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„Komplett die Contenance verloren“

Schockiert zeigt sich Landesrat Luis Walcher über das aufbrausende Verhalten des Kalterer Vizebürgermeisters Werner Atz, nachdem Walcher den jungen Christoph Pillon als idealen Bürgermeisterkandidaten lobte. Atz fordert nun offene Vorwahlen.  

von Christian Frank

Landesrat Luis Walcher brachte mächtig Bewegung in die Kalterer Gemeindepolitik, als er diese Woche gegen Ende einer Bezirksveranstaltung im Winecenter von Kaltern den jungen Gemeindereferenten Christoph Pillon lobte und damit das Gemüt des Vizebürgermeisters Werner Atz zum Kochen brachte.

„Bei der Versammlung ging es eigentlich hauptsächlich um die Vorstellung der Themen im Tourismus, der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft, welche ich bemüht bin, weiterzubringen. Es war eine absolut gelungene Sitzung mit sehr vielen interessierten Besuchern“, erinnert sich Walcher. Anschließend stellte er auch das neue Wahlgesetz vor und erklärte, was das für die Gemeinden bedeutet.
„Ich machte darauf aufmerksam, dass es Änderungen bei der Frauenquote gibt. Wenn man die nötigen Frauen nicht findet, müssen erstmals auch Männer gestrichen werden. Das ist ein Thema, welches die Leute bis jetzt nicht auf dem Schirm hatten. Ich habe aufgerufen, dringend junge und auch weibliche Kandidaten zu suchen. Die Zukunft muss mit jungen Leuten diskutiert werden“, schildert Walcher. Beim Stichwort „jung“ erlaubte es sich Walcher, auch einige lobende Worte über den Gemeindereferenten Christoph Pillon zu verlieren.
„Ich gratulierte dem Koordinierungsobmann Pillon für die gelungene Veranstaltung und erwähnte, dass er den Schwung und die Energie auch für ein höheres Amt hat“, so der Landesrat.

Für alle Beteiligten war klar, dass Pillon, dessen Bestreben, als Bürgermeister zu kandidieren, ein offenes Geheimnis ist, soeben vom Bezirksobmann und Landesrat Walcher als ein idealer Kandidat genannt wurde. Während Pillon von der Situation überrascht, wortlos blieb, hatte Vizebürgermeister Atz umso mehr das Verlangen nach Aussprache.

Wutentbrannt soll er laut Walchers eigenen Aussagen dem Landesrat auf den Parkplatz gefolgt sein und ihn zur Rede gestellt haben.

„Atz ging mir nach und fing in einer Art und Weise an zu brüllen, die mich schon sehr verwundert hat“, verrät Walcher und führt weiter aus, „Jemand wie Atz, welcher schon so lange in der Gemeindepolitik tätig ist und zudem das Amt des Vizebürgermeisters bekleidet, sollte sich schon zu beherrschen wissen. In diesem Moment hat er aber komplett die Contenance verloren.“

 

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