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„Lift-Lobby gibt nicht auf“

Foto: Die Grünen

Liftverbindung Saltria-Monte Pana: Die Grünen fordern ein ernstzunehmendes Referendum und eine klare politische Entscheidung.

In der jüngsten Abstimmung der Arbeitsgruppe zur geplanten Liftverbindung zwischen Saltria und Monte Pana stimmten acht Mitglieder dafür, sieben dagegen – ein knapper Ausgang, der von einer breiten Akzeptanz weit entfernt ist.

Die von den Gemeinden Kastelruth und St. Christina initiierte Arbeitsgruppe sollte ursprünglich ein partizipatives Format bieten. Tatsächlich wurde sie jedoch von Vertretern der Liftgesellschaften und Tourismusverbände dominiert.

Von einem echten Partizipationsprozess könne daher keine Rede sein, heißt es in einer Aussendung der Grünen.

Seit über 40 Jahren kämpfen Menschen in Gröden gegen den Ausbau der Infrastruktur im ökologisch sensiblen Gebiet am Fuße des Langkofels.

„Die Lift-Lobby gibt jedoch nicht auf, und die Politik scheint wenig gewillt, sich für den Schutz dieses Gebiets einzusetzen“, so die Grünen. Eine Erweiterung des Naturparks Salten-Schlern sollte her und ein absoluter Baustopp für weitere Lifte. „Dazu hat man den Mut nicht: man will die Liftelobby nicht enttäuschen“, heißt es in der Aussendung. Es werde mit der vermeintlichen „Nachhaltigkeit“ einer Liftanlage gegenüber zwei Bussen argumentiert, doch die „grauen Emissionen“ und die langfristigen Folgen dieser Bauprojekte würden ausgeblendet. Die Stimmen der lokalen Bevölkerung würden dabei übergangen.

Elide Mussner, Co-Vorsitzende der Grünen, warnt: „In Südtirol sehen wir immer wieder, wie Entscheidungen im Interesse von wenigen getroffen werden – auf Kosten des Gemeinwohls. Das Grödnertal ist gespalten, der Unmut wächst. Die Sorge, dass noch mehr Tagestourist*innen die Region überfluten und eine der letzten unberührten Ruhezonen rund um den Langkofel zerstört wird, ist tief. Hinzu kommt die Gefahr, dass dieser Eingriff die Wasserquelle für St. Ulrich gefährden könnte. Diese Ängste müssen ernst genommen werden, statt sie einfach zu ignorieren.“

Auch die Gemeinden Wolkenstein und St. Ulrich sowie Teile der Landesregierung, einschließlich des Landeshauptmanns, sprechen sich gegen die Seilbahnverbindung aus.

Madeleine Rohrer, Landtagsabgeordnete der Grünen, warnt vor den Auswirkungen: „Wenn wir unsere Grenzen nicht kennen, wird aus dieser wunderbaren Natur ein Disneyland für den Massentourismus. Genau das droht, sollte die Seilbahn zwischen Saltria in der Gemeinde Kastelruth und Monte Pana in der Gemeinde St. Christina tatsächlich gebaut werden. Heute fährt auf dieser Strecke für ein paar Monate im Winter ein Bus. Mit einer Bahn wollen private Investoren in Zukunft das ganze Jahr über bis zu 1.600 Menschen pro Stunde befördern – das sind so viele Menschen in einer Stunde, wie der Bus an einem ganzen Tag bringt.“

Dei Grünen fordern ein ernstzunehmendes Referendum und eine klare politische Entscheidung, im Interesse des ökologischen und sozialen Wohlstands und letztlich auch im Sinne eines nachhaltigen, hochwertigen Tourismus in Gröden.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • sorgenfrei

    Da sprichtcein grödner liftbetreiber aus, dass inhabern des südtirolpasses im gegensatz zu anderen privaten liftanlagen kein rabatt gewährt werden kann, weil mann eh genug (zahlende) gäste hätte… und dann braucht mann immer noch neue liftanlagen in einer sensiblen wunderschönen zone (die übrigens problemlos mit einem rad in kurzer zeit und noch problemloser mit sem ebike erreichtvwerden kann!)! Wenn, dann bitte, ohne großzügige spenden durch den steuerzahler!!!!

  • besserwisser

    arbeitsgruppen werden nach bestimmten partizipativen kriterien gegründet dass wissen auch die grünen. wenn die ergebnisse dann so sind wie sind: das nennt sich demokratie, das gilt auch für die grünen…

    • jorge

      Du bist kein „besserwisser“, sondern ein hämischer Vergeuder von Umwelt und Landschaft auf Kosten der Allgemeinheit.

      • besserwisser

        würde @jorge lesen hätte er mich verstanden. es geht nicht um meinen persönlichen standpunkt. es geht darum dass öffentlich berufene arbeitsgruppen nach interessensgruppen und nach bevölkerungsgruppen zusamengestellt werden müssen. das ist gesetzlich so geregelt damit die besetzun gausgewogen und für repräsentativ ist. wenn dann abstimmungen so oder anders ausfallen als man möchte so ist das immerhin demokratie.
        also jorginho: immer erst lesen und dann schreiben gell!

    • placeboeffekt

      Besserwisser

      Wären die Grünen echte Grüne, dann würden sie auch mehr Stimmen holen.
      Grün angemalte Marxisten sind halt nicht so populär.

      Wobei ich in Frau Mussner eine Ausnahme sehe. Im Gehensatz zu den meisten Vertretern dieser Partei setzt sie den Kopf zum denken ein.

  • hallihallo

    wäre die wahl 8 gegen den lift ausgegangen, hätten die grünen verlangt, daß das ergebnis akzeptiert wird, oder??
    die 9% der südtiroler wollen bestimmen, was in südtirol zu passieren hat. so sehen die grünen die demokratie.
    jetzt sprechen sie plötzlich von den grauen emissionen: wird bei der vinschger bahn und beim bbt auch von den grauen emissionen? oder spricht man davon nur wenn es genehm ist?
    und elide will uns doch erklären, daß das wasser am confin nach oben fließt. wie ist es sonst zu erklären, daß ein unter den quellen verlaufender lift ( betone lift) die weiter oben befindlichen quellen gefährden soll?

  • gulli

    „Wenn wir unsere Grenzen nicht kennen, wird aus dieser wunderbaren Natur ein Disneyland für den Massentourismus.“
    Südtirol IST bereits ein riesiges Disneyland.

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