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Das Sprungbrett

Julia Peer und Sofia Selle (Foto: TC Gherdeina)

Ab Sonntag steht Wolkenstein im Grödnertal erneut im Zeichen des internationalen Spitzentennis. Nach dem erfolgreichen Herrenturnier sind es nun die Damen, die beim „Raiffeisen Val Gardena Südtirol“-Turnier aufschlagen. Die 5. Auflage des ITF-Events des TC Gherdeina verspricht Tennis auf höchstem Niveau – nicht zuletzt dank eines Preisgelds von 40.000 Dollar, das Spielerinnen aus aller Welt anzieht.

Für viele Spielerinnen geht es zudem noch um wichtige Punkte für das erste Grand Slam Turnier in Australien im Jänner, um in der Qualifikation spielberechtigt zu sein. Die Rahmenbedingungen im Tennis Center des TC Gherdeina könnten besser nicht sein: Der Hallenboden wurde kürzlich erneuert und der nun etwas langsamere Belag sorgt für längere Ballwechsel und intensive Matches. Turnierdirektor Wolfgang Wanker und der Präsident des TC Gherdeina, Ingo Mair, zeigten sich darüber sichtlich erfreut.

Lokalkolorit und internationale Klasse

Unter den Wildcard-Empfängerinnen für das Hauptfeld ist erneut ein bekanntes Gesicht dabei: Laura Mair, die Hausherrin des Turniers, darf sich über einen Platz in der ersten Runde freuen. Die 21-Jährige, aktuell auf Rang 806 der WTA-Weltrangliste, überzeugt mit einer kraftvollen Vorhand. Dennoch fehlt ihr nach verletzungsbedingten Pausen die nötige Spielpraxis. Derzeit versucht sie, beim Hartplatzturnier im spanischen Alcalá de Henares ihren Rhythmus wiederzufinden.

Die Wildcard für die Qualifikation wird vom TC Gherdeina erst am Freitag vergeben.

Entweder Sofia Selle oder Julia Peer könnten sie erhalten.

Die Wildcards des Verbands wurden hingegen bereits verteilt und gingen an Silvia Ambrosio (#474), Federica Urgesi (#576) und Samira De Stefano (#596). Für die Qualifikation wurden sie an die talentierten Noemi Basiletti (#1204), Vittoria Paganetti (#932) und Angelica Sara vergeben.

Das Teilnehmerfeld wird von der Liechtensteinerin Kathinka von Deichmann angeführt, die als Nummer 172 der Welt ins Turnier startet. Direkt dahinter folgt die Kroatin Lea Boskovic (#185). Besonders hervorzuheben: Mit Sinja Kraus (Österreich), Justina Mikulskyte (Litauen), Lina Glushko (Israel), Lina Gjorcheska (Nordmazedonien) und Francesca Curmi (Malta) stehen gleich fünf aktuelle Nummer-1-Spielerinnen ihres Landes auf den Courts in Wolkenstein.

Die Finalisten Julie Struplova (linsk) und Martyna Kubka mit dem OK-Team des TC Gherdeina

Ein Sprungbrett für die Stars von morgen

Das Turnier in Gröden hat sich in den vergangenen Jahren als Startrampe für künftige Topspielerinnen etabliert. So triumphierte hier 2020 die Chinesin Qinwen Zheng, die mittlerweile auf Platz sieben der WTA-Weltrangliste steht und mit Olympiagold sowie weiteren Titeln auf der großen Bühne brilliert. Auch Yue Yuan (WTA #49, Siegerin 2021) und Clara Tauson (WTA #51) zählen zu den Talenten, die in Gröden entscheidende Karriereschritte machten.

In diesem Jahr richtet sich der Fokus auf Nachwuchstalente wie die 17-jährige Tereza Valentova (#262) oder die 18-jährige Serbin Mia Ristic (#396). Titelverteidigerin ist die junge Tschechin Julie Struplova, die nicht nur als Aushängeschild des TC Rungg, sondern auch als großes Versprechen für die Zukunft gilt.

Ein Blick nach St. Ulrich – und in die Zukunft

Das Turnier in Wolkenstein ist erst der Auftakt: Direkt im Anschluss lädt St. Ulrich und der TC Urtijei mit einem weiteren ITF-Turnier (25.000 Dollar Preisgeld) zur Fortsetzung des Tennisspektakels ein. Auch wenn hier – wie Organisatorin Martina Moser und Turnierdirektor Ambros Hofer einräumen – die Ambitionen etwas kleiner sind, bleibt das Ziel groß.

Für das kommende Jahr ist bereits ein WTA-Turnier in St. Ulrich mit einem Preisgeld von 125.000 Dollar in Planung. Einzig die Finanzierung durch Sponsoren steht noch aus. Sollte diese Hürde genommen werden, könnte das Grödnertal endgültig als feste Größe im internationalen Tennis etabliert werden.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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