„Höchste Zeit“
Die Bezirksleitung Bozen Stadt und Land der Generation 60+ hat sich einstimmig für eine stärkere politische Vertretung und die umgehende Einsetzung einer Seniorenanwaltschaft ausgesprochen.
Zu Beginn der Sitzung gedachte die Vorsitzende Annemarie Nagler Marchetti der verstorbenen Gründerin der Seniorenbewegung, Gretl Niederwieser Wörndle. „Sie setzte sich mit großem Herz und Engagement für die politischen und sozialen Belange der älteren Generation ein. Ihr Vermächtnis bleibt für uns eine Verpflichtung, weiterhin für das Wohlergehen unserer Mitmenschen einzutreten“, so Nagler Marchetti.
Landesvorsitzender Otto von Dellemann berichtete, dass die Region Trentino-Südtirol die staatliche Regelung betreffend die Amtsperioden der Bürgermeister übernommen habe, was mehr Rechtssicherheit bringe. Gleichzeitig kritisierte er die fortwährende Verzögerung bei der Einrichtung einer Seniorenanwaltschaft. „Es ist höchste Zeit, dass der Südtiroler Landtag die Seniorenanwaltschaft einsetzt. Es müssen endlich die Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Ausschreibung zur Ernennung eines Seniorenanwaltes gemäß des Landesgesetzes vom Oktober 2022- „Aktives Altern“ erfolgen kann. Die Generation 60+ ruft die Politik dazu auf, dieses wichtige Anliegen nicht länger zu ignorieren und endlich konkrete Maßnahmen zu setzen“, forderte von Dellemann.
Ein Schwerpunkt der Sitzung war die Vorbereitung auf die bevorstehenden Gemeinderatswahlen. „Unsere Kandidatinnen und Kandidaten der Generation 60+ kennen die Anliegen und Bedürfnisse unserer Altersgruppe aus erster Hand. Sie werden sich mit Nachdruck für diese einsetzen“, erklärte Nagler Marchetti.
Die Bezirksleitung äußerte scharfe Kritik an der kürzlich verabschiedeten Rentenregelung des Regionalrates. „Dieses Gesetz entspricht nicht den politischen Wertevorstellungen der Generation 60+ “, betonte Nagler Marchetti. Die Generation 60+ fordert eine Gleichbehandlung der Rentenregelungen für Abgeordnete und die lohnabhängige Bevölkerung.
Christine von Stefenelli, Vizepräsidentin der ESU (European Seniors‘ Union), berichtete von ihrer Teilnahme an einer internationalen Konferenz in Helsinki. „Die europäische Zusammenarbeit bietet uns wertvolle Anregungen und Impulse, um die Seniorenpolitik in Südtirol weiterzuentwickeln “, so von Stefenelli.
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