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Standing Ovations für Julia

 

Mit dem Versuch, Asylverfahren nach Albanien auszulagern, erleidet die Regierung Meloni erneut „Schiffbruch“ – ein Scheitern, das Julia Unterberger vorausgesehen hat.

Italienische Gerichte haben die Pläne der rechten Regierung unter Ministerpräsidentin Meloni erneut durchkreuzt: Die Absicht, Asylsuchende nach Albanien abzuschieben und ihre Verfahren dort abzuwickeln, hat sich als rechtlich problematisch erwiesen. Ein römisches Gericht entschied, dass sieben Migranten aus Ägypten und Bangladesch, die vorübergehend in einem albanischen Lager untergebracht waren, nach Italien zurückgebracht werden müssen. Bereits zuvor war ein ähnlicher Plan von den Richtern gestoppt worden, woraufhin die Regierung Bangladesch und Ägypten als „sichere Herkunftsländer“ eingestuft hatte.

Im Senat ließ Julia Unterberger – unter stehenden Ovationen der Opposition – keine Gelegenheit aus, das „Albanien-Modell“ der Regierung zu kritisieren. Sie betonte, dass der Europäische Gerichtshof klargestellt habe, dass Asylsuchende nicht ohne gründliche Prüfung abgeschoben werden dürften, solange nicht alle Regionen eines Drittlandes als sicher gelten. Unterberger erklärte: „Der Europäische Gerichtshof hat eindeutig festgestellt, dass Schnellverfahren ausgeschlossen sind, wenn in einem Land Verfolgung droht – und das gilt auch für Länder wie Ägypten.“ Sie warf der Mehrheit vor, sich über die angeblich „linke Justiz“ zu beklagen, anstatt zu akzeptieren, dass die Rechtslage eine sorgfältige Prüfung jedes Einzelfalls erfordere.

Die Senatsmehrheit reagierte prompt: Michaela Biancofiore, eine Verfechterin der Meloni-Linie, bezeichnete Unterbergers Position als realitätsfremd und verwies auf den ehemaligen ICC-Richter Cuno Tarfusser, der die Einschätzung vertrat, dass die EU-Richtlinie 2013/32/EU die Handlungen der Regierung stütze. Biancofiore erklärte: „Italien will keine Asylpolitik, die Migranten aufnimmt, solange keine reale Bedrohung für sie besteht. Wir vertreten das wahre Italien und nicht die idealisierte Version, die die Linke propagiert.“ (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

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  • enfo

    Wenn Unterberger für illegale Migrstion ist und Versuche,diese zu unterbinden, kritisiert, dann bin ich auf Biancofiores Seite.

  • andreas

    Da Rechte öfters recht begriffstutzig sind, finde ich es sehr nett von der Unterberger, dass sie es ihnen nochmals erklärt.

    Tarfusser und Biancafiore können meinen was sie wollen, bis auf weiteres entscheiden nun mal Gerichte.
    Wenn die Giorgia meint, diese wie Orban oder Trump mit eigenen Leuten bestücken zu können, soll sie es halt versuchen.
    Seit dem 2. WK haben wir ca. 70 Ministerpräsidenten gehabt, besteht die Giorngia eigentlich immer noch darauf, als „presidente“ angesprochen zu werden und wir werden auch diese überstehen.

    • enfo

      Du pauschalisierst mal wieder. Es gibt effektiv ein Problem und in dem Fall versuchen es die halt die Rechten zu lösen. Weitermachen wie bisher kann man wohl nicht.

      • heracleummantegazziani

        Nein sie versuchen es nicht zu lösen. Wäre der Versuch ernst gemeint, hätten sie nicht gegen geltende Gesetze verstoßen, denn so blöd ist nicht einmal der Haufen von Ignoranten in der Regierung, dass sie nicht abschätzen konnten, dass das ein Schuss in den Ofen wird. Es geht denen doch nur darum bei ihren Wählern zu punkten und den „roten Richtern“ die Verantwortung zuzuschieben. Man sieht an den Morddrohungen, die diese Richter erhalten, was dahintersteckt. Das gehört alles zum Plan, die Gerichtsbarkeit der Kontrolle der Regierung zu unterstellen (wie in Diktaturen üblich). Wie man an Ihrem Kommentar sieht, fallen darauf doch einige herein.

  • sukram

    Den Anwälten und Richtern geht es primär um das Recht haben und nicht um das Wohl des Volkes.

  • nemesis

    Und was möchte man unternehmen wenn gar keine Abschiebung möglich ist bei illegale Migration?.

    Bitte Gesetze ändern auch mehr rechte für die Polizei.

    Schonst droht es wird immer ungerechter das Justiz System ohne Aufenthaltsgenehmigungen, Arbeit und Integrierung?, man kann also auch Kriminell werden und man kommt ungeschoren davon.

    • hallihallo

      das ist heute schon so. den gewaltigen verbrechern und dieben passiert nichts. dafür fördert das land , in den geschäften kameras zu installieren. aber was hilft das: du weißt danach, wer der dieb ist , aber ihnen passiert trotzdem nichts.

      • nemesis

        Stimmt genau.
        Meine Meinung entweder ist man imstande den illegalen eine Arbeit und Unterkunft zu geben also auch integrieren oder ich Denke lass es sein.
        Meine Kritik wo bleibt das vereinigte Europa ?.
        Nord Länder wollen selber keine illegale Migration nur Grenzen dicht machen Italien, Griechenland allein lassen mit den Problem ?, gerade Italien und Griechenland ist sowieso schon ziemlich vorbelastet wegen der Staatsverschuldung noch mehr ausgaben für Polizei und Richtern ?, Ja sehr Schönes System.

    • asd

      Und Rechte für Busfahrer sich im Falle eines Angriffs verteidigen zu dürfen. Dasselbe wenn ein Dieb Nachts in meine Wohnung eindringt. Dieser sollte keine Rechte mehr haben, wenn er die Sache nicht überlebt, ist er selbst Schuld.

  • hallihallo

    da ist die unterberger anscheinend sehr weit zu „sinistra“ gerutscht und freut sich über ein bischen applaus. die meraner werden es ihr danken, aber vielleicht schafft sie es ja, meran als nicht sicheres land einzustufen, dann dürfen die illegalen migranten auch nicht mehr nach meran.

  • foerschtna

    Dass die linke Richterschaft in Italien insbesondere rechten Regierungen das Leben schwer zu machen versucht, ist nichts Neues, davon wusste bereits Silvio Berlusconi ein Lied zu singen. Nur bei den massiven Grundrechtseinschränkungen während Corona haben sie sich im Dornröschenschlaf befunden, bzw. haben diese auch noch aktiv unterstützt. Aber der Wind hat sich zu drehen begonnen, die Bürger wollen sowohl gesicherte Grenzen, als auch konsequente Abschiebungen, und dem werden sich auf kurz oder lang weder Politik noch Justiz nicht entziehen können.

  • robby

    Zuerst die linken Richter abschieben dann läufts.

  • placeboeffekt

    Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Qualtätsmedien das Thema „ Eindämmung illegaler Migration „ je nach der Farbe der Regierung entweder totschweigen, oder laut schreien.

    „ Polens Regierungschef Tusk will die Migration begrenzen. Dazu möchte er das Recht auf Asyl aussetzen. Er werde so die Migration nach Polen „auf ein Minimum reduzieren“, sagte er. Zudem will er die Anerkennung „dieser Entscheidung in Europa einfordern“. „

    konnte man neulich lesen. Man stelle sich vor, die Meloni oder sein Vorgänger der rechten PiS hätten derartiges bekundet.

    Da könnten sich die Dauerempörten gar nicht mehr fangen, vor lauter Empörung.

    “Quod licet Iovi, non licet bovi.”

  • bananajoe

    Ich wäre immer noch für Arbeitslager bis der Asylantrag durch ist. Somit täte man in der Zwischenzeit der Allgemeinheit etwas gutes.

    • heracleummantegazziani

      Steinbruch, oder?
      Mann Sie Sie beschränkt. Hätte der Idiot Salvini nicht die Auffanglager praktisch geschlossen, wären die Migranten, bis ihr Status nicht geklärt ist, nicht auf der Straße.

  • tirolersepp

    Abwarten auch EU Gesetze koennen abgeaendert werden !

  • dn

    Geltendes EU-Recht treibt die Wähler nach rechtsaußen.

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