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Starke Laura

Laura Mair (Foto: Alex Runggaldier)

Am dritten Wettkampftag des Raiffeisen ITF Val Gardena Südtirol über 40.000 Dollar Preisgeld waren alle Blicke auf Laura Mair gerichtet.

Am dritten Wettkampftag des Raiffeisen ITF Val Gardena Südtirol über 40.000 Dollar Preisgeld waren alle Blicke auf sie gerichtet: Laura Mair, die 21-jährige Lokalmatadorin aus dem Grödnertal. Die Erwartungshaltung? Riesig. Die Bühne? Ihr Heimturnier. Doch die Umstände hätten herausfordernder kaum sein können: Nach monatelanger Schulterverletzung traf sie gleich zum Auftakt auf Angelica Sara – die 15-jährige Italienerin, die als eines der größten Talente ihrer Generation gilt. Ein Duell mit klar verteilten Rollen – zumindest auf dem Papier.

Schon in den ersten Games war die Nervosität greifbar. Mair, gewohnt souverän in ihrer Spielweise, suchte ihren Rhythmus, während Sara von Beginn an ihre jugendliche Unbekümmertheit ausspielte. Beim Stand von 5:4 im ersten Satz hatte Mair den Satzball auf dem Schläger – doch Sara wehrte ihn nervenstark ab und zwang die Partie ins Tiebreak. Hier aber zeigte Mair, warum sie trotz der langen Pause eine Kämpferin durch und durch bleibt: Mit kühler Präzision und ihrem Gespür für die wichtigen Punkte sicherte sie sich Satz eins.

Im zweiten Durchgang schien es, als hätte Sara das Spiel gedreht. Sie startete furios, nahm Mair den Aufschlag gleich zweimal ab und führte schnell mit 3:0. Alles deutete auf einen Entscheidungssatz hin. Doch dann passierte das Unerwartete: Mair kämpfte sich zurück, Stück für Stück, Game für Game. Was folgte, war ein beeindruckender Lauf – sechs Spiele in Serie und ein 6:3, das wie eine Erlösung wirkte. Der Jubel der Fans hallte durch die Berge des Grödnertals.

Nun wartet morgen die Kanadierin Stacey, Nummer 279 der Welt, auf die letzte Südtirolerin im Turnier – ein weiterer Härtetest.

Favoritinnen dominieren den Tag

Während Mair für das emotionale Highlight sorgte, dominierten die Topspielerinnen in den übrigen Partien. Amarni Banks aus Großbritannien ließ der ehemaligen Nummer 29 der Welt, Urszula Radwanska, keine Chance. Viktoria Hruncakova, mit fast drei Millionen Dollar Preisgeld und einem Karrierehoch von Rang 43 angereist, zog ebenso mühelos in die nächste Runde ein. Lina Glushko (die beste Spielerin Israels) und Nordmazedoniens Lina Gjorcheska präsentierten ihre Power und setzten sich klar durch.

Weniger glücklich verlief der Tag für Anastasia Abbagnato: Nach ihrem Serie-A1-Triumph mit CT Palermo in Girlan gegen den TC Rungg musste sie sich der serbischen Nachwuchshoffnung Mia Ristic deutlich geschlagen geben. Auch Silvia Ambrosio vom TC Rungg kämpfte tapfer, unterlag aber der Litauerin Justina Mikulskyte mit 2:6 und 6:7.

Ein Blick voraus

Der  vierte Wettkampftag am Mittwoch verspricht im Achtelfinale ein Spektakel:

Um 9:30 Uhr fordert die 16-jährige Tyra Grant aus der renommierten Piatti-Schule keine Geringere als die Topfavoritin Kathinka von Deichmann (WTA 172). Am Nachmittag sucht Mair dann den Weg ins Viertelfinale – das Tennis in Gröden bleibt spannend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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