Wo bleibt der Seniorenanwalt?
Vor Kurzem trafen sich die Mitglieder des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund mit Otto von Dellemann in seiner Funktion als Vorsitzender des Südtiroler Seniorenbundes.
Theresia Agreiter Larcher, die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, begrüßte Otto von Dellemann und betonte, dass sie sich freue, ihn bei der Sitzung des Landesausschusses begrüßen zu dürfen. „Da seit den Wahlen der Seniorenvereinigung am Beginn dieses Jahres auch einige neue Funktionäre in unserem Ausschuss sind, geht es vor allem darum, uns über den Südtiroler Seniorenbund und die aktuellen Seniorenthemen auszutauschen“, erklärte sie.
Seit zehn Jahren im Einsatz für die Generation 60+
„Der Südtiroler Seniorenbund wurde vor zehn Jahren gegründet. Vor dem Hintergrund, dass es in unserem Land viele Organisationen gibt, die Seniorenarbeit machen, entstand die Idee, eine Plattform zu initiieren, in der diese Organisationen zusammenarbeiten können“, schilderte Otto von Dellemann, der dem Seniorenbund seit seiner Gründung vorsteht. Heute gehören diesem Dachverband 18 Organisationen an, unter anderem die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund. „Auch wenn alle Organisationen etwas anders strukturiert sind, geht es uns um dieselben Menschen, nämlich die in Südtirol lebende Generation 60+“, ergänzte er weiters.
Die Tätigkeit des Seniorenbundes umfasst in erster Linie den Austausch mit Entscheidungsträgern, deren Bereich die Senioren betrifft. Dabei geht es darum, sich einerseits aus erster Hand zu informieren und andererseits die eigenen Anliegen vorzubringen. „Einiges haben wir dadurch schon erreicht, wie beispielsweise die Mitarbeit am Landesgesetz ,Aktives Altern‘ und den Fortbestand der gedruckten Fahrpläne für den öffentlichen Nahverkehr“, unterstrich Otto von Dellemann.
Aktuell stehe die Frage, ob man den Seniorenbund auf ein stärkeres Fundament setzen und als „richtigen“ Verein gründen wolle, zur Debatte. „Wenn man bedenkt, dass die Senioren bald 30 Prozent der Bevölkerung im Land ausmachen werden, hätten wir als institutionalisierter Dachverband eine große Durchschlagskraft. Damit könnten wir die Interessen unserer Mitglieder in Zukunft noch besser vertreten“, so der Vorsitzende.
Wo bleibt der Seniorenanwalt des Landes?
Daneben thematisierten die Anwesenden auch den Landesseniorenbeirat. Dieser wurde durch das Landesgesetz „Aktives Altern“ eingerichtet und tagte vor Kurzem zum ersten Mal. Als Organ der Landesregierung soll er diese in Seniorenangelegenheiten beraten.
Weiters wurde auch über den Seniorenanwalt gesprochen – ebenfalls vom Landesgesetz zum Aktiven Altern vorgesehen. Im Unterschied zum Beirat wurde er bis dato aber nicht eingesetzt. „Wir sind sehr enttäuscht und auch verärgert, dass in diesem Punkt gar nichts weitergeht und wir nun schon seit fast zwei Jahren hingehalten werden. Es ist einfach nicht zu verstehen, warum die anderen ,Anwälte des Landes‘ bereits alle ernannt wurden, der Seniorenanwalt aber nicht“, unterstrichen die Landesausschussmitglieder der Seniorenvereinigung. Sie forderten, dass dieser Teil des Gesetzes nun endlich auch umgesetzt wird!
Nicht zuletzt wurden auch die Themen „Digitalisierung“, „Rente“ und „Seniorenbeiräte in den Gemeinden“ angesprochen, mit denen sich alle Mitgliedsorganisationen des Südtiroler Seniorenbundes befassen.
Lobbyismus von Senioren für Senioren
Abschließend appellierte Otto von Dellemann an die Funktionäre der Seniorenvereinigung: „Lobbyismus, im positiven Sinn, kann nur der betreiben, den’s betrifft. Daher müssen wir unsere Seniorinnen und Senioren auffordern, mitzureden und mitzuentscheiden, und wir müssen auch selbst immer aktiv bleiben, denn nur so tut sich etwas.“
In diesem Sinne dankte Theresia Agreiter Larcher Otto von Dellemann für seinen großen Einsatz für die Generation 60+ und betonte, weiterhin alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu nutzen, um sich für die Seniorenbelange im Land stark zu machen.
Informationen zur Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund:
Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund (SV im SBB) setzt sich seit 1989 für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen des Landes, in erster Linie der Altbäuerinnen und Altbauern, ein. Präsidentin ist Theresia Agreiter Larcher aus Vahrn.
Die SV verfügt zurzeit über 68 Ortsgruppen, aufgeteilt auf fünf Bezirke (Bozen, Burggrafenamt, Vinschgau, Eisacktal/Wipptal und Pustertal), und zählt rund 15.500 Mitglieder in ganz Südtirol. Damit ist sie eine der stärksten Organisationen auf dem Seniorensektor.
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Kommentare (3)
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pingoballino1955
Herr von Dellemann und passiert im positiven Sinne ist bis jetzt NULL! Kein Wunder,wenn man zu 100% SVP gesteuert ist und wird,da kann ja nichts rauskommen!
andreas
Ich werde wohl nie verstehen, warum sich manche so wichtig nehmen und meinen Leistungen fordern zu können, welche die Allgemeinheit bezahlen soll.
pingoballino1955
Andreas wer hat denn Südtirol zum Wohlstand gebracht? Denk mal gut nach!