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„Prävention statt Abschuss“

Foto: lpa/Pexels

Massimo Vittori von der Tierschutzorganisation LAV äußert sich zur Verleihung des „Hölzernen Mistgrottn“ und erklärt, warum er die Verantwortung bei den Landwirten sieht.

TAGESZEITUNG: Herr Vitturi, die Südtiroler Bauernjugend hat diese Woche den „Hölzernen Mistgrottn“ verliehen und diesen symbolisch an alle Tierschutzorganisationen überreicht. Was sagen Sie dazu?

Massimo Vitturi (Nationaler Beauftragter für Wildtiere): Es ist das erste Mal, dass wir für unser Engagement im Tierschutz eine solche Auszeichnung erhalten. Da es sich um eine negativ-satirische Auszeichnung handelt, die von einer Gruppe stammt, die diametral gegen uns denkt, begrüßen wir sie daher als positive Anerkennung.

Ist der Wolf schützenswerter als Schafe und andere Nutztiere? Schließlich haben wir gesehen, was der Wolf in Südtirol bereits angerichtet hat.

Der Wolf genießt den gleichen Schutz wie Schafe und andere Nutztiere. Unser Tierschutzverein LAV ist gegen die Zucht und Ausbeutung sogenannter „Nutztiere“ und befürwortet pflanzliche Alternativen, bei denen kein Tier ausgebeutet wird.

Viele Landwirte verdienen mit der alpinen Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt. Unter diesen Umständen wird sie nicht erhalten bleiben können.

Im Laufe der Geschichte musste sich der Mensch an veränderte Lebensräume anpassen. Jetzt stehen wir vor der Herausforderung des Klimawandels. Wenn wir uns nicht anpassen, wird sowohl die alpine als auch die Tieflandwirtschaft verschwinden. Die Rückkehr des Wolfes erfordert Anpassungen, und die gute Nachricht ist, dass die entsprechenden Systeme bereits vorhanden und von der Provinz Bozen kostenlos bereitgestellt werden. Das Problem besteht darin, dass die Landwirte diese nicht nutzen wollen und sich somit selbst in die Verantwortung nehmen, das mögliche Verschwinden der alpinen Landwirtschaft zu riskieren.

Lesen Sie das gesamte Interview in der Samstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (21)

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  • brutus

    „….wenn der Wolf tun und lassen kann was er will, tun wir etwas gegen den Klimawandel!!“

    …so ein Schwachsinn!

    • heracleummantegazziani

      Wo steht diese Aussage im Artikel, die Sie, angesichts der Anführungszeichen, offenbar zitieren?
      Ich halte zwar nichts von der zwischen den Zeilen herauszulesenden Ablehnung von Viehzucht zugunsten pflanzlicher Alternativen, da sie pauschal oberflächlich ist, aber wenn die Ablehnung der Massentierhaltung und ihren Folgen gilt, hat Vitturi sicher recht. Andererseits spricht diese Ablehnung gerade für die kleinformatige Viehzucht der Berglandwirtschaft.
      Recht hat er auch mit der Aussage, dass die Bauern sich einfach weigern, die Instrumente zum Schutz ihrer Herden zu nutzen (und bei Erfolglosigkeit eben die Entnahme ermöglichen würden) und sturheil mit dem Kopf durch die Wand wollen. In Südtirol können sie offenbar bestimmen, wo es lang gehen soll, aber international eben nicht.

      • brutus

        „Jetzt stehen wir vor der Herausforderung des Klimawandels. Wenn wir uns nicht anpassen…
        …die Rückkehr des Wolfes erfordert Anpassungen!“

        …ist doch dasselbe, oder etwa nicht???
        Wir müssen uns dem Wolf anpassen, um das Klima zu retten!

        • heracleummantegazziani

          Nein, die Aussage bezüglich des Klimawandels bezieht sich auf Änderung der Gewohnheiten bei der Ernährung und folglich bei der Viehzucht. Das wäre nicht so schwer zu verstehen.

      • rumer

        @hera
        Im Gegensatz zu dir haben die Bauern ein Hirn und wissen schon im voraus, dass es für den hochalpinen Bereich keinen funktionierenden Herdenschutz gibt.
        An dieser Stelle Vielen Dank an alle 3S, Birkenzucker und andere Tierschutzmaßnahmen und deren Umsetzer.

        • robby

          @rumer, ein besseres Beispiel für die dumme Sturheit Südtiroler Bauern wie dich ist kaum zu finden.

        • heracleummantegazziani

          Ich schließe mich der Aussage von robby an, besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
          Ich füge noch hinzu, dass ich schon x-Mal – auch Ihnen – zu erklären versucht habe, dass die seriöse Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen auch dann wichtig ist, wenn sie sich als erfolglos erweisen, denn dann erlaubt die FFH-Richtlinie Entnahmen und kein Rekurs würde Bestand haben. Aber Sie sind wohl zu bescheuert, um das zu verstehen. Das Problem seid ihr selbst, nicht die bestehenden Bestimmungen, nicht die Tierschützer und nicht die Richter. Ihr wollt immer alles mit dem geringsten Einsatz, das ist dumm und arrogant. Ihr fällt damit immer auf die Schnauze und verspielt euch alle Sympathien.

        • rumer

          @robby und hera
          von dummen Leuten brauche ich keine Symphatie und bin ihnen gegenüber stur. Danke für das Kompliment. Spart euch die Symphatie für eure nächste Umgebung auf.
          Auf die Schnauze sind alle die gefallen, die Herdenschutzmaßnahmen gemacht und bezahlt haben, die auf die Politik hofften und dummen Stadtlern aufhochten.
          Nicht auf die Schnauze fielen die 3S usw. Praktizierer.

  • gulli

    „Jetzt stehen wir vor der Herausforderung des Klimawandels. Wenn wir uns nicht anpassen, wird sowohl die alpine als auch die Tieflandwirtschaft verschwinden.“

    kein Sorge Herr Vittori, das einzige was verschwindet ist das Individuum Mensch, die Natur lebt weiter.

  • sprinze

    Wie so oft ist die Realität der Gesetzgebung voraus. Herdenschutz wird betrieben und betrieben werden. Nur auf eine umsetzbare Art und Weise, die nicht den Vorstellungen dieser militanten Gruppierungen entspricht. Außerdem ist es höchste Zeit diese Organisationen als Tierschützer zu bezeichnen

  • asd

    Auch die Ansiedlung von Giftschlangen in der Nähe solcher Volltrottel wäre ein Schritt zum Klimaschutz. Er kann sich ja anpassen. Der Volltrottel.

  • sellwoll

    Da prallen Welten aufeinander.

  • placeboeffekt

    Da sieht man wieder Mal die Zielkonflikte zwische Naturschutz und Tierschutz

    Die Jagd gilt beim Naturschutz unter eng gefassten Bedingungen programmatisch als vertretbare Form der Landnutzung.

    Aus dem Arten- und Naturschutz heraus ist eine Forderung nach einem weitreichenden Tötungsverbot nicht vertretbar

    .

In manchen Naturschutzprojekten fußt das Flächen-Management zudem auf einer Beweidung, die schon aus ökonomischen Gründen die fleischliche Nutzung von Tieren bedingt

    Derartige Projekte wären in der Regel sonst nicht überlebensfähig.

    Aber Herr Vittori, erklären Sie uns wie z. B die Massai in Kenia oder die Fleischindustrie in China ihre Positionen sieht, und wäre dss nicht purer Neokolonialismus, denen das Fleischessen zu verbieten?

  • andreas

    „Unser Tierschutzverein LAV ist gegen die Zucht und Ausbeutung sogenannter „Nutztiere“ und befürwortet pflanzliche Alternativen, bei denen kein Tier ausgebeutet wird.“

    Aha, militanter Vegetarier/Veganer, welcher sich aus Chemie sein Schnitzel bastelt. 🙂

  • tirolersepp

    Nicht labern !

    Schießen, Schaufeln, Schweigen !

    Dank an alle noch normaldenkenden Mitmenschen !

  • sougeatsnet

    Mit militanten Tierschützern kann man nicht diskutieren. Und unsere Vertreter haben dem Liveursus-Projekt zugestimmt, ohne an die weiteren Entwicklungen zu denken. Die Bauernvertreter haben lange nicht verstanden, was sie machen müssen, damit eine Entnahme möglich wird. Dass derzeit nur der 3xS oder Birkenzucker der einzig gangbare Weg ist, haben hoffentlich alle verstanden. Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir das Großraubwildproblem schon lösen.

  • dn

    Die Diskussion mit Fundis bringt nichts. Schweigen ist angesagt. Auch bei den Kommentaren.

  • brenner

    Vorsicht mit Aufrufen zu strafrechtlichen Handlungen, könnte allen Beteiligten teuer zu stehen kommen (strafrechtlich und zivilrechtlich, wenn man weiß wie der Staat den Wert seiner Wildtiere beziffert, z. B. bei „illegal“ geschossenen Murmeltieren).
    Man sollte verstehen, dass die Situation nie mehr so wie früher sein wird, Schutzstatus hin oder her. Am Ende wird man mit einem Mittelweg leben müssen, andere Länder machen das schon vor, ein Blick über den Tellerrand würde genügen (z. B. Bärenmanagement im EU-Land Slowenien). Wir sind nicht der Mittelpunkt aller Probleme der Welt, auch wenn wir das oft meinen.

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