„Gerecht und fair“

Zum Tag der Kinderrechte organisieren die Katholische Jungschar Südtirols, die OEW – Organisation für Eine solidarische Welt, die Südtiroler Weltläden und die Akademie Meran ein vielfältiges Programm.

Am 20. November 2024 ist der Internationale Tag der Kinderrechte – der Tag, an dem vor 35 Jahren die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde. Zu diesem besonderen Anlass organisieren die Katholische Jungschar Südtirols, die OEW – Organisation für Eine solidarische Welt, die Südtiroler Weltläden und die Akademie Meran ein vielfältiges Programm. Mit Aktionen für Groß und Klein, wollen sie die Kinderrechte stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, denn: Kinderrechte gehen uns alle an!

Die Veranstaltungsreihe startete am Mittwoch mit einem Besuch der Grundschule E. F. Chini in Bozen und wird in Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksverband Südtirol in verschiedenen Bibliotheken fortgesetzt.

Für rund 150 begeisterte Schüler*innen ging am Mittwoch der Vorhang auf für die Kinderrechte! Im Mitmach-Theater der Katholischen Jungschar Südtirols und der Theaterpädagogin Ruth Kofler standen die Kinder selbst im Mittelpunkt. Sie wurden nicht nur über ihre Rechte, wie etwa die eigene Meinung äußern zu können, informiert, sondern auch mit viel Spaß und Aktion mit einbezogen.

„Die Figur Ronja führte die Kinder durch das Stück und erkundete gemeinsam mit ihnen wichtige Kinderrechte sowie zentrale Themen wie Kinderschutz, Nachhaltigkeit und ein respektvolles Miteinander. Mit großer Neugier und vollem Einsatz waren die Kinder Teil dieses interaktiven Theaterstücks, bei dem sie viel mitnahmen und nun die wichtigen Botschaften der Kinderrechte kennen“, betont Lena Wenger, 3. Vorsitzende der Katholischen Jungschar Südtirols.

Nun tourt das Theater. bis zum 30. November durch die Südtiroler Bibliotheken. Wie bereits in der Chini-Schule sind neben der Jungschar auch hier die OEW und die Weltläden dabei. Letztere betonen, dass sich die Rechte der Kinder auch in den Grundsätzen des Fairen Handels wiederfinden. Kinderarbeit ist im Fairen Handel ganz klar verboten.

„Kinder haben international anerkannte Rechte, wie das Recht auf Bildung und den Schutz vor Ausbeutung. Doch ein Blick in die Gegenwart zeigt, dass diese Rechte bis heute nicht überall gleichermaßen umgesetzt werden“, erklärt Brigitte Gritsch, Koordinatorin der Südtiroler Weltläden.

Um diese Themen für Kinder greifbar zu machen, haben die Weltläden ein Rätselheft entwickelt, mit dem sie diese wichtigen Grundsätze spielerisch entdecken können. Die Rätselhefte sind außerdem in den 13 Südtiroler Weltläden erhältlich. Alle Kinder, die das Rätselheft ausgefüllt und den richtigen Lösungssatz gefunden haben, erwartet eine kleine Überraschung in den Weltläden.

Neben dem Heft findet sich von nun an auch die Aktion der OEW in vielen Südtiroler Bibliotheken wieder. Die Organisation für Eine solidarische Welt hat eine Bibliotheks-Rallye ausgearbeitet, die Kinder interaktiv durch zehn Stationen führt, an denen sie Kinderrechte spielerisch entdecken können.

Auf ihrer Entdeckungstour setzen sie sich dabei nicht nur mit Themen wie Bildung, Schutz und Teilhabe auseinander, sondern lernen gleichzeitig die Räume und Bestände ihrer Bibliothek kennen. Ein zusätzlicher Gewinn, denn, so Adrian Luncke, Bereichsleiter für Vielfalt & Miteinander in der OEW: „Bibliotheken können entscheidend zur Verwirklichung der Kinderrechte beitragen, indem sie ein Umfeld schaffen, in dem Kinder lernen, wachsen und sich entfalten können“.

Die Akademie Meran rundet das Programm mit einer Konferenz ab, die am 22. November von 16 bis 19.30 Uhr im Realgymnasium/Technologische Fachoberschule in Meran stattfindet. Expertinnen und Experten aus Deutschland, den Niederlanden und Südtirol werden ethisch-philosophische Grundfragen der Kinderrechte erörtern, die Rolle der Schule als Verwirklichungsraum dieser Rechte beleuchten und diskutieren, ob Autonomie auch Verantwortung bedeutet und wie sich diese Konzepte im Kontext von Jugend und Strafrecht miteinander verknüpfen lassen. (Infos unter: www.euphur.org/kinderrechte)

Mit diesen Aktionen wollen die vier Organisationen ein starkes Zeichen für Kinderrechte setzen und dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennenlernen und einfordern können. Denn nur im Zusammenspiel von jungen Menschen und Erwachsenen können Kinderrechte vollumfänglich verwirklicht werden – letztlich sind also alle dazu aufgerufen, sich in Südtirol für eine Gesellschaft stark zu machen, in der jede*r die gleichen Chancen und Rechte erhält.