, verspüren. „Die Arbeiten von Irene Pichler tragen dazu bei, Ursachen zu erkennen und Therapielösungen zu finden. Die Jury hat aus voller Überzeugung Irene Pichler diesen Preis zugesprochen“, hob Laudatorin Claudia Notarnicola über Irene Pichler, die am Institut für Biomedizin von Eurac Researchin Bozen tätig ist. Der Women in Science Award ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde bisher an Claudia Notarnicola (2020) und Christina Antenhofer (2022) vergeben.
Mediziner Hermann Brugger begründete und leitete für viele Jahre das Institut für alpine Notfallmedizin an der Eurac in Bozen, aktuell ist er stellvertretender Institutsleiter. Brugger befasst sich vor allem damit, wie Überleben im hochalpinen Raum und unter schwierigen Bedingungen möglich ist. Mit dem terraXcube wurde 2018, unter der Federführung von Hermann Brugger, eine Umgebung geschaffen, in der Extremsituationen möglichst realistisch simuliert werden können. „Brugger betreibt Grundlagenforschung und entwickelt gleichzeitig konkret sichtbare und messbare Maßnahmen. Wissenschaft wird somit zu Fortschritt“, hielt Laudatorin Sonia Prader über die Arbeit von Hermann Brugger fest. Brugger erhielt aus den Händen von Landesrat Philipp Achammer den „Research Award 2024„, der ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert ist.
Wissenschaft mehr Sichtbarkeit verleihen
„Wissenschaft braucht Menschen, die mit Begeisterung dabei sind, die mutig an die Sache rangehen und es braucht gute Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Preisverleihung. Darum komme dem NOI-Techpark, wo auch die beiden Geehrten tätig seien, eine große Bedeutung zu. Mit der Verleihung des „Women in Science Awards“ werde zudem insbesondere den Frauen im Wissenschaftsbetrieb mehr Sichtbarkeit verliehen, hielt der Landeshauptmann in seiner Funktion als Landesrat für Chancengleichheit fest.
Darüber, wer die Wissenschaftspreise des Landes Südtirol erhält, entscheidet eine Jury. Diese setzt sich zusammen aus Katrin Janik (Versuchszentrum Laimburg), Claudia Notarnicola (Eurac Research, Preisträgerin des Women in Science Awards 2020), Sonia Prader (Südtiroler Sanitätsbetrieb), Erwin Rauch (Freie Universität Bozen), Andrea Bonoldi (Universität Trient), Reinhard Dallinger (Universität Innsbruck) und Alexander Notdurfter (Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen).
Die diesjährige Feier wurde von Gitarrenduo Sabrina Berardo und Martina Tomaino, Schülerinnen der Gitarrenklasse von Professorin Laura Mondiello vom Konservatorium „Claudio Monteverdi“ musikalisch gestaltet.
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