„Inklusion ist eine Haltung“
Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer bezeichnet die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention als eine moralische Verantwortung.
Am 3. Dezember rückt der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen weltweit die Rechte und Würde von Menschen mit Behinderungen in den Fokus. Der Aktionstag wurde 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um Barrieren abzubauen und Inklusion in allen Lebensbereichen zu fördern. Der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen nutzt diese Gelegenheit, um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention voranzutreiben.
Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin und Vorsitzende des Monitoringausschusses, betont die grundlegende Bedeutung des Engagements der gesamten Gesellschaft: „Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern eine moralische Verantwortung. Niemand darf aufgrund einer Behinderung ausgegrenzt werden. Inklusion ist nicht nur ein Ziel, sondern eine Haltung, die bei jedem von uns beginnt.“
In Südtirol hat der Monitoringausschuss die Aufgabe, die Einhaltung und Förderung der Rechte von Menschen mit Behinderungen zu überwachen und zu stärken. Trotz positiver Entwicklungen weist Hofer auf bestehende Herausforderungen hin: „Barrierefreiheit, sei es in öffentlichen Räumen, auf dem Arbeitsmarkt oder in der Mobilität, ist noch lange nicht selbstverständlich. Es braucht einen kontinuierlichen Dialog und den festen Willen, Hindernisse – sowohl physische als auch soziale – konsequent abzubauen.“
In Fortführung der Themen der öffentlichen Sitzung im November 2024 „Aktive Teilhabe am politischen und sozialen Leben“ und „Demokratie braucht Inklusion“ fordert der Monitoringausschuss, diese als zentralen Bestandteil der demokratischen Entwicklung der Gesellschaft zu betrachten. „Eine demokratische Gesellschaft ist nur möglich, wenn sie alle Menschen einschließt“, erklärt Hofer. „Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf gleichberechtigte Teilhabe – in Arbeit, Schule und Ausbildung, Kultur, Sport und Freizeit. Inklusion ist kein ‚Extra‘, sondern eine Voraussetzung für eine gerechte Zukunft.“
Hofer schließt mit einem Appell an Politik und Gesellschaft: „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Jede*r kann seinen Beitrag leisten, sei es durch Sensibilisierung, durch Einbindung oder durch aktive Unterstützung inklusiver Initiativen. Nur gemeinsam können wir eine Welt schaffen, in der Vielfalt als Stärke gesehen wird.
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Kommentare (1)
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robby
Erst wenn eine Person mit Behinderung zum/zur Vorsitzenden des Monitoringausschusses gewählt wird kann ein solcher Aufruf ernstgenommen werden.