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„Es ist eine Meisterleistung“  

Der Leiferer Bürgermeister Giovanni Seppi zeigt sich stolz, wie effizient die Gemeinde die vorgesehene Obdachlosenunterkunft auf die Beine stellen konnte. Zugleich wehrt er sich gegen die Kritik der Opposition, sich intransparent verhalten zu haben.  

von Christian Frank  

Giovanni Seppi ließ bereits im September anklingen, dass die Unterbringung der Obdachlosen eine anspruchsvolle Aufgabe darstellen würde. Nun steht der Wintereinbruch bevor, und damit auch die Eröffnung der Unterkunft für die insgesamt 20 vorgesehenen Obdachlosen. Der Leiferer Bürgermeister blickt zufrieden auf die Leistung der Gemeinde zurück, auch wenn er feststellt, dass sich seine Vorahnung bewahrheitet hat: „Es war sicher eine Herausforderung. Wir mussten einen Standort finden und natürlich die nötigen Vorkehrungen treffen.“

Die Wahl fiel schließlich auf eine Struktur, die sich bereits im Besitz der Gemeinde befindet.

„Es handelt sich um einen Teil eines Betriebs, den wir vor einigen Jahren ersteigert haben. Dort gibt es ein Dienstgebäude, von dem wir den ersten Stock zur Verfügung stellen“, erklärt Seppi. Dafür seien laut dem Bürgermeister die Elektroanlagen, die Heizung und Ähnliches geprüft und gewartet sowie zusätzliche Rauchmelder installiert worden.

Unterstützt wird die Gemeinde bei ihren Bemühungen von der Bezirksgemeinschaft, die bereits Erfahrung in diesem Bereich mitbringt. Besonders bedauerlich findet der Bürgermeister den Umstand, dass sich aus der Angelegenheit ein Politikum entwickelt hat, das Vorbehalte und Sorgen geschürt hat.

„Es wurde von gewissen Akteuren versucht, dieses Thema politisch auszuschlachten. Das tut mir sehr leid, denn hier sollte es vorrangig um Menschlichkeit gehen“, kritisiert Seppi. Ihm zufolge hätten sich mit der geplanten Einquartierung der Obdachlosen Sorgen um die Sicherheit der umliegenden Anwohner breitgemacht.

„Wir hatten vor Kurzem ein Treffen mit dem LVH, CNA und den Anrainern. Zudem haben wir uns bereits sowohl mit den Carabinieri aus Leifers und Neumarkt als auch der Ortspolizei und dem Quästor abgestimmt“, berichtet Seppi. Der Bürgermeister habe zudem auf eine Verschärfung der Kontrollen durch die Ordnungshüter gepocht und die Anrainer dazu ermutigt, bei verdächtigen Vorfällen Meldung zu machen. Seppi hofft, die Gemüter in dieser politisch aufgeheizten Atmosphäre somit etwas beruhigen zu können.

„Ich denke, jeder sollte hier eine soziale Ader zeigen, auch in politischer Hinsicht“, konstatiert Seppi, rechnet jedoch auch mit Zwischenfällen, „Es wird Unannehmlichkeiten geben, dessen bin ich mir sicher. Aber es muss alles in einem Rahmen sein, der tolerierbar ist. Das ist unser Hauptziel, und darum bemühen wir uns.“

Dementsprechend, unterstreicht der Bürgermeister, war eine Aussprache mit Verbänden und Anrainern essenziell. Eine weitere Zusammenkunft soll es um die Weihnachtszeit beziehungsweise kurz nach Jahresbeginn geben. Seppi will damit nicht nur den Sorgen der Bevölkerung entgegensteuern, sondern auch der Kritik, die von der Opposition geäußert wurde.

Die Uniti werfen dem Bürgermeister nämlich Intransparenz und Fehlentscheidungen in der Causa Obdachlosenunterkunft vor. Seppi habe weder den Gemeinderat noch die Bevölkerung in die Entscheidung eingebunden, lautet der oppositionelle Tenor der Uniti.

Der Bürgermeister wehrt sich gegen den Vorwurf und verweist auf den knappen Zeitplan des Unterfangens: „Es war schon Mitte September, als uns vom Land mitgeteilt wurde, dass wir 20 Obdachlose aufnehmen sollen. Wir standen unter Zeitdruck. Die Uniti müssten lange genug in der Gemeinderegierung gewesen sein und wissen, wie sich die Verwaltungsabläufe hinziehen. Ein solches Unterfangen in einer so kurzen Zeit auf die Beine zu stellen, ist eine Meisterleistung.“

Auf die nächste Gemeinderatssitzung zu warten, hätte laut Seppi den Zeitplan erheblich verkürzt – kostbare Zeit, die nicht zur Verfügung stand.

„Uns war vor allem wichtig, eine schnelle, effiziente Lösung zu finden. Wir haben als Reaktion auf die Kritik selbst einen Tagesordnungspunkt eingebracht, um dem Gemeinderat zu erklären, wie momentan die Sachlage ist“, schildert der Bürgermeister.

Ein weiterer Kritikpunkt der Uniti bezieht sich auf die Standortwahl. Sie plädieren für mobile Container, wie sie auch in Meran eingesetzt werden. Seppi jedoch kann diesem Vorschlag wenig abgewinnen und hält ihn für naiv.

„Mobile Container aufzustellen, wäre nicht so einfach. Man müsste dafür zuerst eine Gemeindefläche finden, denn man kann sie ja schlecht auf privatem Grund aufstellen. Dann müsste man Fundamente gießen, denn diese Container können nicht einfach auf den Boden gestellt werden. Es müssten die entsprechenden Anschlüsse von Strom bis hin zu Wasser eingerichtet und eine Heizanlage bereitgestellt werden. All das war in unserer ausgewählten Struktur bereits gegeben. Man sieht hier deutlich, dass die Uniti sich mit diesem Thema nicht sonderlich auseinandergesetzt haben“, feuert Seppi zurück.

Die Unterkunft soll bis zum 30. April den zwanzig Personen Obdach bieten, wobei Seppi vermutet, dass sie nicht so lange genutzt wird.

„Wie mir zugetragen wurde ziehen obdachlosen Personen es vor, im Freien einen Unterschlupf zu finden. Meistens suchen sie solche Unterkünfte nur in besonders kalten Nächten auf.“

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