Du befindest dich hier: Home » Südtirol » Der Wärmepumpen-Boom

Der Wärmepumpen-Boom

Foto: lpa/Adobe

Das Land hat in den vergangenen vier Jahren 5,5 Millionen Euro an Förderungen von Wärmepumpen ausbezahlt. Tendenz steigend.

Die Zahlen sind interessant: In den vergangenen fünf Jahren (2020 bis 2024) wurden beim Landesamt für Energie und Klimaschutz 668 Beitragsanträge für Wärmepumpen eingereicht.

Innerhalb 2023 wurden insgesamt über 400 Anträge mit einer Fördersumme von mehr als 5,5 Millionen Euro bewilligt, wobei allein 2023 245 Anträge mit rund vier Millionen Euro unterstützt wurden. „Die Anträge des Jahres 2024 werden derzeit überprüft und bis Jahresende genehmigt““, erklärt Petra Seppi, Direktorin des Landesamtes für Energie und Klimaschutz.

Südtirol hat laut Petra Seppi großes Potential für den Einsatz von Wärmepumpen, insbesondere bei Neubauten oder bei energetisch sanierten Gebäuden. Diese Technologie nutzt Umweltwärme, zum Beispiel aus der Luft oder dem Erdreich, um Heizwärme und Warmwasser zur Verfügung zu stellen und ist folglich eine sinnvolle und auch klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen mit Öl und Gas.

„Diese Technologie wird besonders attraktiv, wenn zu ihrem Betrieb Energie aus erneuerbaren Quellen wie Photovoltaik genutzt wird“, ergänzt Petra Seppi.

Wärmepumpen seien vor allem dort sinnvoll, wo nicht bereits mit Fernwärme oder Biomasse geheizt wird. Beim Neubau stehe diese Technologie in Südtirol bereits an erster Stelle, bei energetischen Sanierungen derzeit an zweiter – „Tendenz steigend“, weiß Petra Seppi.

Amtsdirektorin Petra Seppi

Das Land Südtirol fördert die Installation von elektrischen Wärmepumpen mit Beiträgen, in der Sanierung wie auch beim Neubau. „Die Förderung unterstützt die Südtiroler Haushalte und Betriebe dabei, ihren Energieverbrauch zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, sagt Peter Brunner.

Der Energie-Landesrat ergänzt: „Dies trägt dazu bei, dass wir unsere Klimaziele im Einklang mit den europäischen Vorgaben erreichen können, und stärkt die Position Südtirols im Bereich erneuerbarer Energien.“

Beiträge für den Einbau einer Wärmepumpe werden laut den Förderkriterien 2024 für elektrisch betriebene Geräte ausbezahlt, eine Photovoltaikanlage muss für die Abdeckung des Stromverbrauchs mitgeplant werden. Und die versorgten Gebäude müssen mindestens den Klimahaus-Standard C oder R erreichen.

Zudem darf das Gebäude nicht innerhalb der Versorgungszone eines Fernheizwerks liegen.

„Die Kriterien für 2025 sind gerade in Ausarbeitung. Es wird geprüft, ob Wärmepumpen auch bis zur Klimahaus-Klasse E gefördert werden können“, erklärt Landesrat Brunner.

Dabei müsse jedoch garantiert sein, dass die Wärmepumpe gut arbeiten kann, und das sei beim Neubau oder in energetisch sanierten Gebäuden der Fall, im Idealfall, wenn mit Niedertemperatur geheizt wird. „So können die Stromkosten geringgehalten werden“, ergänzt Amtsdirektorin Petra Seppi.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • steve

    Super Sache so eine Wärmepumpe: aus 1kWh eingespeister Energie werden ca. 5kWh Wärmeenergie.

    Es wird viel behauptet über die Wärmepumpe: bei Kälte funktioniert sie nicht, im Altbau auch nicht, zu teuer!

    Das meiste ist Blödsinn: in den tropischen skandinavischen Ländern und in Japan werden fast ausschließlich Wärmepumpen verbaut.

    Schade dass unsere Fernheizwerkbetreiber sämtlich keine Wärmepumpen verwenden.

    • andreas

      Wenn sie dir selbst zahlst, kannst auch 3 Wärmepumpen installieren, wenn du so begeistert davon bist, interessiert doch keinen, wie du heizt.
      Wenn man aber so dämlich ist wie Habeck, den Leuten diese aufzwingen zu wollen, ohne zu berücksichtigen, dass es sich viele gar nicht leisten können, kommt halt Widerstand.
      Du kommst mir vor wie Veganer, welche ihre Ideologie auch allen aufzwingen wollen, da sie die einzig richtige ist.

    • artimar

      @steve, völlig richtig
      Wärmepumpe funktioniert bei mir im Altbau von 1873 mit sehr dicken Steinmauern und Isolierfenstern ganz super. Nur gibt es vom Land keine Förderung, da „G“.
      Dabei bestünde gerade im Altbaubereich so viel Potential. Aber das man bedient lieber eine bestimmte Klientel.

  • andreas

    Finde ich cool, dass die Verkäuferin mit € 1.300,00 Gehalt, den Klimarettern ihre Elektroautos, Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen fürs Eigenheim mitfinanziert.

    So ein Typ hat mir mal erklärt, dass er es eine Frechheit findet, dass er für ein 70.000 Euro Elektroauto keine Förderung bekommt und auch, dass er die Photovoltaikanlage auf seiner Wurstbude fast zur Gänze selbst zahlen muss. Auf meine Frage, ob er das ernst meint, sagte er ja…

    Diese Förderungen bringen fürs Klima genau 0,000000000001%, wenn überhaupt, da z.B. jedes gebrauchte Auto die bessere Klimabilanz als ein neu produziertes hat.

    Förderungen für Private sollten grundsätzlich abgeschafft werden, außer für diejenigen, welche sich das Lebensnotwendige nicht leisten können.

    Dem Villenbesitzer seinen Tesla, die Photovoltaikanlage und die Wärmepumpe zu finanzieren, ist eigenlicht nicht im Sinne eines Sozialstaates.
    Wobei gerade die, welche Geld haben, auch jegliche Förderung in Anspruch nehmen, zu blöd ist denen gar nichts, siehe den 600 Euro Mann Köllensperger.

  • ummagumma

    Interessant wenn ein Anderle sich in seinen Aussagen windet wie ein Aal. So wie der Wind sich dreht! Höchst amüsant dieser Kauz.

  • hallihallo

    die dame sollte aber schon auch erklären, daß sie in südtirol nicht überall funktioniert. bei niedrigen temperaturen in höheren lagen funktioniert der spaß ( noch) nicht. auch geothermie wird hier nicht empfohlen.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen