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„Gemeinden sind zu schwach“

Zusammen mit der Landtagsfraktion der Grünen wollen die Gemeinderäte von Pro Eppan und der Dorfliste Kaltern das Projekt Überetscher Bahn endlich voranbringen. Sie fühlen sich von den Eppaner und Kalterer Gemeinderegierungen im Stich gelassen.

von Christian Frank

Pro Eppan, die Dorfliste Kaltern und das Grünen-Triumvirat des Landtags, bestehend aus Brigitte Foppa, Zeno Oberkofler und Madeleine Rohrer, versammelten sich gestern gemeinsam im Repräsentationssaal des Landtags. Diese Konstellation und das über der Zusammenkunft prangernde Schlagwort „Mobilität“ lassen bereits erahnen, welches Anliegen in der Luft lag: die Überetscher Bahn. Seit weit mehr als einem Jahrzehnt schwirrt die Thematik im Überetscher Raum und ließ zeitweise gar auf eine tatsächliche Realisierung schließen. So wurde 2016 eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen den Gemeinden Eppan und Kaltern einberufen und eine ausführliche Studie zur Umsetzung durchgeführt, die eine Trasse vorsah. Bei diesen Bemühungen blieb es dann aber auch, bedauert die Pro-Eppan-Gemeinderätin Greta Klotz und führt weiter aus: „Danach versickerte das Projekt im Sand, und die Studie verstaubte in einer Schublade.“

Nun gibt es jedoch im Beschlussantrag der Grünen Hoffnung. „Wir freuen uns, dass sich endlich eine Partei der Verkehrsbelastung im Überetsch annimmt und das Thema auf Landesebene anspricht“, lobt Klotz den Antrag. Dieser fordert die Realisierung einer S-Bahn von Kaltern nach Sigmundskron, das Vorantreiben der konkreten Planungsphase und die Sicherstellung der Finanzierung auch durch staatliche und EU-Gelder. Zudem wird eine Radverbindung vom Bahnhof Sigmundskron bis zum Krankenhaus Bozen gefordert, inklusive einer dort einzurichtenden Bikesharing-Station.

Der bislang eher trostlos wirkende Bahnhof Sigmundskron soll laut Zeno Oberkofler zum „Knotenpunkt“ des Verkehrsflusses im Überetsch werden. Die Kosten, so vermutet Oberkofler und bezieht sich dabei auf ältere Prognosen, sollen rund 230 Millionen Euro betragen. Eine Summe, die mit staatlichen und europäischen Geldern durchaus gestemmt werden könne, finden die Grünen.

Die Freude der Kalterer Dorfliste und von Pro Eppan über die Initiative der Landtagspartei begründet sich vor allem darauf, dass aus der eigenen Gemeindeverwaltung keine Begeisterung für das Thema besteht. „Die Regierungsparteien in Eppan und Kaltern zeigen zu wenig Einsatz für nachhaltige Mobilität, es ist ein großes Versäumnis“, beklagt Klotz. Sie bemühe sich seit Jahren, die Thematik in der Eppaner Gemeinde voranzubringen, sehe jedoch kaum Fortschritte. Auch der Kalterer Gemeinderat der Dorfliste Walter Morandell stimmt dem Klagelied zu. Vonseiten der Kalterer Gemeinde sieht er ebenso kein Signal, sich der Thematik anzunehmen.

„Wenn es der Gemeinde wirklich ernst wäre, die Klimaziele zu erreichen und die Lebensqualität der Bürger zu verbessern, würden sie Druck ausüben. Die Gemeinde ist hierbei jedoch viel zu schwach“, urteilt Morandell.

 

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Kommentare (3)

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  • hermannh

    Na ja, wenn sich die Grünen der Sache annehmen, wird die nächsten 50 Jahr nicht passieren 🙂

    So wie es Frau Rohrer in Meran bewiesen hat, verbessern kann sie nix, verschlechtern allerdings schon.

  • robby

    Eine Wiederauferstehung der Überetscherbahn ist unrealistisch und über eine moderne Seilbahn von Kaltern bis ins Stadtzentrum will man nicht nachdenken.

  • gerhard

    Ich fürchte nur, das Kaltern und Eppan mit diesen Lebensträumern und unrealistischen Pseudo-Weltverbesserern auf das gänzlich falsche Pferde gesetzt haben.
    Bei den Grünen funktioniert doch grundsätzlich nichts.
    Damit ist das doch schon zum Scheitern verurteilt.
    Eigentlich unendlich schade.
    Die Umlaufbahn wäre schon eine tolle Sache.

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