Unverkäufliche Würde
Der Landtagsabgeordnete Jürgen Wirth Anderlan wird wegen Schädigung des Ansehens von Ex-Landtagspräsidentin Rita Mattei verurteilt.
Beide, der Angeklagte Jürgen Wirth Anderlan, und die Nebenklägerin Rita Mattei, waren bei der Verhandlung am Landesgericht Bozen anwesend. Ersterer wirkte ziemlich nervös und gestand am Tag vor der Verhandlung „Fehler“ bei seinen beleidigenden Aussagen über die damalige Landtagspräsidentin ein. In einem Facebook-Post kündigte er an, tausend Euro an das Südtiroler Kinderdorf gespendet zu haben.
Am Ende wurde der JWA-Landtagsabgeordnete von Richterin Elsa Vesco in einem verkürzten Verfahren aber verurteilt. Und zwar zu einer Geldstrafe von tausend Euro, dazu zur Zahlung von 10.000 Euro Schadensersatz an Mattei, deren Prozessspesen in Höhe von 4.000 Euro er ebenfalls bezahlen muss.
„Die Würde einer Frau ist nicht verkäuflich“, hatte Mattei-Anwalt Angelo Polo in der Verhandlung erklärt. Anderlan habe nie ernsthafte Verhandlungen mit seiner Mandantin über eine Rücknahme ihrer Anzeige geführt, auch wenn er zuletzt 5.000 Euro angeboten habe.
Doch Anderlan, der von Anwalt Nicola Canestrini vertreten wird, will sich für seine Vogelnest-Aussagen während der Corona-Pandemie nicht entschuldigen. Dies erklärte er ausdrücklich auf Frage von Richterin Vesco. „Ich habe auf eine Provokation reagiert und von meinem Recht auf freie Meinungsäußerung gemacht“, erklärte er in der Verhandlung. In seinem Facebook-Post hatte der Abgeordnete allerdings eingeräumt, dass er derartige Aussagen heute nicht mehr machen würde.
Nebenklägerin Mattei und ihr Anwalt zeigten sich zufrieden über den Schuldspruch und die Zuerkennung von 10.000 Euro. (tom)
Ähnliche Artikel
Kommentare (3)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
hermannh
Der Anderlahn ist nur mehr kleinlaut, armselig, ein Würstchen 🙂
Wer hat diese Meme gewählt?
heracleummantegazziani
Jedem Schaumschläger wird früher oder später die Luft rausgelassen. Schon lustig, wie der knorrige unbeugsame AfD-Verschnitt plötzlich kleinlaut wurde und wieder zum Winseln übergegangen ist. Er hätte es vielleicht mit Klatschen versuchen sollen. Ist ja sien einziges Argument.
prof
Jetzt wird Wirth Anderlan in seinen Obst und Weingütern die Vogelnester nicht mehr gerne sehen.