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Das Gedränge

Andreas Berger und Heinrich Corradini

Die Bozner SVP steht vor der schwierigen Frage, wie aus fünf Bewerbungen die künftige Bürgermeisterkandidatin, der künftige Bürgermeisterkandidat bestimmt werden soll.

von Thomas Vikoler

Andreas Berger, der neue Stadtobmann der SVP in Bozen, hat sich nicht durchgesetzt.

Sein Vorschlag, mit dem aktuellen SVP-Vizebürgermeister Stephan Konder als Bürgermeisterkandidaten in die Gemeinderatswahlen am 4. Mai kommenden Jahres zu gehen, stieß auf der Sitzung des Koordinierungsausschusses am Montagabend auf keine breite Zustimmung.

Stattdessen „hagelte“ es Bewerbungen:

Heinrich Corradini, ehemaliger Bewerber um den Vorsitz der Bozner SVP, schlug als Obmann der Ortsgruppe Gries gleich zwei Kandidaten vor: SSV-Bozen-Präsidentin Evi Seebacher und Hannes Mussak, Ex-Landtagskandidat und Vizeobmann des Handwerkerverbandes lvh.

Aus Rentsch folgte, wie erwartet, die Bewerbung von Wirtschaftsstadträtin Johanna Ramoser. Schließlich schlug sich Gemeinderatspräsident Christoph Buratti selbst als Kandidat vor.

Inklusive Konder, der seine Bewerbung als Amtsinhaber bereits zuvor öffentlich angekündigt hatte, trauen sich als fünf Personen zu, bei den Gemeinderatswahlen als Bürgermeisterkandidatin bzw. Bürgermeisterkandidat der SVP anzutreten.

„Das zeigt, dass das Interesse an der Politik bei uns groß ist und die Demokratie lebendig ist“, bemerkt Stadtobmann Berger nach der ersten von ihm geleiteten Sitzung des Koordinierungsausschusses. „Ich bin froh, dass wir nun einen fixen Zeitplan haben und am 18. November abgestimmt werden kann“.

Die Frage ist freilich, nach welchem Modus. Berger sagt, dass es auf jedem Fall eine geheime Abstimmung geben werde, möglicherweise auch zwei. Denn angesichts von fünf Bewerbungen dürfte es zu einem starken Stimmensplitting kommen, sodass die oder der Erstplatzierte möglicherweise weniger als zehn Stimmen erhält. Was dann nicht gerade nach einer starken Legitimation für die Spitzenkandidatur aussähe.

Im SVP-Koordinierungsausschuss gibt es 26 Stimmrechte, vertreten sind die Ortsgruppen, die Standes und Berufsvertretungen sowie die aktuellen Gemeinderäte.

„Mit der Art und Weise der Abstimmung müssen wir uns erst befassen“, erklärt der neue Stadtobmann. Eine offene Vorwahl, wie sie sein Vorgänger Dieter Steger (inzwischen Parteiobmann) vorgeschlagen hatte, werde es jedenfalls nicht geben.

Eine Option wäre ein erster Durchgang mit allen fünf Bewerbern und danach eine Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten. So käme der künftige Bürgermeisterkandidat, die künftige Bürgermeisterkandidatin immerhin auf mindestens 14 Stimmen. Und könnte von sich behaupten, die Mehrheit der Parteifunktionäre hinter sich zu haben.

Klappt die Nominierung am 18. November, wäre die SVP die erste Partei, die ihre Bürgermeisterkandidatin, ihren Bürgermeisterkandidaten für die Gemeinderatswahlen benennt. Die restliche Liste soll zu einem späteren Zeitpunkt zusammengestellt werden.

 

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