„Beitrag zum Klimaschutz“
Rechtzeitig zu Beginn der Heizsaison und nach nur einem Jahr Bauzeit geht das zweite Biomasse-Heizwerk in Vahrn in Betrieb.
Damit wird das Fernwärmenetz der Gemeinde Vahrn künftig zu hundert Prozent mit Biomasse versorgt, im Fernwärmenetz von Brixen steigt der Anteil an erneuerbarer Energie auf sechzig Prozent. Eine strategische und zukunftsweisende Investition für alle Beteiligten, denn die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die damit verbundene Klimaneutralität sind fester Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzeptes der Gemeinden Vahrn und Brixen.
In dieser Woche wurde das Heizwerk in Anwesenheit der Bürgermeister von Vahrn und Brixen Andreas Schatzer und Andreas Jungmann, Landesrat Peter Brunner, dem Präsidenten der Fernwärme Vahrn-Brixen Konsortial GmbH, Alexander Tauber, und dem Generaldirektor der Stadtwerke Brixen AG, Franz Berretta, offiziell in Betrieb genommen.
Als die Fernwärmezentrale in Vahrn 2008 ihren Betrieb aufnahm, schien sie ausreichend dimensioniert, um das Fernwärmeverbundnetz von Vahrn und Brixen mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Doch das Netz wuchs aufgrund der großen Nachfrage stetig und spätestens mit der Energiekrise wurde der Wunsch nach lokal erzeugter erneuerbarer Energie und einer autonomen Energiezukunft immer größer.
Deshalb entschloss sich die Betreibergesellschaft, die Fernwärme Vahrn-Brixen Konsortial GmbH, gemeinsam mit den beteiligten Partnern, der Gemeinde Vahrn und der Stadtwerke Brixen AG, am selben Standort ein zweites Biomasse-Heizwerk zu errichten.
Mit einer thermischen Leistung von 12,3 MW und einer elektrischen Leistung von 1,8 MW ersetzt das Biomassewerk jährlich 50 Mio. kWh fossile thermische Energie. Zusätzlich erzeugt es mit einer ORC-Anlage rund 9 Mio. kWh Grünstrom pro Jahr. Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 280 kWp auf der bestehenden und der neuen Heizzentrale ermöglichen es, 336.000 kWh Strom ins Netz einzuspeisen.
Bisher lag der Anteil erneuerbarer Energie in der Fernwärmeversorgung der Gemeinde Vahrn bei ca. 80 %, in der Gemeinde Brixen bei ca. 31 %.
Durch den Bau des neuen Heizwerks und den Ausbau der Wärme- und Stromproduktion aus Biomasse wird das Fernwärmenetz in Vahrn in Zukunft ausschließlich mit erneuerbarer Energie versorgt. Ein großer Teil der im neuen Heizwerk erzeugten Wärme ist für das Fernwärmenetz von Brixen bestimmt, so dass der Anteil regenerativer Energie im Gemeindegebiet von Brixen auf über 60 % steigt. Die Erhöhung des Biomasseanteils senkt durch die Carbon Tax die Kosten für Endkunden und ist deshalb für die Abnehmer von erheblicher Bedeutung.
Da das Fernheizwerk Vahrn in das Fernwärmeverbundsystem Vahrn-Brixen eingebunden ist, profitieren mehrere umliegende Dörfer von der neuen Anlage.
Nicht nur Vahrn und Neustift werden mit Fernwärme aus dem Netzverbund Vahrn-Brixen mitversorgt, sondern teilweise auch Schabs und Raas. Zudem erstreckt sich das Netz von Brixen über St. Andrä und Mellaun und über die Industriezone bis nach Albeins und Sarns. Die Hackschnitzel, die im Biomassewerk bei rund 950 °C verbrannt werden, stammen von heimischen Holz- und Sägewerken sowie von Landwirten aus der Umgebung.
Der großflächig erweiterte Lagerplatz sichert die Annahme vor allem von Käferholz, das kurzfristig angeliefert werden kann. Dadurch sind eine lokale Abnahme und kurze Transportwege gewährleistet.
Die Kosten für das neue Heizwerk beliefen sich auf rund 18 Millionen Euro, wovon rund 2,3 Millionen Euro aus Landesmitteln finanziert wurden. Alexander Tauber, Präsident der Fernwärme Vahrn-Brixen Konsortial GmbH, bedankt sich bei allen beteiligten Partnern: „Dieses Projekt zeigt, dass wir gemeinsam und mit einem klaren Ziel vor Augen eine regional verankerte Energiezukunft gestalten können. Mit der Investition in diese Infrastruktur wird die Wertschöpfung vor Ort gestärkt, die Wärmeversorgung nachhaltig gesichert und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.“
Ähnliche Artikel
Kommentare (2)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
treter
Für den Herrn in der Mitte des Titelfotos hätte ich einen Tipp wie man in Brixen einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte:
Den Auwald in der Industriezone erhalten und nicht einem neuen BETON-Gebäude der Firma PROGRESS opfern…..
NB. Der ehemalige Brixner Bürgermeister und nunmehrige Naturschutz-Landesrat Peter Brunner gilt leider als starker Befürworter der Rodung dieses sehr wertvollen CO2 Speichers!!
steve
Zwei drei Windräder auf der Plose und eine Wärmepumpe, die den Eisack als Wärmequelle verwendet, wäre um Welten besser gewesen!
Mehr Dreck den Vahrnern und Brixnern in die Luft jagen, geht wohl nimmer!