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„Völlig falsche Darstellung“

Foto: unibz

Der Konflikt zwischen der SH und der Uni Bozen zur Podiumsdiskussion geht in die nächste Runde. Die SH wirft der Uni nun eine Verdrehung der Tatsachen vor.

von Markus Rufin

In den vergangenen Tagen erhielt die Südtiroler HochschülerInnenschaft (SH) viel Zuspruch. Grund dafür ist eine Kontroverse rund um die Uni Bozen. Wie die TAGESZEITUNG berichtete, wollte die SH eine Diskussionsveranstaltung mit zwei Experten und zwei PolitikerInnen zu den Olympischen Spielen 2026 organisieren. Als Veranstaltungsort wurde die Uni Bozen angefragt.

Nach einer langen Wartezeit erhielt die SH letztendlich eine Absage. Angeblich soll es sich um ein Missverständnis gehandelt haben. So zumindest die Darstellung der Uni in der TAGESZEITUNG und auch in einem persönlichen Gespräch mit dem SH-Vorsitzenden Alexander von Walther.

Italienische Medien griffen die Geschichte auf und fragten bei Direktor Günther Mathá nach. Dieser gab an, dass die Podiumsdiskussion eine politische gewesen wäre – und solche Veranstaltungen lehne die Uni immer ab.

Der SH zufolge handelt es sich dabei aber um eine „völlig falsche Darstellung der Tatsachen“. Von einer Parteiveranstaltung sei nie die Rede gewesen: „Wirtschafts- und naturwissenschaftliche Einschätzungen erhalten auf dem Podium gleich viel Raum wie politische Positionen. Und die Universität Bozen gibt diesem Austausch keinen Raum“, betont Alexander von Walther, Vorsitzender der SH.

Das sei der Universität auch von Beginn an so mitgeteilt worden. Ebenso wurde in der ersten Anfrage im August dargelegt, dass zwei Wissenschaftler und zwei Politiker an der Diskussion teilnehmen werden.

Von Walther zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Uni nun versucht, der SH daraus einen Strick zu drehen: „ Dass die Universität nun von einer rein parteipolitischen Veranstaltung spricht, wo doch zwei renommierte Wissenschaftler auf dem Podium mitdiskutieren werden, werten wir als billigen Versuch, sich mittels einer Verdrehung der Tatsachen aus der Affäre zu ziehen. Es war von Anfang an von zwei Wissenschaftlern und zwei Politikern die Rede.“

Auch das Argument, dass es in Bozen nicht an Räumlichkeiten für Podiumsdiskussionen mangelt, findet die SH sehr fadenscheinig. „Das stimmt an sich schon, wir haben ja glücklicherweise gleich eine andere Möglichkeit gefunden. Nur, dass die größte und älteste Studierendenorganisation Südtirols eine Podiumsdiskussion mit zwei Universitätsprofessoren und zwei Politikern nicht an der einzigen Universität veranstalten darf, ist völlig unverständlich und ärgerlich. Gerade weil das an Universitäten im benachbarten Ausland und im Rest Italiens möglich ist.“

Bei der SH sorgt die Reaktion der Uni jedenfalls für Kopfschütteln. „Dann sind alle Universitäten im benachbarten Ausland antiquiert und nur die Freie Universität Bozen ist moderner“, so die Südtiroler HochschülerInnenschaft mit Verweis auf Podiumsdiskussionen an anderen Universitäten, „überall war es uns möglich, Diskussionen zu gesellschaftlich relevanten Themen zu veranstalten. Nur in Bozen hat man uns bereits mehrmals Steine in den Weg gelegt“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • unglaublich

    Wir mussten unbedingt eine UNI haben. Bis heute haben wir dafür immer genug Geld. Was war denn so schlecht daran, wenn die jungen Südtiroler zum Studieren mal das Land verlassen haben?
    Die UNI in Südtirol ist und bleibt ein teurer, völlig unnützer Fehler.

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