„Zeit der Sinnflut“
Das Referat für Weltanschauungsfragen der Diözese Bozen-Brixen bietet seit 40 Jahren Orientierung in der Vielfalt religiöser und weltanschaulicher Strömungen.
„Identität und Dialog stehen im Zentrum der Auseinandersetzung mit Weltanschauungen“, betonte Bischof Ivo Muser beim Festakt am Donnerstag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. Dabei erinnerte er daran, dass Gespräche über Religion heute oft nicht mehr auf öffentlichen Plätzen, sondern „in den Hintergassen“ geführt werden.
Im Referat für Weltanschauungsfragen geht es um Orientierung in der Vielfalt religiöser Bewegungen und weltanschaulicher Strömungen; es geht um persönliche Beratung für Menschen, die belastende Erfahrungen mit problematischen Gemeinschaften machen und um Information auf institutioneller und persönlicher Ebene, im Bereich der Aus- und Weiterbildung.
In den vergangenen vier Jahrzehnten wurde das Referat von fünf Persönlichkeiten geprägt: Missionar Toni Amort (1984-1986), Josef Stampfl (1986-2000), Mario Gretter (2005-2007), Balthasar Schrott (2007-2016) und Martin Pezzei (2000-2005 sowie seit 2018).
Beim Festakt in der Philosophisch-Theologischen Hochschule, an dem neben den Weltanschauungsreferenten Österreichs auch Bischof Ivo Muser und Generalvikar Eugen Runggaldier teilgenommen haben, wurde aufgezeigt, inwiefern man gegenwärtig aufgrund der Fülle und Vielfalt religiöser Angebote von einer „Zeit der Sinnflut“ reden kann; andererseits von einer „Zeit des religiösen Indifferentismus“, da viele dem Glauben gleichgültig gegenüberstehen.
„Wohin sich wenden, wenn man Gott losgeworden ist?“ war der Titel des Festvortrages von Professor Christoph Amor, der die Herausforderungen und Chancen für Kirche und Theologie in einer zunehmend gleichgültigen Gesellschaft beleuchtete.
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