Die Biathlon-Rechnung
Die Gemeinde Rasen-Antholz wird vom Staatsrat dazu verurteilt, der unterlegenen Bietergemeinschaft Paul Gasser/Roland Ploner zum Projekt Biathlonzentrum 2.689.469,27 Euro Schadensersatz zahlen. Ein Fall für den Rechnungshof.
Von Thomas Vikoler
Die Anlagen im Biathlonzentrum in Antholz werden rechtzeitig für die Olympiade im Februar 2026 fertiggestellt sein.
Doch der Weg dahin war kompliziert und, gelinde gesagt, umkämpft. Den Zuschlag für das 17,2-Millionen-Euro-Projekt erhielt die Firma Unionbau aus Sand in Taufers. Die zweitplatzierte Bietergemeinschaft Paul Gasser/ Roland Ploner aus St. Lorenzen bzw. Bruneck erwirkte – nach mehreren anderen Urteilen – vor einem Jahr beim Staatsrat eine Neubewertung des Sieger-Angebots.
Die Gemeinde Rasen-Antholz, Auftraggeberin der Arbeiten, entschied am 7. Februar dieses Jahres, dass Unionbau die Arbeiten weiterführen könne. „Wir haben fair bewertet“, erklärte Bürgermeister Thomas Schuster. In der entsprechenden Verfügung wird auf das Dekret des Ministerpräsidenten vom 8. September 2023 verwiesen, welches das Vorhaben als Projekt für die Olympiade ausweist und somit eine Vorzugsschiene zwecks rechtzeitiger Fertigstellung einräumt.
Dennoch hatte es die Gemeinde bei der Neubewertung – die Arbeiten an der Baustelle wurden derweil durch Unionbau fortgesetzt – nicht sehr eilig. „Ein Eintritt der konkurrierenden Bietergemeinschaft wurde zunehmend schwieriger, weil die Gemeinde die Neubewertung nicht prompt abgeschlossen hat“, heißt es dazu in einem Urteil des Staatsrates, das am Montag veröffentlicht wurde.
Mit diesem wird der unterlegenen Bietergemeinschaft Paul Gasser/Ploner der stattliche Schadensersatz von 2.689.469,27 Euro zugesprochen.
Dies wegen durch die derart geschmälerten Chancen entgangenen Gewinns bzw. verunmöglichten Aussicht, ein prestigeträchtiges Olympia-Projekt in den in den Firmencurricula anzuführen.
ALLES DETAILS zu diesem Aufsehen erregenden Urteil lesen Sie am Dienstag in der PRINT-AUSGABE.
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