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Wohin mit den Reifen?

Julia Genetti (Foto: lvh/Gabriel Höllrigl)

Die Entsorgung von Altreifen stellt viele Werkstätten in Südtirol vor große Herausforderungen.

Die Ergebnisse einer Umfrage, die kürzlich von der Berufsgemeinschaft der Kfz-Mechatroniker/innen im lvh ausgeführt wurde, verdeutlichen die aktuellen Probleme im Entsorgungssystem, sowie potenzielle Risiken für die Zukunft.

Ein Viertel der befragten Werkstätten gab an, über 500 Altreifen vor Ort zu lagern. Besorgniserregend ist hierbei die Tatsache, dass viele Werkstätten Wartezeiten von über sechs Monaten für die Abholung von Altreifen melden. Dies weist auf ernsthafte Kapazitätsprobleme bei den Entsorgungsunternehmen hin​. Besonders betroffen sind Werkstätten, die Mitglied bei kleineren oder regionalen Konsortien sind​.

Die Marktführer Ecopneus und EcoTyre spielen eine dominierende Rolle bei der Altreifenentsorgung in Südtirol.

Ecopneus hat mit 82,7 Prozent den größten Marktanteil, jedoch nicht die kürzesten Wartezeiten. EcoTyre zeigt sich hier mit einer durchschnittlichen Wartezeit von 4,8 Monaten etwas effizienter​. Doch die Tatsache, dass immer noch viele Werkstätten auf die Abholung ihrer Reifen warten, verdeutlicht, dass Handlungsbedarf besteht.

Obwohl bisher kaum Strafen für die Lagerung großer Mengen von Altreifen verhängt wurden, birgt die Situation dennoch rechtliche Risiken. Die langen Wartezeiten könnten zukünftig strengere Kontrollen durch die Behörden nach sich ziehen, was in der Folge zu Sanktionen führen könnte​.

Neben den logistischen Herausforderungen steht auch die Nachhaltigkeit im Fokus. Die Wiederverwertung von Altreifen kann erhebliche Mengen CO2 einsparen und trägt zur Ressourcenschonung bei. Innovative Anwendungen wie der Einsatz von recyceltem Gummi in Straßenbelägen oder als Dämmmaterial fördern zudem die Kreislaufwirtschaft und reduzieren den Bedarf an Primärrohstoffen​.

Die Umfrage der Kfz-Mechatroniker/innen im lvh zur Altreifenentsorgung verdeutlicht, dass trotz einiger Fortschritte weiterhin erheblicher Optimierungsbedarf besteht. Insbesondere die Abhollogistik und die Kapazitäten der Entsorgungskonsortien müssen verbessert werden. Werkstätten, die auf eine effiziente Entsorgung angewiesen sind, sollten sich verstärkt für die Optimierung der Prozesse einsetzen und gegebenenfalls alternative Lösungen in Betracht ziehen. Die Zusammenarbeit zwischen Werkstätten, Konsortien und Behörden ist entscheidend, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und eine nachhaltige, effiziente Entsorgung sicherzustellen.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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