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Braucht’s Schönheit?

„The Substance“ mit Demi Moore nur am 4.12. im Filmclub

„The Substance“ erzählt vom Bodyhorror um die Schönheit – bei „GoGo!Cinema“ stellt die Jugend Filme vor – ein Goebbels-Film wirft Fragen auf. 

von Renate Mumelter 

Schönheit

Das eigentliche Filmthema dieser Woche wäre „The Substance“, der neue Film von Coralie Fargeat, die sich mit Demi Moore und Margaret Qualley dem Thema Schönheit und Alter widmet. Der Film wird dem Genre des Bodyhorror zugeordnet. Coralie Fargeat gelingt es Genrefilme auf besondere Art zu machen. 2017 ließ sie mit ihrem Rape&Revenge-Film „Revenge“ von sich reden. Dort rächt sich eine Frau blutig. 

Diesmal steht Demi Moore als erfolgreiche Schauspielerin Elisabeth Sparkle im Mittelpunkt. Altersbedingt läuft in Sparkles Glamourleben nicht mehr alles rund, sie soll gegen Jüngere ausgetauscht werden. Da stößt sie auf eine Substanz, die verspricht, eine jüngere Version ihrer selbst zu kreieren, allerdings unter besonderen Bedingungen. Ein spannendes Thema mit Suchtpotential. 

Leider ist der Film aktuell nur  am 4. Dezember bei den Female Views im Filmclub Bozen zu sehen. 

GoGo!Cinema 

Das zweite Filmthema der Woche ist der Nachwuchs. Eine zeitlang sah es fast so aus als würde die große Leinwand durch Home-PCs kaltgestellt. Spätestens auf den Sofas der Pandemie stellte sich aber heraus, dass Kino mehr ist als Filme schauen. Und dabei bleibt’s offensichtlich. 

Auch die Jugend kommt vermehrt ins Kino, wird aktiv. Das Jugendzentrum Vintola startete 2023 die nachahmenswerte Initiative „GoGo! Cinema“. 

Heuer kuratierte die Gruppe von Jugendlichen eine Filmreihe, die mit dem 3. Dezember im Filmclub loslegt.  Die Leute zwischen 16 und 21 schlugen diesmal Filme zum Thema Psyche vor. Unter dem Titel „MovieMind“ geht es um Meilensteine der Filmgeschichte zwischen 1963 und 1998. Den Anfang macht Kubricks „A Clockwork Orange“ (1971), in dem es ums Thema Jugend und Gewalt geht (3.12.). Es folgen Hayao Miyazakis Animationsfilm „Porco Rosso“ (5.12.), Fellinis „8 1/2“ (10.12.) und Peter Weirs „The Truman Show“ (12.12.), in dem die Welt zur Realityshow wird. Alle Filme sind sehenswert. Vorbereitet wurden die Filmabende gemeinsam mit ZeLIG, Bz48h, Filmclub. 

Propaganda

Bauchweh habe ich mit Joachim Langs „Führer und Verführer“, einem Spielfilm, der direkt in Hitlers Umfeld geht und am Beispiel Goebbels zeigen möchte, wie die NS-Propagandamaschinerie funktionierte. Damit soll auch auf aktuelle Propagandaformen aufmerksam gemacht werden. Diesem edlen Ansinnen steht ein großes Aber entgegen, die Frage nämlich, ob es wirklich unerlässlich ist, wieder in die Naziwelt einzutauchen und sich zum x-ten Mal zu Gemüte zu führen wie moralisch suspekt und wahnhaft diese Clique war. Und: könnten die Typen aus dem Film im Kino auch Bewundernde finden? Dieselben Fragen stelle ich mir bei Andreas Veiels „Riefenstahl“, einem Dokumentarfilm, der hier erst noch ins Kino kommen muss. Ist es wirklich erhellend, wenn ich mir die Story einer Uneinsichtigen noch einmal gebe. Ich finde, diese Personen nehmen anderen den Platz weg. 

Ganz anders verhält es sich mit dem Thema an sich: Gut, dass in der Reihe „Kino und Schule“ Jonathan Glazers „The Zone of Interest“ zu sehen sein wird. Dieser Film zeigt das Grauen indirekt am Beispiel der Familie Höß, die an der Auschwitz-Mauer idyllisch lebte. Der Weg zur „Arbeit“ war für den Vater nicht weit. Am Ende des Films kotzt einer, und es ertönen die Staubsauger, mit denen die Auschwitz-Gedenkstätte heute sauber gehalten wird. Die Höß’sche Komfortzone ist lange her, jetzt gibt’s andere. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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