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„Projekt von Landesinteresse“

Der Rekurs gegen das Brücken-Projekt in Innichen wurde abgewiesen. Eine Neubewertung der Dienststellenkonferenz fiel ebenso positiv aus. Damit steht einer Ausschreibung nichts im Weg.

von Markus Rufin

Erst vor wenigen Tagen hat eine Bürgerinitiative Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Daniel Alfreider eine Petition überreicht. Die Initiative spricht sich gegen den Bau einer Brücke zur Beseitigung des Bahnüberganges an der Westeinfahrt von Innichen aus.

Bei der Überreichung der Unterschriften hatten die Initiatoren die Hoffnung, dass das Projekt noch umgestaltet werden könnte. Daran, dass es gebaut wird, ließen weder Kompatscher noch Alfreider Zweifel.

Nur: Die Frage, ob noch genügend Zeit dafür bleibt, ist eine andere. Bekanntlich handelt es sich bei dem Bau der Brücke um ein Olympia-Projekt. Will das Land die Gelder nutzen, muss es auch rechtzeitig realisiert werden. Knapp eineinhalb Jahre vor den Olympischen Spielen drängt die Zeit.

Jetzt hat das Verwaltungsgericht Bozen ein interessantes Urteil erlassen, das dem Land ordentlich in die Karten spielen dürfte. Es geht um den Rekurs des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz gegen eben jenes Projekt.

Dieser wurde nun abgewiesen, da er teils unbegründet und teils unzulässig ist. Interessant ist es vor allem deshalb, weil das Gericht gleich mehrfach feststellt, dass es sich eindeutig um ein Projekt von Landesinteresse handle. Das Gericht stellt dem Land damit einen Freifahrtschein für die Brücke in Innichen aus.

Doch für die Gegner des Projektes kommt es noch dicker. Denn vor einigen Wochen hat die Dienststellenkonferenz ein negatives Gutachten zum Projekt abgegeben. Allerdings fand in der Zwischenzeit eine Neubewertung statt. Der Hintergrund: Die Dienststellenkonferenz darf lediglich eine technische Bewertung vornehmen, nicht aber etwa die Auswirkungen der Brücke auf das Landschaftsbild miteinbeziehen. Durch die Neubewertung gab es auch ein positives Gutachten.

Das bedeutet, dass dem Projekt nun endgültig nichts mehr im Weg steht und es auch in der geplanten Form ausgeschrieben werden kann. Ob es dennoch Änderungen daran geben wird, entscheidet so alleine das Land.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • andreas

    Jetzt hilft wohl nur noch den Felix Neureuther zu holen, welcher sich heulend mit 3 Jugendlichen aus dem Dorf an die Kreuzung stellt und uns Verkehrspolitik erklärt.
    Gut, vielleicht doch nicht, hat ja schon an anderer Stelle nicht geklappt. 🙂

    Dieses deskruktive Vorgehen macher Verbände und Initiativen, in welchen sich anscheinend primär ältere Semester wie jorge, pingopallino oder ummagumma tummeln, welche grundsätzlich gegen alles sind, wobei sie ja kaum mehr davon betroffen sind, ist recht nervig.

    • besserwisser

      heutzutage spielt sich ja bald jeder auf und weiss was richtig wäre …
      interessant ist ja dass die prozesse immer von leuten gemacht werden die die avvocati net selber zahlen müssen…

    • jorge

      Gelder, die wir für wirklich notwendige Maßnahmen bräuchten, werden so für doppelgleisige Vorhaben und einige wenige Baulobbys der Allgemeinheit entzogen.
      Nicht das Vorgehen mancher Verbände und Initiativen ist destruktiv, sondern solche politischen Entscheidungen und Diktate von oben herab und dein Kommentar, ‚andreas‘.

  • ummagumma

    Mimimimi Anderle….. i’m ready for the Beach and you? Maby only for playing in your pockets 🙂

  • gulli

    Was versteht man eigentlich unter Landesinteresse?
    Was sind die Interessen eines Landes?
    Wer legt die Parameter dafür fest?

  • tirolersepp

    Kann mich errinnern alle Grünen waren gegen die Umfahrung in Brixen, heute nicht mehr wegzudenken !

    Alle wollen flüssig durch die Gegend fahren – Infrastruktur dazu will keiner dieser Vögel !!!

    • jorge

      @tirolersepp
      Welche Grünen? Im Gemeinderat waren damals gar keine „Grünen“, sondern Vertreter der Umweltgruppe Brixen und die haben schon weit vor der SVP die Umfahrung Brixens (1988) verlangt, indem man eine Trasse der Autobahn als Umfahrung benutzt und die Autobahn in den Berg verlegt und genau das hat damals die SVP-Stadtregierung abgelehnt.
      Du bist wohl nicht richtig informiert! Die SVP hat damals alle Maßnahmen verschlafen und wurde schlussendlich von den Umweltvertretern um Beikircheru. co. angetrieben endlich etwas zu unternehmen, das den Verkehr durch die Stadt vermindert. Auch die Lärmschutzmaßnahmen wurden von den Umweltvertretern um Beikircher vorangetrieben.

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