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Der Mega-Auftrag

Die Südtiroler Unternehmen Atzwanger und Ladurner bauen gemeinsam die Bioabfall-Vergäranlagen in Rom.

Es handelt sich hierbei um die beiden Vergäranlagen in Cesano und Casal Selce auf römischem Gemeindegebiet, mit denen AMA AG, das mit der Müllsammlung beauftragte Stadtwerk, den Kreislauf der organische Abfälle der Hauptstadt abschließend will.

Die Anlagen im Gesamtwert von 180 Millionen Euro sollen bis 2026 in Betrieb gehen. Atzwanger agiert als Federführer der beauftragten Arbeitsgemeinschaft im ersten Projekt, während Ladurner diese Rolle im zweiten Projekt einnimmt. Beide Südtiroler Unternehmen setzen auf bewährte Technologien, die bereits in verschiedenen Projekten in Italien zu Anwendung kamen.

Zusammenarbeit der beiden Unternehmen

Atzwanger AG und Ladurner GmbH, zwei Südtiroler Unternehmen, die unter anderem auf den Bau von Anlagen zur Abfall- und Abwasserbehandlung spezialisiert sind, haben gemeinsam mit Edil Moter Srl und Tecnologie Ambientali Srl die Aufträge für Planung, Bau, Betriebsführung während eines Jahres und anschließende Wartung der beiden Anlagen in Rom gewonnen.

Ziel des Auftraggebers AMA SpA ist es, die Aufbereitung und Verwertung der organischen Abfallfraktion aus der getrennten Sammlung (FORSU) für die Produktion von Biomethan und Kompostdünger in eigenen Anlagen vorzunehmen. Die beiden Anlagen in Cesano und Casal Selce sollen die organischen Abfälle der Hauptstadt verwerten und jährlich rund 30 Millionen m³ an Biomethan erzeugen, das in verflüssigter Form AMAs Flotte von Müllsammelfahrzeugen betreiben soll.

Die Anlage in Cesano

Der Vertragswert für die Anlage in Cesano, bei der Atzwanger federführend ist, beträgt rund 84 Millionen Euro.

Die Anlage wird eine Kapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr an Biomüll aus der getrennten Sammlung haben, die zuerst anaerob vergärt wird. Die aerobische Sektion wird den festen Gärrest sowie bis zu 10.000 Tonnen städtischen Grünschnitts pro Jahr aus der Pflege von Parks und Gärten zu Kompost transformieren.

Die Anlage ist als komplexes System aus mehreren funktional integrierten Sektionen konzipiert, darunter:

  • die Vorbehandlung der Bioabfalls
  • die Produktion von Biomethan, bestehend aus:
    • Anaerober Vergärungslinie zur Biogasproduktion
    • Biogasaufbereitungsanlage zu gasförmigem Biomethan
    • Kompressions- und Kühlstation für Biomethan und eine Tankstelle für Druckgastanker
    • Verflüssigungsanlage und CO₂-Rückgewinnung,
  • Feststofftrennung des Gärrest
  • Kompostierungsanlage für die aerobische Stabilisierung des festen Gärrests mit zur Produktion von ACM (gemischtem Kompostdünger),
  • Kläranlage für überschüssiges Abwasser.

Die Anlage in Casal Selce

Der Vertragswert für die Anlage in Casal Selce, bei der Ladurner die Führung übernimmt, beträgt rund 97 Millionen Euro.

Die Zusammensetzung der Arbeitsgemeinschaft ist dieselbe wie bei Cesano. Auch hier liegt die Kapazität bei 100.000 Tonnen FORSU pro Jahr aus der getrennten Sammlung zur anaeroben Behandlung. Die aerobische Sektion wird ebenfalls den festen Gärrest sowie bis zu 10.000 Tonnen städtischen Grünschnitts pro Jahr behandeln.

Die technische Ausstattung und Funktionalität der Anlage entspricht derjenigen in Cesano.

 

Technologie

In der Anlage in Cesano wird die Propfenstromvergärtechnolgie Laran des Partners Strabag Umwelttechnik GmbH eingesetzt, in der in Casal Selce hingegen eine thermophile Nassvergärungstechnologie. Beide Anlagen schließen den Kreislauf für die organischen Abfälle der Hauptstadt.

Zeitrahmen

Beide Anlagen sollen bis zum 31. Dezember 2026 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.

Erfahrung der beiden Unternehmen

Atzwanger und Ladurner verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Bau von Industrieanlagen.

Ladurner hat mehrere Vergäranlagen aus Abfällen und landwirtschaftlichen Reststoffen errichtet, die anschließend an große Investoren wie die Snam-Gruppe verkauft wurden. Atzwanger hat über 10 Propfenstromvergäranlagen für Bioabfälle gebaut, darunter für AIMAG in Finale Emilia, A2A in Cavaglià, ACIAM in Avezzano und BIOMAN in Maniago.

Beide Unternehmen haben zudem langjährige Erfahrung im Bau und Betrieb von Müllverbrennungsanlagen sowie in der Zusammenarbeit bei Projekten in Italien (z. B. Müllverbrennungsanlage in Bozen) und im Ausland (mechanisch-biologische Anlagen in Rumänien und Litauen).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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