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Der Worst Case

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Am Montag wurde in Bozen eine Worst-Case-Studie über die Auswirkungen der neuen Verkehrsbeschränkungen an der Luegbrücke vorgestellt.

Die Baustellen auf der Brennerautobahn führten in vergangenen Wochen zu umfangreichen Staus. Dabei sei ersichtlich geworden, dass das geplante Verkehrsmanagement mit der Einspurigkeit auf der Luegbrücke so nicht funktioniert, so heißt es in einer Aussendung der Handelskammer. Der Verkehr müsste gleichmäßiger auf die Tages- und Nachtstunden verteilt werden.

Am Montag wurde in der Handelskammer Bozen eine Worst Case-Studie von Uniontrasporti über die Auswirkungen der neuen Verkehrsbeschränkungen präsentiert.

Die Luegbrücke wird ab 1. Jänner 2025 bis zur Fertigstellung des Neubaus normalerweise nur einspurig befahrbar sein. Nach intensiven Verhandlungen wird die ASFINAG ermöglichen, die Brücke an rund 170 Tagen pro Jahr in Fahrtrichtung Süden und 160 Tagen pro Jahr in Fahrtrichtung Norden zweispurig zu befahren. Die Infrastruktur, die aufgrund der Tiroler Verbote und Beschränkungen bereits jetzt nur zu 50 Prozent für den LKW-Verkehr nutzbar ist, wird damit weiter eingeschränkt.

Die in der Handelskammer Bozen vorgestellte Studie Worst Case Brenner von Uniontrasporti betont, wie sich ein Abbau der Infrastrukturkapazitäten direkt auf die regionalen Exporte auswirkt. Uniontrasporti ist eine In-House-Gesellschaft der italienischen Handelskammern, die sich mit Verkehrs- und Infrastrukturfragen auseinandersetzt.

Die Studie Worst Case Brenner weist darauf hin, wie sich die Tage, an denen die Brücke nur einspurig befahrbar ist, auf die Wirtschaft und die Umwelt auswirken und wie sich die Verkehrsströme neu verteilen werden.

Die einzigen beiden Lösungen, die sicherstellen würden, dass kein weiterer wirtschaftlicher Schaden entsteht, sind die Zulassung von LKW-Fahrten in der Nacht und die ganzjährige Zweispurigkeit in beiden Fahrtrichtungen.

Darüber hinaus müsste der Verkehr vermehrt auf die Schiene verlagert werden. Damit dies beim LKW-Verkehr gelingt, müsse  die ROLA bis nach Trient verlängert und zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden, so hieß es..

„Es ist wesentlich für die heimische Wirtschaft, dass die Kapazität des Brennerkorridors nicht weiter eingeschränkt wird. Für den Export und den Tourismus ist ein flüssiger Verkehr, der nicht durch Bauarbeiten beeinträchtigt wird, von grundlegender Bedeutung”, so Michl Ebner und Andrea De Zordo, Präsidenten der Handelskammern von Bozen und Trient.

„Die Mobilität über den Brenner ist für den Tourismus unverzichtbar, da sie sowohl die Anreise der Gäste als auch die Reisefreiheit der Südtiroler Bevölkerung sichert. Verkehrsbeschränkungen sind dabei immer von Nachteil, für alle“, erklärte Luis Walcher, Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus.

Daniel Alfreider, Landeshauptmann-Stellvertreter und Landesrat für Ladinische Bildung und Kultur, Mobilität sowie Infrastruktur ergänzte:

„Die Brennerautobahn, die in den 1950er und 1960er Jahren gebaut wurde, ist nicht für das heutige Verkehrsaufkommen ausgelegt. Dasselbe gilt für die über 150 Jahre alte Brennerbahn. Deshalb investieren wir massiv in den Brennerbasistunnel sowie in die Modernisierung der Straßen- und Schieneninfrastruktur. Diese Maßnahmen sind notwendig, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Leider sind Baustellen und Einschränkungen dabei unvermeidlich. In solchen Situationen ist es entscheidend, dass die Staaten zumindest bei der Korridorpolitik enger zusammenarbeiten, um kilometerlange Staus, wie wir sie kürzlich erlebt haben, zu verhindern. Nur durch eine koordinierte und vorausschauende Planung können wir die Mobilität in der Region nachhaltig verbessern und gleichzeitig die Belastungen für die Bevölkerung minimieren.“

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