„Ein Meilenstein“
Im Rahmen eines Infoabends wurde das in Bozen geplante Zentrum für Bibliotheken und Autonomie vorgestellt.
Die Planung und Entwicklungsmöglichkeiten des in Bozen geplanten Zentrums für Bibliotheken, Autonomie und Minderheiten haben im Mittelpunkt eines Infoabends gestanden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher, Bürgermeister Renzo Caramaschi sowie Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen präsentierten das Projekt rund 80 Mitarbeitenden, um einen gemeinsamen Wissensstand darüber herzustellen.
Das als sprachgruppenübergreifendes Bibliothekenzentrum geplante Projekt, in dem die beiden Landesbibliotheken Dr. Friedrich Teßmann und Claudia Augusta sowie die Stadtbibliothek Bozen Cesare Battisti mit den Mediendiensten des Landes Platz finden sollten, wurde mit der Entscheidung der Landesregierung im Jahr 2022 um ein Zentrum für Autonomie und Minderheiten erweitert. Eurac Research betreut diese Komponente.
Die Landesregierung hatte am 21. Mai 2024 das Raumprogramm mit Kosten von 103,205 Millionen Euro genehmigt. Landesrat Christian Bianchi unterstrich, dass Planer und Nutzer bei mehreren Arbeitstreffen 2024 das Projekt angepasst und den Bauauftakt vorangetrieben hätten. Er kündigte bei der Veranstaltung den Baubeginn für 2025 und die Fertigstellung für 2028 an.
„Ein sprachgruppenübergreifendes Bibliothekenzentrum ist ein Meilenstein unserer Autonomie. Es wird die kulturelle Vielfalt Südtirols widerspiegeln und Menschen aller Sprachgruppen verbinden“, sagte Kompatscher. Durch das Zusammenfügen der Bibliotheken mit den Themen Autonomie und Minderheitenschutz entstehe ein besonderer Begegnungsort, wo Autonomie vermittelt und dokumentiert werden kann. Die Themenbereiche Bibliotheken, Autonomie und Minderheitenschutz werden sich wechselseitig aufwerten.
„Besonders freut mich, dass in diesem neuen Zentrum nun sogar eine Kooperation mit den Vereinten Nationen zum Thema Minderheitenschutz im Bereich des Möglichen liegt“, ergänzte Kompatscher. Er führte bereits auf höchster Ebene bei der UNO, in Italien und Österreich entsprechende Gespräche. Derzeit läuft der technische Austausch über die konkrete Ausgestaltung eines möglichen UN-Sitzes in Bozen.
„Ich freue mich, dass die Arbeiten für das Bibliothekenzentrum endlich beginnen werden. Ich bin überzeugt, dass auch das Zentrum für Autonomie eine Bereicherung darstellen wird, da dadurch das Projekt zu einem bedeutenden kulturellen Labor wird“, sagte Bürgermeister Renzo Caramaschi.
Die Kulturlandesräte Philipp Achammer und Marco Galateo bezeichneten das Zentrum für Bibliotheken, Autonomie und Minderheiten als einmalige Chance für Bozen und Südtirol. Das Bibliothekenzentrum werde als neuer kultureller Treffpunkt fungieren und habe das Potenzial, ein globaler und strahlkräftiger Bezugspunkt für friedliche Konfliktlösungen zu werden. Die kulturellen und räumlichen Anforderungen der Nutzer seien erfüllt.
„Diese neue Einrichtung wird die Stadt kulturell bereichern und zu einem lebendigen Ort des Austauschs von Kulturen, Erfahrungen und Forschung mit internationaler Bedeutung machen“, betonte Bozens Kulturstadträtin Chiara Rabini.
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Kommentare (4)
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rolandlang
Am Ende des Lobgesangs wird das nächste sprachgruppenübergreifende Zentrum entstehen, in dem nur italienisch gesprochen wird.
Uni Bozen, Eurac usw. sind der beste Beweis dafür!
artimar
„rolandlang“ Das ist zu befürchten. Bereits heute wird ja kaum noch Deutsch gesprochen.
Abgesehen davon stellen sich aber auch andere Fragen.
Wieso braucht es eine eigene Universitätsbibliothek?
Ist ein Bibliothekszentrum mit immerhin mehr 100 Millionen als reine Ausleihstation nicht überholt, gleichwohl man diese ja auch zu einer „Bibliothek der Dinge“ erweitern könnte, wo man neben Medien auch Dinge (z.B. Geräte) ausleihen kann?
Die Konzepte von Bibliotheken haben sich längst weiterentwickelt.
Man kennt es aus z.B. aus Skandinavien, in Aarhus, wo die Bibliothek als Freizeit-Treffpunkt, als lebendige Kulturarena und als Begegnungszentrum funktionieren.
stanislaus
Ein Meilenstein an Baukosten…
nobodyistperfect
Für solche Tempel haben die Götzen genug Geld, um sich am Eingang mit Büsten abzubilden. Aus 100 Mio. werden am Ende 300 Mio. wetten, aber es ist ja nicht ihr Geld.