Schlechtes Zeugnis
Nur 5 Prozent der Südtiroler sind mit der Arbeit der Regierung Kompatscher III sehr zufrieden. Wie die Werte der Parteien aussehen.
Diese Zahlen werden den Landeshauptmann und dessen Regierungsteam nicht sehr freuen.
Laut einer SWZ-Umfrage sind nur fünf Prozent der SüdtirolerInnen mit der Arbeit der Regierung Kompatscher III sehr zufrieden, 39 Prozent immerhin „eher zufrieden“.
Das deckt sich ziemlich genau mit den (wenig berauschenden) Werten, die die Vorgängerregierung Kompatscher II kurz vor der Landtagswahl 2023 hatte.
Zuvor waren die „sehr“ und „eher“ Zufriedenen im Laufe von fünf SWZ-Politbarometern seit Sommer 2021 kontinuierlich von 64 auf 45 Prozent abgesackt. Nun sind es 44 Prozent, analysiert SZW-Chefredakteur Christian Pfeifer.
Und weiter:
„Die Landesregierung hat bisher weder Großartiges geleistet noch Großartiges verbrochen, obwohl schon 20 Prozent der Amtsperiode vorüber sind. Zuerst dauerte es von Oktober bis Februar, bis die Landesregierung stand, dann mussten sich die Landesrätinnen und -räte einarbeiten, dann kam der Sommer. Es wird sich zeigen, ob die Regierung nun mit Ergebnissen punkten kann, etwa beim Wohnpaket, bei den Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst und bei der Autonomieagenda.“
Mit Letzterer werde in erster Linie Landeshauptmann Arno Kompatscher assoziiert. Dessen Werte sind empfindlich gesunken.
56 Prozent der Befragten zeigen sich „sehr“ oder „eher“ zufrieden mit der Arbeit des Landeshauptmanns.
Bei den bisherigen SWZ-Politbarometern waren es immer zwischen 62 und 70 Prozent gesessen.
apollis-Chef Hermann Atz begründet die schlechten Werte des LH damit, dass Arno Kompatscher bei der Regierungsbildung „nicht als führungsstark wahrgenommen worden“ sei und sich selbst „quasi als Opfer der Umstände“ dargestellt habe, „das kommt nicht gut an“, so der Meinungsforscher am Freitag in der SWZ.
Besonders schlecht kommt die neue Landesregierung bei den Selbstständigen an.
Nur 33 Prozent von ihnen äußern sich zufrieden mit der Arbeit.
Und nun noch zu den Werten der einzelnen Parteien:
Die SVP liegt laut SWZ-Barometer derzeit bei 34 Prozent (bei den Landtagswahlen 2023 waren es 34,5 Prozent).
Die Süd-Tiroler Freiheit (STF) ist mit 14 Prozent klar im Aufwärtstrend (bei der LT-Wahl 2023 waren es 10,9 Prozent).
Die Grünen legen mit 12 Prozent gegenüber den Wahlen 2023 um drei Punkte zu.
Das Team K von Paul Köllensperger stagniert laut SWZ-Politbarometer mit 11 Prozent (bei den Wahlen 2023 waren es 11,1 Prozent).
Die Freiheitlichen sinken gegenüber 2023 um 0.9 Punkte auf 4 Prozent.
Die Liste Vita von Renate Holzeisen, die bei den LT-Wahlen 2023 auf 2,6 Prozent gekommen war, liegt bei 4 Prozent.
Auch das Sex-Appeal von Jürgen Wirth Anderlan zieht offenbar nicht mehr so recht. Die Liste JWA sinkt von 5,9 auf 3 Prozent.
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Kommentare (12)
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besserwisser
na die swz gibs auch nocht…
früher hatten sie interessante artikel und recherchen.
heute sind sie ein allerweltsblattl, für die die südtiroler wirtschaft nicht besonders repräsentativ oder informativ …
hermannh
im Vergleich zu anderen Ländern sind die Werte eh recht gut (der Titel ist irreführend). Wer ist heute noch zufrieden?
Das liegt allerdings nicht nur der Politik, eher an den globalen Unsicherheiten (die Probleme sind überall die gleichen).
placeboeffekt
“ Auch das Sex-Appeal von Jürgen Wirth Anderlan zieht offenbar nicht mehr so recht”
Echt jetzt?
De gustibus non disputandum est
Na so übel sind fiese Werte nicht, so im Vergleich zur unpopularite eines Macron oder Trudeau, ganz zu schweigen von der Pampel in D
criticus
5% sehr zufrieden?!
Da brauchen wohl einige eine Schwungschleuder um endlich loszulegen!
franz19
Ich würde mich fragen, mit was sollte man zufrieden sein…ausser jeden Monat schön abkassieren haben einige Nullleistung gebracht und sind mehr als 1 Jahr im Amt…1 Landesregierung, die zum scheitern so zusammengestellt ist und die Probleme der Leute interessieren diesen Politiker Null…viel Bla Bla und schauen dass diese 5 Jahre bei ihnen vorübergehen…!!
tirolersepp
Wie wärs mal mit etwas mehr Zufriedenheit !
Andere Orte haben Krieg und Hunger – und übrigens den Deutschen oder Österreichern gehts nicht viel besser !
Also wie wärs mal mit etwas mehr Zufriedenheit !
artimar
Die polarisierenden Kräfte mit Ausnahme JWA, nehmen offenbar weiter zu.
34,5 Prozent nur noch bei der SVP als Vertretung der dt./lad. Mitte Südtirols.
artimar
*34%
backofen
w3ie können de sogn wegn zufriednheit i bin leider nit frogt wortn
ich
Sie haben den Unterschied Wahlen und Umfrage nicht verstanden
defereggen
Freiheitliche bei 4%? Wohl eher bei 0,4%…
opa1950
Wie soll man mit dieser Landesregierung zufrieden sein? Was haben sie im ersten Jahr geleistet? Nichts außer viel geredet. Kompatscher, Stauder, Amhof, Brunner, Schuler, Mair ,Deeg und Achhammer halten sich nur die Sessel ab und kassieren noch kräftig ab. Denn die meisten haben bei den nächsten Wahlen wohl kaum oder gar keine Chance mehr auf so einen überbezahlten Job.Die meisten SVP Wählerinnen und Wähler haben verstanden wie der Hase läuft.