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„Tritt zur Seite“

Die Mitglieder der Liste JWA fordern den Rücktritt von Andreas Colli aus dem Landtag. Er habe sein Mandat alleine der Liste zu verdanken.

Andreas Collis Austritt aus der Liste JWA sorgt für viel Wirbel. Jetzt melden sich die Landtagskandidaten der Liste in einem offenen Brief zu Wort. Sie fordern jetzt auch den Rücktritt Collis aus dem Landtag.

Der offene Brief im Wortlaut:

„Wir durften gestern aus den Medien erfahren, dass du aus der Landtagsfraktion der Liste JWA ausgetreten bist.

Auch wenn wir über Jürgen wussten, dass du bereits seit einiger Zeit auf Abstand gehst, weder Gesprächsangebote, noch Telefonate von ihm entgegennimmst, so waren wir über diese Entscheidung dennoch sehr verwundert.

Die Liste JWA war es, die dir überhaupt den Antritt zu den Landtagswahlen ermöglicht hat, nachdem du weder bei Enzian, noch bei Vita einen Platz gefunden hast.

An den Antritt waren Versprechen, aber auch Freiheiten geknüpft. Die zentrale Freiheit: Jeder Kandidat spricht für sich selbst. Die Liste JWA steht für Eigenverantwortung und Meinungsvielfalt. Das hat Jürgen immer wieder betont. Dementsprechend finden wir es eigenartig, dass du jetzt von „politischen Differenzen“ sprichst und davon, dass „Entscheidungen getroffen werden, die weder abgesprochen sind noch mitgetragen werden können“. Welche Entscheidungen meinst du? Und wo standen unterschiedliche Meinungen im Widerspruch zur Leitlinie der Eigenverantwortung und Meinungsvielfalt? Und wieso hast du dies nicht intern offen angesprochen – etwa bei den Aussprachen, die dir mehrfach angeboten wurden?

Die Versprechen, die wir unseren Wählern gaben, waren so einfach wie klar: Gemeinsam für die Aufarbeitung der Corona-Verbrechen einzutreten und ein Drittel des Gehaltes als Landtagsabgeordneter für soziale Projekte und Landsleute in Not abzugeben.

Jürgen hat – wie er dies in den letzten Tagen auch öffentlich kommuniziert hat – bereits über 25.000 Euro an Einzelpersonen und Projekte überwiesen. Auf unsere Nachfrage hin, hat er uns aber mitgeteilt, dass du dich bis heute nicht an dieses Versprechen gehalten hast.

Die über 14.000 Stimmen, die Jürgen bei den Wahlen erhalten hat, hätten ihm alleine zwei Sitze ermöglicht. Du konntest davon profitieren und verdankst ihm deshalb nicht nur den Antritt, sondern auch dein Mandat.

Als Kandidaten und Mitglieder der Liste JWA finden wir es inkonsequent und unseren Wählern gegenüber ungerecht, dass du das Mandat auch nach deinem Austritt aus der Liste JWA und trotz des nicht eingehaltenen Wahlversprechens behalten willst.

Deshalb fordern wir dich auf, wie du es selbst in deiner Pressemitteilung schreibst, „zur Seite zu treten“ und dein Mandat der Liste zu überlassen, der du das Mandat verdankst. Der Liste JWA.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • kritischerbeobachter

    In solchen Situationen, sollte eine Mandatsniederlegung Pflicht sein. Sonst ist der Wähler ja geteuscht. Bei den nächsten Landtagswahlen, kandidiert er sicher für eine andere Partei.

    • heracleummantegazziani

      Da den Vätern der Verfassung schon klar war, dass bei Wahlen eine bestimmte Person gewählt wird und erst in zweiter Linie die Partei, haben sie die Mandatsfreiheit in die Verfassung geschrieben. Mit anderen Worten, die Wähler, die Colli gewählt haben, haben ein Recht darauf von ihm weiterhin vertreten zu werden.

    • leser

      hoffentlich hat er genug frauen die ihm in dieser schweren zeit beistehen
      ist schon sehr hart nicht verstanden zu werden

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