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Gute Wirtschaft, schlechte Löhne

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Trotz Krisen wächst die Südtiroler Wirtschaft und zeigt sich optimistisch für das kommende Jahr. Gleichzeitig geben jedoch 40 Prozent der Südtiroler an, mit ihrem Lohn nur schwer über die Runden zu kommen.

von Christian Frank

Krisenherde füllen das Weltgeschehen, und das Super-Wahljahr 2024 bot ein schicksalsträchtiges Votum nach dem anderen mit dem unmittelbar bevorstehenden Höhepunkt in Form der US-Wahlen.

„Dennoch ist die wirtschaftliche Bilanz nicht mal schlecht“, resümiert der AFI-Präsident Stefan Perini und scheint darüber selbst etwas zu staunen. Europa befindet sich in einem moderaten Wachstum, und auch in Südtirol schlagen sich die positiven Trends dieses Aufschwungs nieder. Die Beschäftigung wächst um 1,6 Prozent, die Arbeitslosigkeit ist mit 1,6 Prozent auf einem Rekordtief, und auch die Inflationsrate hat sich hierzulande erstaunlich schnell zurückgebildet und liegt unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank, erklärt das jüngste Barometer des AFI. Auch der Tourismus steuert mit einem Plus von 2,2 Prozent auf einen weiteren Nächtigungsrekord hin, und der Außenhandel prosperiert mit satten zwölf Prozent, obwohl die Zeichen für den Export in den wichtigsten Handelspartnerländern alles andere als rosig stehen. Die beiden Herzstücke des Außenhandels Südtirols befinden sich nämlich in wirtschaftlich prekären Zuständen. Das Sorgenkind Deutschland verzeichnet ein Nullwachstum, während Österreich sogar etwas in die Rezession rutscht. Die Prognosen für das kommende Jahr sind zudem wohlgesonnen. Die konjunkturellen Bedingungen werden positiver eingeschätzt als für 2024. Südtirols Bruttoinlandsprodukt soll 2025 laut AFI-Prognose um rund ein Prozent steigen, und auch Deutschland soll Prognosen zufolge mit einem prozentualen Zuwachs von 1,2 aus dem wirtschaftlichen Stillstand kommen.

„Es ist beruhigend zu hören, dass die Wirtschaft in Südtirol leicht gewachsen ist und auch die Prognosen für nächstes Jahr in diese Richtung gehen“, freut sich Personallandesrätin Magdalena Amhof über den sachten Optimismus bezüglich der wirtschaftlichen Situation Südtirols. Diese wird laut dem Vertrauensindex des AFI mit der Kennzahl sechs angegeben und stellt somit einen konstanten, wenn auch nicht enthusiastischen Optimismus dar. Die freudige Kunde wirtschaftlicher Prosperität trotz hemmender Umstände scheint sich jedoch nicht auf die Arbeitnehmerschaft niederzuschlagen. Diese zeigt sich den Umfragen des AFI zufolge zwar über die Sicherheit des Arbeitsplatzes überzeugt, jedoch nicht über die eigene finanzielle Stabilität.

48 Prozent der Befragten halten es für unwahrscheinlich, in den nächsten zwölf Monaten etwas Geld beiseitezulegen; davon halten es 17 Prozent für gar ausgeschlossen. 40 Prozent der Befragten gaben an, nur mit Mühe über die Runden zu kommen, da das Geld nicht für das Monatsende reicht (für sieben Prozent ist es „sehr schwierig“ und für 33 Prozent „schwierig“).

 

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