Der Skonto
Ein 25-Jähriger, der vor eineinhalb Jahren seinen Bruder in St. Sigmund beinahe umbrachte, erhält vom Oberlandesgericht eine Strafreduzierung.
Ein zu laut abgespieltes Video auf YouTube. Das war laut Aussagen des mutmaßlichen Täters die Ursache für einen Streit zwischen ihm und seinem 24-jährigen Bruder, der beinahe tödlich endete.
In St. Sigmund in der Gemeinde Kiens gab es am 26. April 2023 deswegen einen Einsatz der Carabinieri und mehrerer Rettungswagen. Laut Erhebungen war der 24-Jährige von seinem ein Jahr älteren Bruder mit einem Messer niedergestochen worden. Das Opfer wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus geflogen und überlebte schließlich.
Der Angreifer wurde dagegen unter dem Vorwurf des Mordversuchs verhaftet. Bis vor wenigen Monaten saß der gebürtige Gambier in U-Haft, er absolvierte ein Anti-Gewalttraining und ließ sich von einem Psychologen betreuen.
Am Donnerstag erhielt der 25-Jährige von seinem Anwalt Marco Boscarol telefonisch eine gute Nachricht übermittelt.
Das Oberlandesgericht hat seine Haftstrafe aus der ersten Instanz von vier Jahren und acht Monaten auf drei Jahre und vier Monate herabgesetzt.
Ein Skonto von einem Jahr und vier Monaten wegen Zuerkennung des mildernden Umstandes der Provokation. Verteidiger Boscarol konnte nachweisen, dass der Angeklagte zunächst von seinem Bruder mit einem Messer attackiert worden ist. Er habe darauf reagieren müssen, um nicht selbst niedergestochen zu werden.
Das Oberlandesgericht geht also davon aus, dass der Täter, der seinen jüngeren Bruder am Brustkorb und am Rücken schwer verletzte, in einem Zornausbruch zustach. Deshalb die Strafmilderung. (tom)
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.