Du befindest dich hier: Home » Südtirol » „Brauchen eine Spending Review“

„Brauchen eine Spending Review“

Heiner Oberrauch (Foto: Unternehmerverband)

Südtirol hat mit 7,9 Milliarden Euro einen neuen Rekord-Landeshaushalt. Für Heiner Oberrauch haben die Unternehmen einen entscheidenden Beitrag dafür geleistet.

Der von der Südtiroler Landesregierung verabschiedete Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 wartet mit einem neuen Rekord auf: 7,9 Milliarden Euro bedeuten einen Anstieg um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Haushalt von vor 10 Jahren. Die hohen Ressourcen ermöglichen es, die öffentlichen Leistungen sowie die Wohlfahrt zugunsten der Südtiroler Bevölkerung zu finanzieren.

Die gestiegenen Ressourcen sind dem Verhandlungsgeschick von Landeshauptmann Kompatscher mit Rom zu verdanken, aber in erster Linie der guten Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft. In den vergangenen 10 Jahren sind vor allem zwei Faktoren des Wachstums, der Export und die Anzahl der touristischen Aufenthalte gestiegen – der Export um 60 Prozent (von 4,3 auf fast 7 Milliarden Euro), die Aufenthalte um 15 Prozent. Im gleichen Zeitraum wuchs das BIP (Bruttoinlandprodukt) Südtirols auf über 26 Milliarden Euro.

„Je besser sich die Unternehmen entwickeln, umso höher ist ihr Beitrag hinsichtlich der Steuereinnahmen“, unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch. „Mit Zufriedenheit sehen wir deshalb die Entscheidung, dass der Landeshaushalt diesen großen Beitrag der Unternehmen teilweise anerkennt, indem der Irap-Satz – eine von uns seit jeher als ungerecht gesehene Steuer – auf 2,68 Prozent für jene Unternehmen gesenkt wird, die die Zahlung höherer Löhne nachweisen können. Wir sind überzeugt davon, dass die Reduzierung des Steuerdrucks die bestmögliche Unterstützung für die Familien und die Unternehmen ist.“

Um auch in Zukunft die Finanzierung des hochwertigen sozialen Systems Südtirol sichern zu können, braucht es Maßnahmen, die die Entwicklung der Unternehmen unterstützen. „Dabei muss auf Qualität und nicht auf Quantität gesetzt werden: weg vom mehr, hin zum besser“, so Oberrauch.

In Südtirol müsse deshalb vermehrt auf jene Unternehmen gesetzt werden, die einen großen Mehrwert schaffen und zugleich wenig Grund verbrauchen, mit ihrer hohen Produktivität können sie nicht zuletzt höhere Löhne garantieren, so der Unternehmerverband.

„Dieser Zugang muss auch in der öffentlichen Verwaltung gesucht werden. Es braucht eine gezielte Spending Review für den Landeshaushalt und die Reduzierung der laufenden Ausgaben, um Ressourcen für öffentliche Investitionen für den dringend notwendigen energetischen Wandel freizumachen“, so Oberrauch abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • andreas

    Mit 3 Milliarden BIP, 7,9 Milliarden Haushalt zu generieren, schafft aber auch nicht jeder. 😉
    Werden wohl eher 30 Milliarden sein.

  • opa1950

    Die SVP Landesregierung wird schon dafür sorgen daß diese immensen Summen fleißig unter die Leute kommen.Die Frage ist nur wie.

  • gscheidhaferl

    Herr Oberrauch hat hoffentlich auch verstanden, dass die normalen Bediensteten auch ausreichend Einkommen brauchen um die Produkte der Unternehmen zu kaufen? Außerdem tragen diese auch zu einem beträchtlichen Teil zu den öffentlichen Haushalt bei.
    Seit Jahren ein Dauergejammere… Nur Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft. Wo bleibt der Mensch?

    • frechdachs

      Gscheid(?)haferl, ohne Wirtschaft keine Arbeitsplätze (und Lohnsteuern) und kein Landedhaushalt und keine öffentliche Bedienstete (es sei denn, das Land fängt an, Geld zu drucken.
      Also kurz denken vor schreiben

      • gscheidhaferl

        #Frechdachs: denk lieber selbst nochmals nach! Ich hab nur gesagt, dass die Arbeitnehmer auch angemessen verdienen sollen. Wer muss den am Ende die Produkte kaufen? Ohne Käufer, weniger Produktion, sprich weniger notwendige Arbeitskräfte (auch wenn sie so bei manchem Unternehmen in China sitzen).
        Es soll ein soziales Gleichgewicht gewährleistet sein, wo auch die Unternehmen ihren Beitrag leisten.

        • summer1

          Gscheidhaferl hat keine Ahnung von Wirtschaft: die Gästebetten belegen Touristen und die Äpfel werden nach Dubai verkauft, sprich es wird produzierte Ware exportiert.
          Gscheidhaferl ist einfach eine lausige Lehrkraft mit Null Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen.

          • gscheidhaferl

            Sehr einfältiges Denken…. Als wenn die Kaufkraft der Bevölkerung keine Rolle für die Wirtschaft spielen würde!
            Frage an die Redaktion: wieso wird es dauernd toleriert, dass einzelne Teilnehmer andere beleidigen dauernd dürfen?

  • tirolersepp

    Es ist hier schon allen klar was Oberrauch will ??

    Besteuerung der Löhne runter – Landeshaushalt wird geschwächt –
    er gibt als Privater Arbeitgeber (Sportler, Salewa usw.) jedoch keinen Cent dazu !

    Ist schon klar oder ???

    • summer1

      Klar, sage ich stets: mehr Netto vom Brutto nicht vom Arbeitgeber finanziert, sondern durch Senkung der Steuern, also zu Lasten der Arbeitnehmer mit einem geschwächten Landeshaushalt und steigenden Gewinnen für Unternehmen.
      Wie immer: Gewinne privatisieren, Kosten oder Verluste sozialisieren.
      Pfui!

  • olle3xgscheid

    Damit sind die 50% Lohnerhöhung wieder drinn und schaumermal wer jetzt anfängt zu jammern.
    Apropo Jammern da gabs mal ein Sprichwort; dem Jammer……

  • olle3xgscheid

    Damit sind die 50% Lohnerhöhung der Spitzenbeamten wieder drinn und schaumermal wer jetzt anfängt zu jammern.
    Apropo Jammern da gabs mal ein Sprichwort; dem Jammer……

    Sorry 2x..

  • gulli

    Zuerst das Land mit fragwürdigen Sanitätsprodukten beliefern und dann demselben vorschreiben was es tun sollte?

  • leser

    ich kann nur nicht verstehen dass leute wie oberrsuch die glocken nicht hören dass sie zurücktreten sollten weil ihre zeit vorbei ist
    aber offensichtlich ist due gier und due selbstgefälligkeit grösser als das gespür das richtige zu tun

  • yakari

    Öffentliche Investitionen schaffen wieder laufende Ausgaben, vergessen Sie das nicht, Herr Oberrauch. So kostet beispielsweise die laufende Instandhaltung eines Straßentunnels 130.000 Euro pro Jahr und Kilometer. Nur mit Bauen ist es nicht getan!

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen