„Zu weit gegangen“
Die Vöraner Bauernjugend-Ortsgruppe entschuldigt sich für das umstrittene Ball-Video.
Nach dem Wirbel um das Werbevideo der Bauernjugend Vöran zeigt sich diese einsichtig. Die Ortsgruppe entschuldigte sich gestern öffentlich. „Die Südtiroler Bauernjugend, die Ortsgruppe Vöran und alle weiteren Ortsgruppen sprechen sich klar gegen sexualisierte Gewalt und exzessiven Alkoholkonsum aus“, heißt es in der Stellungnahme.
Das Video mit dem inszenierten Schauprozess sei realisiert worden, um auf eine Veranstaltung aufmerksam zu machen. In den sozialen Medien sei es so dargestellt worden, als ob die Südtiroler Bauernjugend, besonders die Ortsgruppe Vöran, sexuelle Gewalt verherrlichen würde. „Das war niemals die Absicht der Ortsgruppe Vöran“, heißt es in der Stellungnahme.
„Wir wollten dabei weder zu einer sexuellen Straftat auffordern, diese verherrlichen, noch vermitteln, dass derlei Straftaten von uns toleriert werden“, erklärt Verena Reiterer von der Bauernjugend Vöran, die auch in dem Video zu sehen ist. „Wir sind bekannt für unsere aufwändig produzierten Videos, die als Werbung für unseren Ball dienen“, führt sie weiter aus.
„Dass wir mit dem Video in diesem Jahr zu weit gegangen sind, haben wir nach den zahlreichen Rückmeldungen in den sozialen Medien und vielen Gesprächen nun verstanden. Dafür entschuldigen wir uns aufrichtig. So etwas wird uns sicher nicht mehr passieren!“, betont auch Bauernjugend-Ortsobmann Markus Alber.
Bauernjugend-Landesleiterin Anna Knottner nimmt die Ortsgruppe Vöran in Schutz: „Ich kenne die Gruppe und weiß deshalb mit Sicherheit, dass sie das nicht so gemeint haben! Einige Aussagen waren unglücklich getroffen, aber es steckte keinerlei böse Absicht dahinter.“
Die Ortsgruppe Vöran habe bereits begonnen, das sensible Thema zusammen mit der Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller aufzuarbeiten. Des Weiteren werde die Ortsgruppe Vöran zum Thema Gewaltprävention und sexualisierte Gewalt an einer externen Schulung teilnehmen. Auch werde sie einen Teil der Jahres-Spenden an eine Organisation übergeben, die sich für Schutz bei Gewaltsituationen einsetzt.
Solche öffentlich diskutierten Ereignisse seien herausfordernd für junge, engagierte Mitglieder und
würden sich oft negativ auf ihre Motivation auswirken. Dies sei ein Teil des Lernprozesses und man werde in Zukunft noch mehr Sensibilität zeigen, so die Stellungnahme.
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