Hager im Hausarrest
Juristisches Erdbeben: Die Staatsanwaltschaft von Trient hat am Dienstag neun verdächtige Personen unter Hausarrest gestellt, darunter Heinz Peter Hager. Der Verdacht: Bildung einer kriminellen Vereinigung.
+++ UPDATE: 13:30 Uhr +++
Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte am Dienstag im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung, dass er über keinerlei Informationen über die laufenden Untersuchungen habe. Er wisse auch nicht, ob und inwieweit das Land Südtirol betroffen sei.
+++ UPDATE: 13:05 Uhr +++
Eine Durchsuchung der Carabinieri ist in diesen Minuten im Bozner Rathaus im Gange. Sie steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Trient zu einigen Immobilientransaktionen in der Südtiroler Landeshauptstadt.
DAS HABEN WIR BISHER BERICHTET:
Die Ermittlungen, die von der Antimafia- und Antiterrorismus-Abteilung der Staatsanwaltschaft von Trient koordiniert wurden, betreffen 77 Personen, darunter 11 öffentliche Verwaltungsmitglieder, 20 Führungskräfte und Beamte lokaler Behörden sowie Beteiligungsgesellschaften, Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden, Fachleute und Unternehmer. Zu den Verdächtigen zählen auch die Anwälte Andrea Merler und Nicola Giuliano aus Trient.
Betroffen sind die Bürgermeisterin von Riva, Cristina Santi, die Unternehmer René Benko, Heinz Peter Hager und Paolo Signoretti, der ehemalige Senator Vittorio Fravezzi sowie weitere Personen.
Die Vorwürfe lauten auf Bildung einer kriminellen Vereinigung, Finanzdelikte, Bestechung und illegale Parteienfinanzierung.
Das bestätigt um 12:35 Uhr die Staatsanwaltschaft auch offiziell in einer Aussendung.
Der Beschluss des Hausarrests wurde am Dienstagvormittag von einem Sonderkommando der Carabinieri und der Finanzpolizei auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trient umgesetzt.
Jener gegen Benko wurde ersten Informationen zufolge noch nicht vollstreckt.
Die Behörden haben mehr als 100 Durchsuchungen angeordnet, die sich gegen andere Verdächtige, Unternehmen und öffentliche lokale Körperschaften richten. Diese Maßnahmen wurden in den Provinzen Trient, Bozen, Brescia, Mailand, Pavia, Rom und Verona sowie im Ausland über die Kanäle der internationalen justiziellen Zusammenarbeit durchgeführt.
Die Agentur Succus teilt in einer Pressemitteilung mit:
Breitangelegte Nachforschung gegenüber 77 Personen,
darunter Heinz Peter Hager
Im Zuge einer breit angelegten Untersuchung der Staatsanwaltschaft von Trient im Zusammenhang mit verschiedenen Immobilienprojekten im oberitalienischen Raum gibt es Nachforschungen auch in Südtirol. Die Nachforschungen betreffen Projekte in den Jahren 2018 bis 2022.
Insgesamt 77 Personen sind von den Nachforschungen betroffen, darunter auch eine Reihe Südtiroler Unternehmer. Als gesetzlicher Vertreter einiger Gesellschaften ist auch Heinz Peter Hager in diese Ermittlungen involviert; er wurde von den Ermittlungsbehörden unter Hausarrest gestellt. Die Verteidiger wurden beauftragt, Einspruch gegen diese Maßnahme einzulegen.
Heinz Peter Hager hat den Ermittlern die volle Zusammenarbeit angeboten und äußert großes Vertrauen in die Justiz.
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Kommentare (12)
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leser
da hat hager recht mit dem vertrauen
ein paar euro weniger gewinn und alles passt wieder
peppe
A normal day in modern capitalism.
tirolersepp
Jeder Krimi ist ein Kaspertheater dagegen !!!
Mal schauen was rauskommt !
prof
Ganz einfach,der Hausarrest gegenüber K.H. Hager wird spätestens in 3 Tagen aufgehoben.
robby
Das ist das Ergebnis wenn Staatsanwälte zu viel Krimis in der Freizeit konsumieren.
ummagumma
Da müsste es bald Rücktritte hageln, gell HermelinchenH. Kölle vielleicht 🙂
hermannh
Gummibärli: wieso will der Kölle zurücktreten, was hat er verbrochen? Erzähl uns mehr Gummibärli! 🙂 🙂
eiersock
Illegale Parteienfinanzierung?
Kimp lei uane Partei in Frog! Geben und nehmen heißt die Devise!
Um sunst gibs nit Spenden und schun gor nit a Parteispende oder a Parteifinanzierung
ummagumma
Ein Sumpf der auszutrocknen ist!
summer1
Sagt der Frosch Ummagumma!
gerhard
Langsam, Langsam.
Gilt den für diesen Fall nicht auch die Unschuldsvermutung bis zur Verurteilung?
Wird hier denn nicht vorschnell kritisiert, nur weil es ins Parteieninteresse passt?
Wollen wir nicht warten, bis Fakten auf dem Tisch liegen, bevor wir hier urteilen?
heracleummantegazziani
Würde ich auch sagen. Die Gerichtsbehörden haben im Zusammenhang mit solchen Ermittlungen so oft Schiffbuch erlitten, dass man vorerst mal halblang machen sollte.