Gegenwind von Bauern-Fraktion

Foto: 123RF.com
Die Meraner SVP-Chefin Katharina Zeller stößt mit ihrem Grünen-Vorstoß innerhalb der eigenen Reihen auf Vorbehalte.
von Karin Gamper
Die Öffnung der Meraner SVP-Stadtobfrau und Vizebürgermeisterin Katharina Zeller in Richtung Liste Rösch/Grüne hat viel Staub aufgewirbelt.
Wie berichtet, wirbt Zeller bereits im Vorfeld der Gemeindewahlen vom Mai 2025 für eine Zusammenarbeit mit den progressiven Kräften der Mitte: Team K, PD, vor allem aber mit den Grünen. Ziel sei es, eine handlungsfähige Stadtregierung auf die Beine zu stellen, die dieselben Schwerpunkte für Meran setzt und aus dem bürgerlichen-liberalen Lager kommt. Statt einer monatelangen Schlammschlacht im Wahlkampf könnte dieses an einem gemeinsamen Projekt basteln, schlägt Zeller vor.
Das erste kategorische Nein haben die Grünen inzwischen abgemildert (siehe dazu eigenen Info-Kasten).
Gegenwind für eine mögliche Koalition mit der Liste Rösch/Grüne kommt indes aus dem eigenen Lager, und zwar vom konservativen Flügel der SVP. So zeigt sich die Bauern-Fraktion überaus kritisch. Sie stellt im Gemeinderat drei der sieben Edelweiß-Mandatare und mit Christoph Mitterhofer auch den Gemeinderatspräsidenten. „Es ist bekannt, dass ich kein Freund der Grünen bin“, sagt Mitterhofer offen. Mit einer möglichen Koalition zwischen SVP und Liste Rösch/Grüne wäre er deshalb alles andere als glücklich.
„Aber davon sind wir noch weit entfernt“, erklärt er, „Katharina Zeller hat bei den progressiven Kräften vorgefühlt, mehr nicht“. Eine Entscheidung werde ohnehin erst nach den Wahlen fallen und von der Stimmenstärke der einzelnen Parteien und Listen abhängen. „Bis dahin fließt noch viel Wasser die Passer hinunter und es sollten nicht alle Worte auf die Waagschale gelegt werden“, so Mitterhofer.
Unter welchen Umständen könnte er sich eine Koalition mit den Grünen vorstellen? „Eine mögliche Zusammenarbeit hängt für mich davon ab, wer der Bürgermeisterkandidat oder -kandidatin der Grünen wird und ob im Wahlkampf rote Linien überschritten werden“, erläutert Mitterhofer. Was wären solche roten Linien? „Zum Beispiel die Forderung, dass im Gemeindegebiet null Pestizide eingesetzt werden dürfen, denn das ist nicht realistisch und reiner Populismus“, so Mitterhofer. Und auch die Forderung nach gemischtsprachigen Kindergärten und Schulen könne er nicht mittragen.
Sein Motto lautet deshalb: abwarten und Tee trinken. Mitterhofer: „Noch ist es verfrüht Aussagen zu treffen“.
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