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Die Ungewissheit

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Das verarbeitende Gewerbe in Südtirol ist mit einer schwachen Nachfrage und der Verschlechterung der Konjunktur in Deutschland konfrontiert.

Das Geschäftsklima im Südtiroler verarbeitenden Gewerbe wird durch die allgemeine Abschwächung der Nachfrage nach Industrieprodukten gedämpft und mehr als vier von zehn Unternehmen rechnen mit einem abnehmenden Geschäftsvolumen im Jahr 2024. Der Umsatzrückgang betrifft sowohl den Südtiroler Markt als auch den italienischen und die ausländischen Märkte.

Die Exporte sind unter anderem von der rückläufigen Entwicklung der deutschen Wirtschaft betroffen.

Im ersten Halbjahr 2024 beliefen sich die Exporte aus Südtirol auf fast 3,8 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 entspricht. Diese positive Entwicklung ist jedoch nur auf die Sektoren der landwirtschaftlichen Erzeugnisse (+15 Prozent) und der elektrischen und elektronischen Geräte (+125 Prozent) zurückzuführen.

Ohne diese Warengruppen wäre der Ausfuhrwert um sechs Prozent gesunken. Dennoch erwarten 87 Prozent der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes auch heuer eine zumindest befriedigende Rentabilität, in etwa einem Fünftel der Fälle sogar eine gute. Auch die Beschäftigung nimmt weiter zu: In den ersten neun Monaten des Jahres 2024, zwischen Januar und September, waren durchschnittlich über 35.300 Arbeitnehmer im Südtiroler verarbeitenden Gewerbe beschäftigt, was einem Anstieg von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Für die kommenden Monate wird die Ungewissheit über den Zeitpunkt der Nachfrageerholung ein kräftiges Investitions- und Umsatzwachstum verhindern. Die Ertragslage 2025 dürfte für rund 90 Prozent der Unternehmen zufriedenstellend bleiben, allerdings mit erheblichen Unterschieden zwischen den einzelnen Branchen. Besonders optimistisch ist man im Maschinen- und Anlagenbau, wo fast alle Unternehmen mindestens ein befriedigendes, in einem Drittel der Fälle sogar ein gutes Betriebsergebnis erwarten. Auch bei den Baustoffherstellern und in der Holzverarbeitung sind die Aussichten allgemein positiv. Heterogener sind die Erwartungen in der Nahrungsmittelproduktion, in der Metallverarbeitung und im Bekleidungssektor: In diesen Branchen rechnet etwa jedes siebte Unternehmen mit einer schlechten Ertragslage im kommenden Jahr.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, begrüßt die Entscheidung der italienischen Regierung, die Investitionsanreize für Unternehmen auch im kommenden Jahr zu bestätigen: „Maßnahmen wie die Entwicklungsverträge, das Neue Sabatini und die Innovationsvereinbarungen unterstützen die Investitionen und ermöglichen somit den Unternehmen, ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“

Es folgen die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:

Claudio Corrarati, Präsident CNA-SHV Alto Adige-Südtirol

„Trotz des schwierigen weltwirtschaftlichen Szenarios hält sich das Südtiroler verarbeitende Gewerbe gut, wie die befriedigende Ertragslage und das Beschäftigungswachstum zeigen. Es braucht Mut, auch auf europäischer Ebene, um den schwachen makroökonomischen Rahmenbedingungen zu begegnen. Die jüngste Zinssenkung um einen Viertelpunkt bestätigt die allzu vorsichtige Haltung der EZB. Die bescheidene Senkung der Zinssätze muss von den Banken unverzüglich an Unternehmen und Bürger/innen weitergegeben werden, mit weniger restriktiven Zugangsbedingungen für Kredite.“

Dietmar Mock, Obmann der Berufsgruppe Metall im lvh

„Das Metallhandwerk hat in Südtirol trotz konjunktureller Unsicherheiten solide Chancen. Unsere Betriebe beweisen auch in herausfordernden Zeiten Stärke. Durch Innovation und Qualität sichern wir nicht nur unsere Zukunft, sondern tragen auch entscheidend zur regionalen Wertschöpfung bei.“

Heiner Oberrauch, Präsident Unternehmerverband Südtirol

„Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und die weltweit unsichere Lage gehen auch an Südtirol nicht spurlos vorbei. Die heimischen Unternehmen sind gut aufgestellt, es braucht Rahmenbedingungen, um weltweltweit konkurrenzfähig zu sein: Maßnahmen gegen Arbeitskräftemangel, Technologieoffenheit, Bürokratieabbau und einen schlanken Staat und ein Steuersystem, wo mehr bei den Menschen bleibt.“

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