„Lust auf mehr“
Lisa Peer lässt beim ITF in Wolkenstein aufhorchen. Sie bot gegen die Slowenin Kristina Novak eine Superleistung.
Der Auftakt der 5. Auflage des Raiffeisen ITF Val Gardena Südtirol verwandelte das Tennis Center in Wolkenstein in eine Bühne für sportliche Emotionen, unerwartete Wendungen und große Talente. Besonders die Nachwuchsspielerinnen des TC Gherdeina rückten dabei in den Fokus, allen voran die 16-jährige Lisa Peer, die mit einem bemerkenswerten Auftritt glänzte.
Lisa Peer traf in der Qualifikation auf die Slowenin Kristina Novak (WTA 1.007), eine Spielerin, die doppelt so viel Erfahrung mitbrachte wie die talentierte Boznerin. Doch Peer, getragen von ihrer Schnelligkeit, ihrem präzisen Spiel und einer bemerkenswerten Coolness, zwang Novak fast zwei Stunden lang in einen offenen Schlagabtausch.
Am Ende musste sie sich mit 3:6, 6:3 und 3:6 geschlagen geben, erhielt aber nicht nur von den Fans, sondern auch von Beobachtern und Experten viel Anerkennung. Es war eine Talentprobe, die Lust auf mehr machte. „Lisa hat gezeigt, dass sie auf höchstem Niveau mithalten kann“, war aus dem Kreis ihres Teams zu hören. Mit ihrem beherzten Auftritt vor einem frenetischen Publikum in Wolkenstein sendete die junge Südtirolerin ein Ausrufezeichen.
Weniger glücklich verlief der Tag für Lisas zwei Klubkolleginnen.
Sofia Selle hatte mit der gleichaltrigen Italienerin Vittoria Paganetti eine unangenehme Gegnerin erwischt. Paganetti, die in der renommierten Tennisschule von Salento in Lecce trainiert, bewies, warum sie als eines der größten Talente ihres Jahrgangs gilt. Nach 72 Minuten stand ein klares 6:2, 6:1 für die Süditalienerin auf der Anzeigetafel.
Auch Julia Peer, die nach einer siebenmonatigen Verletzungspause ihr Comeback auf der Tour feierte, konnte nicht an ihre alte Form anknüpfen. Die 18-jährige Boznerin, die wie ihre Schwester jede Woche ins Grödental pendelt, wirkte noch nicht ganz bei 100 Prozent. Nach einem nervösen Start unterlag sie ihrer Gegnerin mit 0:6, 2:6. „Schade, ich habe zu spät ins Spiel gefunden. Ich würde das Match gerne nochmal spielen“, sagte eine selbstkritische Julia nach dem Spiel und richtete den Blick nach vorne: „Jetzt hoffe ich auf eine Wild Card nächste Woche in St. Ulrich.“
Mit den Niederlagen der jungen Talente liegen die Hoffnungen des TC Gherdeina nun auf Laura Mair. Die Nummer 806 der WTA, die ihre Auftaktpartie erst am Dienstag bestreiten wird, gilt als stärkste Spielerin des heimischen Klubs. Die Zuschauer dürfen gespannt sein, ob Mair die Erwartungen erfüllen kann.
Parallel zum Auftritt der Lokalmatadorinnen sorgen internationale Stars für Spannung. Die topgesetzte Kathinka von Deichmann aus Liechtenstein trifft in der ersten Runde am Montag auf die Brasilianerin Gabriela Ce, ein Duell, das mit Spannung erwartet wird.
Am Abend stehen zudem die Doppel-Matches auf dem Programm, bei denen auch Julia und Lisa Peer sowie Sofia Selle an der Seite von Angelica Sara erneut antreten werden.
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