Der Wendepunkt
Die Südtiroler Tankstellenbetreiber schlagen vor, die Tankstellen in Hubs für nachhaltige Mobilität umzuwandeln, indem sie mit Ladesäulen ausgestattet werden.
In den vergangenen Tagen fand ein Treffen zwischen den Vertretern der Tankstellenpächter sowie der freien Tankstellen im Wirtschaftsverband hds und dem Landesrat für Wirtschaftsentwicklung, Marco Galateo, statt. Ziel war es, die Herausforderungen und Chancen des Tankstellensektors in Südtirol zu erörtern.
Tankstellen ohne Betreuung („Ghost“)
„Die zunehmende Verbreitung von Tankstellen im ausschließlichen Selbstbedienungsmodus – auch als ‚Ghost‘ bekannt – wirft Bedenken hinsichtlich der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit des Sektors auf“, erklären die beiden Präsidenten der Berufsgruppen, Petra Laimer für die freien Tankstellen und Walter Soppera für die Tankstellenpächter.
Die Hauptprobleme umfassen die Gesetzesumgehung durch toleranten Auslegungen, die eine unkontrollierte Verbreitung begünstigen. Zudem gibt es die Verschlechterung von Landschaft und Service durch verlassene Anlagen, die das Landschaftsbild verschandeln und die Servicequalität für die Kunden mindern. Schließlich entsteht unlauterer Wettbewerb: Kleine lokale Anbieter haben Schwierigkeiten, mit großen Unternehmen zu konkurrieren, die die Kosten auf Kosten des Personals senken.
„Es muss streng auf die bestehende Gesetzgebung geachtet und die Kontrollen intensiviert werden, die Servicequalität muss durch gezielte wirtschaftliche Unterstützung gefördert und klare Kriterien für die Eröffnung und den Betrieb von Selbstbedienungsanlagen definiert werden“, betonen die Vertreter der Berufsgruppen.
Modernisierung der Warentabelle: eine dringende Notwendigkeit
Die derzeitige Gesetzgebung zum Verkauf von Zusatzprodukten in Tankstellen ist veraltet und schränkt die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Fähigkeit ein, Dienstleistungen anzubieten, die den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden. Die Lösung für die Branche lautet: Die Warentabelle aktualisieren oder abschaffen, um den Verkauf von modernen und nachgefragten Produkten zu ermöglichen, und die Berufsverbände einbeziehen, um neue, gemeinsame Kriterien zu definieren. „Das Ziel ist es, die Tankstellen als multifunktionale, moderne und attraktive Anlaufstellen zu stärken, die positive Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und den Tourismus haben“, erklären die beiden Präsidenten Laimer und Soppera.
Plan für nachhaltige Mobilität
Die Integration von Tankstellen in das Netz für Elektroauto-Ladestationen und alternative Kraftstoffe stellt einen strategischen Wendepunkt für das Land dar. Die Berufsgruppen der Tankstellenbetreiber schlagen vor, die Tankstellen in Hubs für nachhaltige Mobilität umzuwandeln, indem sie mit Ladesäulen ausgestattet werden. Dies sollte begleitet werden von Vereinfachungen der bürokratischen Verfahren und der Förderung von wirtschaftlichen Anreizen für die Betreiber. Laimer und Soppera: „Die Vorteile sind die Beschleunigung der Energiewende, eine lokale wirtschaftliche Entwicklung mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Förderung eines nachhaltigeren und innovativeren Tourismus.“
„Unsere Branche muss unbedingt in das Landesgesetz 9/2018, Natur und Landschaft, aufgenommen werden. Seit Jahren stehen wir aufgrund dieser fehlenden Einordnung vor uneinheitlichen Auslegungen, die von Gemeinde zu Gemeinde variieren und uns vor große Schwierigkeiten stellen“, schließt Petra Laimer mit dieser Forderung an das zuständige Assessorat.
Der hds und seine Vertreter betonen die Dringlichkeit von gesetzlichen und strategischen Maßnahmen, die es den Tankstellen ermöglichen, sich im Einklang mit den Anforderungen des Marktes und der heutigen Gesellschaft weiterzuentwickeln.
Das Treffen mit Landesrat Marco Galateo, der großes Interesse daran zeigte, Lösungen für die angesprochenen Probleme zu finden, stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer konkreten Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und den Betreibern des Sektors dar, um Entwicklung, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, schreibt der Verband in einer Aussendung.
Ähnliche Artikel
Kommentare (1)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
rumer
Meldet euch bei Tesla und baut Ladestationen auf. Im Pustertal, Meran und Vinschgau fehlen noch welche.