„Medaille mit 2 Seiten“
Die Profitabilität leidet laut hds unter der Rabattschlacht: Die Marge liegt am Black Friday bei nur 10,8 Prozent, deutlich unter den üblichen 16 Prozent.
Wie jedes Jahr nutzt vor allem der internationale Onlinehandel den Start in die Weihnachtszeit, um frühzeitig von der gesteigerten Preisbereitschaft rund um den Geschenkekauf zu profitieren.
„Black Friday und andere globale, vorweihnachtliche Aktionstage polarisieren. Der heimische Einzelhandel profitiert davon nur bedingt“, betont der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser.
Einerseits fließt ein Gutteil der Ausgaben zu internationalen Onlinehändlern – allen voran Amazon – und andererseits setzen die Rabatte die Margen im Einzelhandel weiter unter Druck – und das bei anhaltend hoher Kostenbelastung“, erklärt Moser.
Für den lokalen Einzelhandel ist die Rabattschlacht im Vorweihnachtsgeschäft ein zweischneidiges Schwert. „Einerseits fällt es dem Handel auf Grund der hohen Bekanntheit der Aktionstage und dem hohen Werbedruck im Vorfeld der Aktionstage schwer, sich dem Black Friday gänzlich zu entziehen. Andererseits ziehen immer mehr Konsumenten ihre Weihnachtseinkäufe vor und kaufen Geschenke zu rabattierten Preisen. Somit entzieht die Rabattschlacht einiges dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft“, unterstreicht der hds-Präsident.
So hat der Black Friday 2023 dem Einzelhandel in Deutschland einen Nettoverlust von 258 Millionen Euro beschert (Studie der Unternehmensberatung Kearney). Zwar sei der Umsatz am Aktionstag auf 5,8 Milliarden Euro gestiegen – fast das Dreifache eines normalen Tages – doch in den drei Wochen davor und zwei Wochen danach entgingen den Händlern Erlöse von 5,5 Milliarden Euro.
Besonders die Profitabilität leide unter der Rabattschlacht: Die Marge liegt am Black Friday bei nur 10,8 Prozent, deutlich unter den üblichen 16 Prozent.
„Mit diesen Aktionstagen wird somit die Möglichkeit geschaffen, kurzfristig Umsatz im eher ruhigeren Monat November zu generieren. Sie schaden aber insgesamt der Wertschöpfung, wenn das Weihnachtsgeschäft mit teils erheblichen Preisabschlägen starten muss. Eine Medaille mit 2 Seiten“, gibt Moser abschließend zu bedenken.
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Kommentare (6)
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sorgenfrei
Versteh ich das falsch, oder rechne ich falsch? Wenn ich im november mehr verdiene als normal, im dezember weniger als normal, ist es dann unter dem strich nicht das gleiche? Vorausgesetzt natürlich, die geschäfte werden vor ort getätigt und nicht bei amazon…
tirolersepp
Willst du dich verstecken ?
Geh ab 17 Uhr zum shoppen unter die Bozner Lauben – da ist im November unter der Woche keine Sau 🙂
sougeatsnet
Als „normaler Angestellter“, welcher immer weit über der Inflation Gehaltserhöhungen bekommen hat und so ziehmlich alles dem Tourismus und HDS zu verdanken hat, kaufe ich natürlich die täglichen Bedarfsartikel auf dem Bauernmarkt und lokalen Geschäften. Die überteuerten Preise werden ja mit dem Inflationsausgleich mehr als abgegolten und zudem atmen wir die wunderbare Südtiroler Luft.
besserwisser
moch a poor überstunden oder geah äpfelklauben, donn gehts leichter….
summer1
Besserwisser
Solchen Stumpfsinn kann nir ein reicher Kaufmann von sich geben, denn nach 40 Stunden Arbeit und den Rest der Woche mot Familienagenden soll jemand noch Äpfelklauben gehen? Wann denn nach den 40h? Im Urlaub?
Schäm dich, denn bei 40h pro Woche darf das Gehalt fürs Leben reichen, ansonsten solltest du dein Geschäft schließen, denn die Bereicherung auf Kosten deiner Angestellten ist in höchstem Maße asozial!
robby
Bitte sofort Beiträge für unverschuldet verschuldete Kaufleute in Südtirol. Nicht dass die noch den Obdachlosen die Betten wegnehmen.